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Der Schatten des Highlanders

Titel: Der Schatten des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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und unterbrach damit seinen Gedankengang. »Sicher können sich ihre Freunde um sie kümmern.«
    Cameron sah sie gleichmütig an. »Penelope, ich helfe noch dabei, sie zu versorgen, dann treffen wir uns im Wagen. Warum gehst du nicht schon mal raus und wartest dort auf mich?«
    Sie verdrehte die Augen, seufzte ungehalten und stolzierte dann durch den Saal, riss die Eingangstür auf und ließ sie hinter sich offen stehen. Zachary Smith, Jamies Schwager, machte sie leise zu. Cameron wandte sich wieder an James MacLeod.
    »Das ist Ihre Schwägerin?«, fragte er.
    James lächelte spitzbübisch. »Und meine Hexe.«
    Auch Cameron musste jetzt unwillkürlich lächeln. »Ein interessantes Mitglied Ihrer Belegschaft, meinen Sie nicht?«
    »Das ist bei uns so Tradition«, erwiderte James mit samtweicher Stimme. »Wir halten hier auf meinem Land eisern daran fest. In dem kleinen Cottage nördlich von hier hat schon immer eine Hexe gewohnt.«
    Ich weiß, hätte Cameron fast gesagt, aber er schluckte die Bemerkung noch rechtzeitig herunter. Seit er denken konnte, hatten dort Hexen gewohnt. Eine von ihnen, Moraig MacLeod, hatte er persönlich gekannt, aber er sah keine Veranlassung, das zu erwähnen.
    »Sunny ist eine gute Heilerin«, fuhr James fort. »Sie kam letztes Jahr zu Besuch und ich bat sie, zu bleiben, statt wieder in die Vereinigten Staaten zurückzukehren.«
    »Dann ist sie also Amerikanerin?«, fragte Cameron überrascht.
    »Ja, man höre und staune«, sagte James nachsichtig. »Anscheinend ziehen sie uns magisch an. Sunny interessiert sich sehr für Dinge wie Yoga und Naturheilkunde. Wir sollten ihr im Zentrum einen Laden einrichten. Und damit diesen verdammten Tavish Fergusson dazu bringen, seinen Kram woanders zu verkaufen.«
    Cameron schürzte die Lippen. Er ließ keine Möglichkeit aus, um einem Fergusson eins auszuwischen. »Ganz meine Meinung«, sagte er. »Wo soll ich sie jetzt hinbringen? Zurück in ihr Haus?«
    »Nein, das ist zu weit«, erwiderte James. »Bringen wir sie ins Gästezimmer hinauf.«
    Cameron folgte James nach oben und hörte ihm zu, wie er weiter auf Gälisch von dem geplanten Freizeitzentrum schwärmte. Dabei konnte er nicht umhin, sich über ihn zu wundern. Was das Weiterführen der alten Traditionen anbelangte, war er viel nachlässiger als MacLeod, aber er hatte schon oft genug die Klatschgeschichten unten im Pub gehört. Die Männer dort sagten, James MacLeod sei ein Rückkehrer aus früheren Zeiten. Das war natürlich blanker Unsinn. Menschen machten keine Zeitreisen von einem Jahrhundert in ein anderes.
    Es war ziemlich leicht, eine plausible Erklärung für James’ Schrullen zu finden: Seine hervorragenden Gälischkenntnisse zeigten nur, dass hier ein Highlander versuchte, seine Muttersprache zu pflegen. Er hatte die Statur eines Mannes, der jeden Tag stundenlang Sport trieb, weil er eben jeden Tag stundenlang Sport trieb. Er besaß eine perfekt restaurierte mittelalterliche Burg mit allem Drum und Dran, denn Geschichte war zweifellos sein Steckenpferd. Und die Bewohner dieser Burg behandelten ihn eben mit derselben Ergebenheit, die Untertanen ihrem Laird gegenüber an den Tag legten, weil sie ihn schätzten und liebten.
    Cameron selbst hatte damit definitiv keine Erfahrung.
    James machte die Tür zu einer Schlafkammer auf, schaltete das Licht an und trat dann zurück. »Hier herein. Legen Sie sie einfach ab, wir kümmern uns dann um sie. Mein Bruder ist sowieso schon auf dem Weg hierher. Er wird nach ihr sehen.«
    »Ihr Bruder Patrick?«, fragte Cameron.
    »Ja. Kennen Sie ihn?«
    »Wir haben in Inverness den gleichen Automechaniker«, sagte Cameron gedehnt. »Wir sind ein, zwei Mal aneinander vorbeigefahren.« Er überlegte. »Er arbeitet doch in diesem Trainingsinstitut für Stuntmen, das Ihr Cousin betreibt, nicht?«
    »Trainingsinstitut für Stuntmen«, echote James gedehnt. »Ja, so könnte man es vermutlich nennen. Ja, er arbeitet an Ians Institut. Er gibt Kurse, wie man in den Highlands überlebt, nur mit der Kraft seiner Hände, seines Verstandes und mit einem scharfen Messer.«
    »Durchaus interessante Fertigkeiten.«
    James lächelte ziemlich geheimnisvoll. »Ja, das stimmt. Patrick hat eine Vorliebe dafür, beim Fechten scharfe Klingen zu benutzen, und Ian gibt ihm oft die Gelegenheit dazu - eine
    Vorliebe, die ich im Übrigen teile.« Er blinzelte wie eine Eule. »Sie befassen sich nicht mit Schwertern, Robert, oder?«
    »Mit Rapiers«, sagte Cameron und schien plötzlich

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