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Der Schatten des Highlanders

Titel: Der Schatten des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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Tage unvernünftig viel Zeit dort verbracht und stets das Gleiche gesucht. Er konnte nicht behaupten, dass es ihm gelungen war, es zu finden.
    John nahm seine Maske ab und klemmte sie sich unter den Arm. »Wann wirst du mir einmal verraten, wo du den Umgang mit der Waffe gelernt hast?«
    Cameron versuchte, seine Verlegenheit zu überspielen. Er war dieser Frage seit Jahren ausgewichen, aber vielleicht war es nur eine Frage der Zeit, bevor John seiner Ausflüchte müde wurde. Er zuckte mit den Schultern. »Ich habe mir einfach hier und da etwas abgeschaut.«
    »Unsinn«, sagte John ernst. »Du bist vor siebeneinhalb Jahren in mein Studio hereinspaziert ...«
    »Hereingekrochen«, korrigierte Cameron.
    »Hereingekrochen«, bestätigte John. »Du bist vor all diesen Jahren hier hereingekrochen, hast mich allerdings nie darum gebeten, dir etwas beizubringen, sondern wolltest dich immer nur mit jemand messen, den du besiegen konntest. Meinst du nicht, dass du mir nach so vielen Kämpfen endlich die Wahrheit anvertrauen kannst?«
    Cameron legte sein Rapier über die Schulter. Es ging John natürlich nichts an, aber vielleicht verlangte es die Höflichkeit, dass er ihm irgendeine Antwort gab. »Mein Vater hat
    es mich gelehrt«, sagte er. »Da hast du dein Häppchen Wahrheit.«
    John sah ihn nachdenklich an. »Aber nicht mit dem Rapier, oder? Ich weiß, diese Waffe hast du gewählt, als du zum ersten Mal herkamst, aber ich glaube, das war nur, weil du damals nichts Schwereres halten konntest. Es ist nicht deine Waffe der Wahl, habe ich recht?«
    Cameron warf ihm einen gereizten Blick zu. »Gibt es denn irgendeine andere Fechtwaffe?«
    »Wir sind schließlich in Schottland. Ich habe alle Arten von Fechtwaffen gesehen - und benutzt. Und noch etwas anderes ist merkwürdig«, fuhr John unbeirrt fort, »und zwar, wie ähnlich ihr beide, du und Ian MacLeod, kämpft - und das insbesondere, da du gerade sagtest, dass du den Schwertkampf nicht von ihm gelernt hast.«
    Cameron zwang sich, es bei einem abschätzigen Schnauben zu belassen. »Ein Drink im Pub unten wird dir all deine Fragen beantworten. Danke für das Training. Das habe ich heute wirklich gebraucht.«
    »Ich habe hinten ein paar Claymores«, fuhr John hartnäckig fort. »Vielleicht bist du daran interessiert?«
    Cameron zwang sich, eine gleichgültige Miene beizubehalten. »Wenn du denkst, dass ich dieser Herausforderung gewachsen bin, dann lass es mich wissen, und ich denke darüber nach.«
    John stand einfach nur da und sah ihn schweigend an.
    Cameron nickte ihm forsch zu, schnappte sich die Autoschlüssel und die Sonnenbrille und ging so lässig wie möglich zu seinem Wagen.
    Diese Art von Spekulationen mochte er nicht.
    Er warf sein Rapier auf den Beifahrersitz, kurbelte das Fenster herunter und machte sich auf den Heimweg. Fluchend sah er auf die Uhr. Er würde viel zu spät kommen.
    Aber sich von einer Frau abzulenken, die man nicht kannte und nicht begehren sollte, kostete eben Zeit.
    Er hätte vermutlich das Gaspedal durchtreten sollen, aber er war - nicht zum ersten Mal in den vergangenen zwei Monaten - keineswegs begierig darauf, nach Hause zu kommen, solange Penelope da war.
    So war es eben, wenn man mit einer Frau verlobt war, die man zwar kannte, aber nicht mehr begehrte.
    Er seufzte und ließ seinen Arm zum Wagenfenster hinaushängen. Obgleich er Penelope nicht besonders begehrte, hatte er doch einen sehr zwingenden Grund, mit ihr verlobt zu bleiben, also spielte es vielleicht keine Rolle, ob er sie liebte oder nicht. Er hatte die Gewissheit, dass sie ihn nicht liebte.
    Wenn er darüber nachdachte, verspürte er jedoch einen bohrenden Schmerz zwischen den Augen, daher beschloss er, zugunsten der Sicherheit aller anderen Verkehrsteilnehmer, dem nicht weiter nachzugehen. Es war keine Feigheit, dass er diesen Gedanken mied, es war reiner Pragmatismus.
    Immerhin war er ein Schotte!
    Fünfundvierzig Minuten später fuhr er in seine Garage, stellte den Motor seines Range Rover ab und stieg aus. Er ging ins Haus, ließ aber sein Hemd an, anstatt es sofort auszuziehen, wie er es gerne getan hätte. Sich seines Hemdes außerhalb der Privatsphäre seines eigenen Schlafzimmers zu entledigen, war undenkbar. Penelope hatte ihn mit tiefer Abscheu betrachtet, als er es vor ihr das erste und einzige Mal getan hatte, also ließ er es bleiben — zumindest während sie seine Burg mit ihrer Anwesenheit beglückte.
    »Du kommst spät.«
    Cameron blickte auf und sah sie mitten

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