Der Schatten des Highlanders
tun konnte, war, die Augen zu schließen und zu hoffen, dass er sich nicht auf ihre Schuhe übergeben müsste.
Sie seufzte tief, dann nahm sie ihm die Schlüssel aus der Hand. Er hörte, wie seine Wagentür zugeschlagen und die Alarmanlage ausgelöst wurde. Das nächste, was er wusste, war, dass Sunshine sich einen seiner Arme über die Schulter gezogen hatte. Ihren anderen Arm hatte sie um seine Taille gelegt.
»Schaffen Sie es bis zu Patrick? Ich glaube nicht, dass ich Sie tragen kann.«
»Ich werde es schon schaffen.« Er richtete sich auf, aber in seinem Kopf drehte sich alles, als er sich zwang, aufrecht stehen zu bleiben. Entsetzt registrierte er, wie schwer er sich auf sie stützte. Er nahm all seine Kräfte zusammen und zwang sich zur Ruhe. »Verzeihung. Normalerweise fühle ich mich nicht so schwach.«
»Wahrscheinlich brauchen Sie etwas zu essen. Ich mache Ihnen einen Tee, damit Sie anschließend irgendwo einkehren können.«
Vermutlich konnte er nicht auf mehr hoffen. Er stolperte mit ihr weiter und schließlich standen sie vor Benmore Castle. Er schloss die Augen und senkte den Kopf, als Sunshine klopfte. Es dauerte nicht lange, bis die Tür aufging.
»Sunny!«, rief eine Frauenstimme erfreut aus. »Und ... ein Freund?«
»Cameron Mac Cameron«, sagte Sunshine. »Er hat Kopfschmerzen, und ich habe ihm versprochen, ihm hier etwas dagegen zu geben. Er bleibt nicht zum Abendessen.«
Cameron hätte gelächelt, aber er war zu sehr damit beschäftigt, sich auf den Füßen zu halten. Er nahm nebelhaft eine Frau wahr, die Sunshine Phillips sehr ähnlich sah und ihn mit großem Interesse anblickte, bevor sie ihn hereinbat. Er folgte Sunshine und fand sich in einem Sessel wieder. Seine Schlüssel wurden ihm in die Hand gedrückt, und die beiden ließen ihn allein. Er war froh über die Gelegenheit, einfach nur die Augen zu schließen und den Schmerz in seinem Kopf abebben zu lassen. Es tat gut, zu sitzen. Er steckte die Schlüssel in seine Tasche, dann legte er den Kopf an die Sessellehne und lauschte auf die alltäglichen Geräusche einer Familie, die über ihn hinwegspülten. Es waren heimelige Geräusche von einem Abendessen, das zubereitet wurde, und wohlklingende Frauenstimmen schwatzten glücklich im Plauderton über angenehme Dinge, die sie interessierten.
»Himmel, nein, Ich werde nicht wieder dort hineingehen. Du kannst es ihm selber bringen.«
»Sunny, was um alles in der Welt hast du für ein Problem? Ich finde, er ist ein sehr attraktiver Mann. Bist du von Sinnen?«
»Mir ist egal, was du denkst, ich bin nicht von Sinnen, und er ist verlobt!«
»Oh«, kam als Antwort, die sich ziemlich lange hinzog. »Und warum ist er dann mit dir hier?«
»Er ist nicht mit mir hier, sondern er ist einfach hier. Nun, bitte bring ihm einfach seinen Tee, damit er sich wieder auf den Weg machen kann.«
»Wenn du dir sicher bist ...«
»Maddy!«
Cameron wartete, bis er leichte Schritte hörte, die vor ihm stehen blieben, dann schlug er die Augen auf. Er musste zwei Mal hinsehen, um zu erkennen, dass es nicht Sunshine war, die er anblickte. Er brachte ein Lächeln zustande.
»Sie müssen Patricks Frau sein.«
»Madelyn«, bestätigte sie. Sie reichte ihm einen Teebecher. »Das Essen ist bald fertig.«
»Er bleibt nicht zum Essen!«, tönte es aus der Küche.
Madelyn lächelte höflich. »Ich glaube, meine Schwester befürchtet, wir haben nicht genug Tischsets. Ich sehe mal nach, ob das stimmt oder nicht. Kann ich Ihnen in der Zwischenzeit noch etwas bringen?«
»Tee ist wunderbar, danke«, sagte er höflich. »Ich bin sicher, er wird mir helfen.«
»Sunnys Heiltränke helfen immer.«
»Ich bin mir sicher, alles, was von der MacLeod-Hexe kommt, hilft«, sagte er. Es sollte ein Scherz sein, aber ganz plötzlich fand er, dass er diese Worte nicht so leichthin gesagt hatte, wie beabsichtigt.
»Lord Cameron?«
Er sah zu Madelyn MacLeod auf und zwang sich zu einem Lächeln. »Es sind nur Kopfschmerzen. Kein Grund zur Sorge.«
Sie sah ihn einen Augenblick forschend an, dann runzelte sie nachdenklich die Stirn und ging davon.
Cameron trank Sunnys Tee ohne weitere Gesellschaft aus. Er begann sich tatsächlich zu entspannen, hier in dem gut ausgestatteten riesigen Wohnzimmer mit einem knisternden Feuer vor sich. Das Pochen hinter seinen Augen ließ nach, und er musste zugeben, dass Sunshine Phillips wirklich gute Heiltränke braute.
Er schloss wieder die Augen und versuchte, weiter den Gesprächen zu
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