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Der Schatten des Highlanders

Titel: Der Schatten des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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an. »Wie bitte?«
    »Das Freizeitzentrum, Sunshine«, sagte Jamie. »Was hältst du davon?«
    Sie dachte, wenn sie jetzt noch länger neben dem Mann sitzen müsste, den sie liebte - und ja, es war möglich, sich in nur zwei Wochen in jemanden zu verlieben -, dann würde sie einfach den Kopf in den Nacken werfen und laut losschreien. Sie schob ihren Stuhl zurück und stand auf.
    »Ich finde es großartig«, sagte sie. »Aber jetzt muss ich gehen.«
    Sie hörte nichts mehr von dem, was man zu ihr sagte. Alles war nur noch Lärm, Verwirrung und ein schrecklicher Schmerz, der ihr die Kehle zuschnürte und nicht nachlassen wollte.
    Sie rannte zur Tür des Saals, riss sie auf und schlug sie hinter sich zu.
    Den ganzen Weg nach Hause rannte sie.
    Sie mühte sich vorwärts bis in Moraigs Cottage, sank drinnen auf die Knie und rang verzweifelt nach Luft.
    Schließlich musste sie sich auf dem Boden ausstrecken. Die Kühle an ihrer Wange half ihr, bis ihr wieder einfiel, dass sie sich das letzte Mal, als sie hier auf dem Boden lag, beim Aufwachen wider Erwarten allein dort wiedergefunden hatte. Dennoch schaffte sie es nicht, sich von der Stelle zu rühren, also blieb sie weinend dort liegen, bis sie jemand klopfen hörte. Es war wahrscheinlich Zachary, der herausfinden wollte, ob sie jetzt wirklich die Kontrolle über sich verloren hatte oder nur Theater machte.
    Sie rappelte sich hoch, obgleich sie sich kaum auf den Beinen halten konnte, und stützte sich an der Wand ab, als sie zur Tür taumelte.
    Sie wischte sich rasch die Tränen weg. Eine gesammelte Miene aufzusetzen würde helfen, unerwünschte Fragen abzuwehren. Sie öffnete die Tür und musste feststellen, dass all
    ihre Vorsätze keinen Pfifferling wert waren, wenn sie mit der Realität konfrontiert wurden.
    Es war Cameron.
    Er war so unheimlich schön, so schrecklich vertraut und so entsetzlich fern, dass sie wieder anfing zu weinen. Er sah sie überrascht an.
    »Tut Ihnen der Kopf weh?«, fragte er.
    »Mir geht es gut«, krächzte sie.
    Er runzelte nachdenklich die Stirn, widersprach ihr aber nicht. Stattdessen hielt er ihr ihre Tasche hin, dann erstarrte er. Er sah überrascht die Türschwelle an, dann zog er seine Hand zurück, die heftig zitterte. »Sie haben Ihre Sachen vergessen«, sagte er. Er machte einen neuen Anlauf, sie ihr zu überreichen, schaffte es aber irgendwie nicht.
    »Was ist?«, fragte sie schließlich.
    Er trat einen Schritt zurück. »Ihre Türschwelle hat etwas an sich ... etwas, das ...« Er setzte wieder an, zu sprechen, dann schüttelte er den Kopf. Er holte tief Luft und streckte ihr die Tasche hin. »Ich dachte, Sie brauchen sie vielleicht.«
    Natürlich. Er würde sie nicht ohne Grund besuchen kommen. Sie streckte die Hand aus, nahm ihm ihre Tasche ab und hielt sie sich vor die Brust.
    »Danke«, brachte sie hervor.
    Er zögerte. »Kann ich noch etwas für Sie tun?«
    Sie schloss die Augen.
    Ja, nehmen Sie mich in die Arme und lassen Sie mich nie wieder los.
    Aber das hatte sie neulich schon versucht, und es war nicht gut ausgegangen.
    »Ich bin müde«, sagte sie. »Ich muss mich wieder hinlegen.«
    »Selbstverständlich ...«
    Sie knallte ihm die Tür vor der Nase zu, bevor er noch etwas sagen konnte, bevor sie ihn noch länger ansehen musste, bevor sie so laut zu schluchzen anfing, dass es ihn zutiefst erschrecken würde. Sie wandte sich um und lehnte sich an
    den massiven hölzernen Türrahmen, dann ließ sie sich daran hinabgleiten, bis sie auf dem Boden saß.
    Sie hielt das nicht aus. Sie wollte ihm nicht mehr begegnen. Sie konnte es einfach nicht ertragen, dass er sie ansah, als sei sie einfach nur irgendeine Frau.
    Sie griff nach oben und verriegelte ihre Tür, dann kroch sie zu ihrem Bett. Sie zog Camerons Plaids unter ihrem Kissen hervor, wickelte sich in beide ein und legte sich dann auf ihre Bettdecke.
    Sie schloss die Augen und achtete nicht auf die Tränen, die ihr auf den Wangen brannten. Sie hatte doch nur nach einem Grund gesucht, in Schottland bleiben zu können.
    Was sie bekommen hatte, war ein Grund, so schnell wie möglich von hier zu verschwinden.

14
    Cameron errang einen letzten Punkt gegen John und hob den Griff seines Degens an sein Kinn, dann ließ er die Degenspitze sinken und beendete den Fechtkampf. Er wischte sich mit dem Hemdzipfel über die schweißnasse Stirn und atmete tief durch. Er war fast den ganzen Tag über in Johns Fechtstudio gewesen, um sich abzulenken. Im Grunde hatte er die vergangenen zwei

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