Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Schatten des Highlanders

Titel: Der Schatten des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
Vom Netzwerk:
können, wäre er wahrscheinlich bereit, sich Ihrer Sorgen und Nöte anzunehmen. Sind Sie also daran interessiert, es mit ihm zu versuchen?«
    Cameron überlegte eine Weile fieberhaft: »Ist er diskret?«
    »Er kann schweigen wie ein Grab.«
    »Also gut«, stimmte Cameron zu. »Bitten Sie ihn, zu prüfen, was er über den Trust herausfinden kann. Vielleicht könnte er auch einen Blick auf Rodneys Testament werfen, ob es darin etwas gibt, was wir übersehen haben.« Er räusperte sich. »Aber gehen Sie behutsam vor, Geoffrey. Ich will nicht, dass irgendjemand Wind davon bekommt.« Er hielt inne. »Und nehmen Sie zur Kenntnis, wie groß das Vertrauen ist, das ich Ihnen entgegenbringe.«
    »Robert, mein Freund, ich war mir dessen immer sehr wohl bewusst.«
    Cameron lächelte. »Grüßen Sie mir Ginny ganz herzlich. Sie ist viel zu gut für Sie.«
    »Diese Bemerkung werde ich Ihnen extra in Rechnung
    stellen«, sagte Geoffrey mit einem Schnauben. »Ich wünsche eine angenehme Party heute Abend.«
    »Woher wissen Sie davon?«
    »Penelope hat es natürlich in die Zeitung gesetzt. Für einen so zurückgezogen lebenden Mann wie Sie wird Ihr Privatleben ganz schön ausführlich auf den Klatschseiten ausgebreitet, nicht wahr?«
    »Vielen Dank, dass Sie mich daran erinnern.«
    »War mir ein Vergnügen«, sagte Geoffrey freundlich. »Ich lasse es Sie wissen, wenn ich unseren neuen Freund erreicht habe. Und Cameron? Lassen Sie heute Abend den Wein stehen.«
    Cameron legte den Hörer mit einem Fluch auf. Zu viele Leute wussten zu viel über sein Leben.
    Zumindest über die vergangenen acht Jahre.
    Mit einem tiefen Seufzer ließ er sich in einen Sessel fallen. Er würde niemals mit jemandem darüber sprechen, was in der Zeit davor geschehen war. Es war für ihn schwierig genug, Einzelheiten aus seinem gegenwärtigen Leben preiszugeben. Er musste sich noch immer zusammenreißen, um nicht stets die Burschen in seinem geschäftlichen Umfeld zu überprüfen, nur um sicherzugehen, dass sie ihn nicht hinterrücks meuchelten.
    Alte Gewohnheiten konnte man nur schwer ablegen.
    Das Telefon auf dem Schreibtisch klingelte, bevor er darüber länger nachgrübeln konnte, als für ihn gut war. Seufzend hob er ab.
    »Aye?«
    »Hallo«, sagte Penelope kurz angebunden. »Man meldet sich mit Hallo , Lord Robert.«
    Er unterdrückte ein Seufzen. »Hallo, Penelope.«
    »Bist du etwa immer noch im Büro? Wir essen zwar erst um neun, aber ich will, dass du früh genug hier bist, um unsere Gäste zu begrüßen.«
    »Natürlich«, beschwichtigte er sie und fragte sich, ob ihm
    noch genug Zeit bliebe, sich etwas zum Mitnehmen zu bestellen, bevor er nach Hause fuhr. Er hatte keine Lust, an diesem Abend etwas von Penelopes Tafel anzurühren.
    »Sag George, dass er sich beeilen soll.«
    Dann war die Leitung tot. Er verkniff sich einen unfreundlichen Gedanken an Robert Ainsworth; den restlichen Nachmittag arbeitete er.
    Schließlich sammelte er seine Unterlagen zusammen, steckte sie in eine Aktenmappe und ging aus dem Büro. Die Versuchung war groß, einfach in sein Hotel zurückzugehen und darauf zu hoffen, dass der Abend auch ohne seine Anwesenheit über die Bühne gehen würde, aber er wusste, dass das nicht möglich war. Er musste den Schein wahren, sowohl Penelope als ihrem Bruder gegenüber. Es war nicht klug, den Feinden freie Hand zu lassen, ohne sie dabei zu beobachten.
    Er hatte das in der Vergangenheit bitter erfahren müssen.
    Er verließ das Gebäude und traf unten George an, der auf ihn wartete. George war sein Fahrer in London, ein diskreter, nüchterner Mann, dem Camerons Überstunden nichts ausmachten, und der sich nichts dabei dachte, dass er in einem Hotel wohnte, denn er konnte sich nicht zum Kauf einer eigenen Wohnung aufraffen, oder dass er das gesellschaftliche Leben verabscheute. George ertrug auch, dass sich Penelope von ihm überall hinchauffieren ließ, wenn Cameron, was viel zu selten vorkam, in Schottland weilte.
    »Mylord«, sagte George mit einer kleinen Verbeugung und öffnete die Tür zum Rücksitz.
    Cameron stieg ein, lehnte sich zurück und vertraute darauf, dass George ihn ohne Aufhebens dorthin bringen würde, wo er hinwollte.
    Er hätte viel dafür gegeben, jetzt in seinem Range Rover zu sitzen und über die holprige Straße zu Patrick MacLeods Haus zu rumpeln. Das wäre die Art von Abendeinladung, auf die er sich gefreut hätte. Er hätte sogar Madelyn MacLeod ihre unaufhörlichen, unverschämt neugierigen Fragen

Weitere Kostenlose Bücher