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Der Schatten des Highlanders

Titel: Der Schatten des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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Hölle, die er sich nicht selbst geschaffen hatte, und dem Ort, an dem er gerne wäre, sollte er besser fernbleiben.
    Ein weiterer Gedanke schoss ihm plötzlich durch den Kopf. Hätte er einen heftigen Kater, dann würde Sunshine Phillips ihm vielleicht nicht die Tür vor der Nase zuschlagen, wenn er sie um einen Heiltrunk bitten würde. Er hatte sie eine ganze Woche lang nicht gesehen; vielleicht hatte sie ja in der Zwischenzeit ihren Abscheu vor ihm überwunden.
    Es gab nur eine Möglichkeit, das herauszufinden.
    Cameron erwachte beim Knall eines Schusses.
    Er setzte sich mit einem Ruck kerzengerade im Bett auf, dann stachen ihm glühende Schürhaken geradewegs in die Augen. Er ließ sich mit einem entsetzten Schrei wieder auf sein Kissen zurückfallen und zog sich die Bettdecke über den Kopf.
    Die Decke wurde ihm weggezogen.
    »Steh auf, du Dummkopf.«
    Er zog sich das Kopfkissen übers Gesicht. Es war Penelope. Der Knall kam vom Hochschnappenlassen der Jalousien und der Schmerz in seinen Augen vom Sonnenlicht. Verdammt, wann würde die Concierge endlich aufhören, sie in sein Zimmer zu lassen? Sie war nicht das, was er als Erstes am Morgen sehen wollte - insbesondere wenn er sich nicht ganz sicher war, wo er war oder wie er dorthin gelangt war. Er hob sein Kopfkissen an und sah höchst erleichtert, dass er allein in seinem Bett war.
    Er sollte wirklich nichts trinken.
    Penelope riss ihm das Kissen aus den Händen. »Setz dich auf und sei ein Mann.«
    Er legte sich den Arm über die Augen und versuchte, sich vor dem Sonnenlicht zu schützen, das ihm wie mit langen Schwertklingen ins Gehirn stach.
    »Mir geht es heute nicht gut«, murmelte er.
    »Du hast immer noch deine Schuhe an«, sagte sie voller Abscheu. »Was hast du dir nur dabei gedacht.«
    Wie zum Teufel sollte er ihr das erklären?
    Aber anscheinend erwartete sie gar keine Antwort. »Los, unter die Dusche mit dir«, befahl sie. »Ich warte unten auf dich.«
    Das reichte aus, um ihn sofort nüchtern werden zu lassen. »Du wartest?« Er setzte sich auf und spähte zu ihr hinüber. »Warum?«
    Ihr blieb vor Staunen den Mund offen stehen. »Du hast doch nicht etwa den Brunch mit Lord und Lady Huntingdon
    vergessen.«
    Ihm fiel keine passende Antwort ein. Er war ganz offensichtlich nicht in bester Verfassung. Brunch. Wer hatte sich bloß dieses dumme, verdammte, unpassende Wort ausgedacht?
    Sie sah ihn wütend an. »Ich kann es nicht glauben, dass du so tief sinken konntest. Die Huntingdons, Mac! Ich werde mich nie wieder auf irgendeiner Party in London blicken
    lassen können, wenn du dich nicht - nüchtern - sehen lässt und charmant bist.«
    »Ich bin nicht betrunken.«
    »Du hast einen verfluchten Kater!«
    Er rieb sich mit den Händen übers Gesicht. »Zum Teufel damit.«
    Sie stapfte durchs Zimmer. »Ich habe Kaffee bestellt.«
    Cameron quälte sich aus dem Bett und merkte, dass er nicht nur die Schuhe noch anhatte, sondern auch die restlichen Kleider. Nur sein Jackett fehlte, und er sah, dass es über der Lehne eines Stuhls am anderen Ende des Zimmers hing. Er schwor sich, George das Gehalt zu kürzen, sobald es sich machen ließe.
    Er duschte und zog sich an, warf seine Kleider in einen Koffer, dann holte er seine Papiere aus dem Safe. Zwanzig Minuten später stolperte er nach unten, was Penelope etwas milder zu stimmen schien. Er begleitete sie hinaus zu dem wartenden Wagen und machte ihr die Tür auf. Er schloss sie wieder, nachdem sie eingestiegen war, sodass sie nicht hören würde, was er sagte, dann reichte er George seinen Koffer und seine Aktentasche.
    »Die Kleider sind mir nicht wichtig«, sagte er mit Nachdruck.
    George nickte. »Ich verstehe.«
    »Ich werde Ihr Gehalt kürzen«, murrte Cameron. »Hätten Sie mir nicht wenigstens die Schuhe ausziehen können?«
    »Das habe ich versucht, aber Sie wollten es nicht zulassen«, erwiderte George. »Sie sagten, dass Ihnen ohne Schuhe beim Weg durch den MacLeod-Forst die Füße schmerzen werden.«
    Cameron starrte ihn entgeistert an: »Ich habe was gesagt?«
    »Anscheinend haben Sie empfindliche Fußsohlen.«
    Cameron, reite zur MacLeod-Hexe.
    Die Worte kamen aus dem Nichts und trafen ihn mit der Wucht von einem Dutzend Fäusten. Er legte seine Hände auf den Wagen und lehnte sich schwer dagegen, während er darum rang, sich zu erinnern, wer das zu ihm gesagt hatte.
    Giric. Giric, der neben ihm gestanden hatte, als Breac sterbend zu seinen Füßen lag. Giric, der vorschlagen hatte, er solle die

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