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Der Schattenbund 03 - Das Auge der Unendlichkeit

Der Schattenbund 03 - Das Auge der Unendlichkeit

Titel: Der Schattenbund 03 - Das Auge der Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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schnell wie irgend möglich erledige.«
    Elion, der sie in ihrer neuen Gestalt bislang mit einer Art gebannter Abneigung angestarrt hatte, riss sich sichtlich zusammen und sagte: »Also, gib auf dich Acht. Hinterher, schätze ich, ist dir Amaurn jede Gunst schuldig, um die du ihn bittest – und ich werde dafür sorgen, dass er das weiß.«
    Vifang lachte. »Das würde mir gefallen, Elion. Wenn alles gut geht, sehe ich dich bald wieder. Haltet euch fern«, sagte sie noch, dann breitete sie die ledrigen Flügel aus und stieg, den Beutel mit den Klauen an sich gedrückt, in die Luft – eine einsame Gestalt, entschlossen, der Bedrohung der Ak’Zahar zu trotzen.

 
     
    »Komm, Scall. Nicht zurückbleiben!« Kalt klang nicht ärgerlich, doch es schwang eine gewisse Schärfe mit, die Scall von ihm noch nicht kannte. Seit sie sich von Khers Gruppe getrennt hatten und ihren eigenen Weg gingen, war die Stimmung gereizt. Wären sie nicht alle Erwachsene gewesen, Mitglieder des geheimnisvollen, mächtigen Schattenbundes und sowohl erfahren im Kampf als auch im Überwinden von Schwierigkeiten, Scall hätte schwören können, dass sie unruhig waren – wenn nicht sogar Angst hatten. Aber das war kaum wahrscheinlich, oder? Wenn bei dieser Reise jemand Angst hatte, dann doch wohl er.
    Nicht einen Augenblick lang hätte er gedacht, dass er hierher zurückkehren würde, besonders nicht so bald, nachdem er dem grausigen Ort entkommen war. Alles war dazu angetan, ihn an seine Flucht aus Tiarond zu erinnern. Die ganze Gruppe hatte sich mühsam einen Weg über die schlammige, von der Überschwemmung verwüstete Ebene gesucht, bis sie bei dem Wachhaus am Rand des Abgrunds angelangt waren. Dort hatten sie die Pferde untergestellt, ehe sie die Felsstraße zum Wasserfall gegangen waren. Es hatte nur einen Unterschied gegeben – für Scall den bedeutendsten der Welt. Diesmal waren Tormon und Rochalla nicht bei ihm.
    Sie werden noch in der Rottenfestung sein, nehme ich an – außer Tormon ist mich suchen gegangen. Aber nein – wie könnte er? Er würde die kleine Annas nicht allein lassen. Das wäre nicht richtig. Was sie wohl gerade tun? Und haben sie Presvel geschnappt – oder ist er noch hinter Rochalla her?
    Bei dem Gedanken schauderte ihm.
    »Scall, komm weiter.« Diesmal klang der Überbringer wirklich verärgert, obwohl er auch wegen des Wasserfalls schreien musste, und Scall merkte, dass er in seiner Verträumtheit die Leute aufhielt, die darauf warteten, hinter dem Wasserfall durch und in den Felstunnel hineingehen zu können. Amaurn, Zavahl und Toulac standen bereits drin. Kalt, Veldan und Kazairl warteten hinter ihm. Der Feuerdrache hatte darauf bestanden, als Letzter zu kommen, für den Fall, dass der Rand der Straße, die unter dem vielen Wasser gelitten hatte, durch sein Gewicht wegbröckeln würde.
    »Entschuldigung.« Scall merkte, wie er rot wurde. Anscheinend war er selbst nach all den Abenteuern noch genauso sehr Tagträumer wie damals als Agellas unbrauchbarer Lehrling. Rasch duckte er sich unter dem Bogen des Wassers hindurch, froh, mit seiner Schamröte im Dunkeln zu sein, und ließ sich von dem kalten Dunst das brennende Gesicht kühlen.
    Im Tunnel wurde er von den anderen ungeduldig empfangen. »Was trödelst du denn, Junge?«, schnauzte Amaurn. »Entschuldigung«, stammelte Scall.
    Toulac nahm ihn beim Arm und zog ihn von dem zornigen Archimandriten fort. »Versuche, mit den Gedanken bei der Sache zu bleiben, Kleiner«, sagte sie freundlich. »Denk daran – je schneller wir es hinter uns bringen, desto eher bist du wieder bei deiner kleinen Braunen. Ganz zu schweigen von dem Mädchen, das bei den Rotten auf dich wartet.«
    Scall jedoch ließ sich nicht trösten. »Das ist einfach ungerecht. Ich wollte überhaupt nicht hierher zurück, aber sie haben mich gezwungen.«
    Die alte Kriegerin zuckte die Achseln. »Willkommen in der Welt der Erwachsenen, Kleiner. Das Leben ist eben nicht gerecht. Trotzdem muss man vorwärts.«
    Scall schäumte vor Wut. Das war genau die Sorte Antwort, die man von alten Leuten immer bekam. Es klang gut, nützte einem aber gar nichts. Es war sein Glück, dass er zu viel Respekt vor ihr hatte, um Widerworte zu geben.
    Inzwischen war der letzte Gefährte im Tunnel angekommen. Jeder brachte seinen Glimmer zum Leuchten, dann liefen sie den nassen Weg hinunter, und ihre Schritte hallten von den Felswänden wider. Scall lief so schnell er es wagte, hielt den Blick zur Decke gerichtet, obwohl

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