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Der Schattenbund 03 - Das Auge der Unendlichkeit

Der Schattenbund 03 - Das Auge der Unendlichkeit

Titel: Der Schattenbund 03 - Das Auge der Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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vorausgeeilt, und wir haben ihn verloren. Wir waren auf der Suche nach ihm, als wir auf euch stießen.« Sie drehte sich halb nach einem großen jungen Mann mit roten Haaren und stechendem Blick um. »Ich sollte euch wohl miteinander bekannt machen. Hauptmann Galveron von den Gottesschwertern, das ist Cetain, Sohn des Rottenhäuptlings Arcan – und bald mein Lebensgefährte.«
    Galveron blieb der Mund offen stehen. Einer dieser uneinsichtigen Schurken? Und sie war ihm versprochen? Wie im Namen Myrials hatte es dazu kommen können?
    Cetain lachte und streckte ihm die Hand hin. »Ich errate deine Gedanken, Gottesschwert, und wie du schon sagtest, das ist eine lange Geschichte. Wir würden uns freuen, sie dir erzählen zu können, sobald wir mehr Zeit haben. Im Augenblick jedoch schlage ich vor, dass wir alte Feindschaften beiseite legen. Wir Menschen müssen uns gegen einen viel bedrohlicheren Feind zusammenschließen.«
    Galveron war unwillkürlich angetan. Dieser Mann hatte etwas an sich, das ihm gefiel. »Bei Myrial, du hast Recht«, sagte er. »Und im Hinblick auf unser neues Bündnis möchte ich vorschlagen, dass wir euch nun vordringlich helfen, Tormon und sein kleines Mädchen zu finden.« Er runzelte die Stirn. »Der arme Mann. Hat sein Unglück denn kein Ende? Doch wir werden für ihn tun, was wir können – danach werden wir uns darum kümmern, wie wir hier wieder herausfinden.« Er lächelte Seriema an. »Aber bevor wir losgehen, möchte ich dir jemanden vorstellen.« Er legte Aliana einen Arm um die Schultern und schob sie nach vorn. »Dame Seriema, das ist Aliana, Anführerin der besten Diebe der Stadt – und bald meine Lebensgefährtin – das heißt, sofern sie mich haben will?« Er sah plötzlich unsicher in Alianas Gesicht. Er hatte so ein Gefühl, als könnte es ihr vielleicht nicht behagen, so der Aufmerksamkeit aller ausgesetzt zu werden. Doch die Diebin sah zu ihm auf und strahlte ihn an. »Versuch mal, mich daran zu hindern«, sagte sie.
     
    Thirishri schenkte dem oberflächlichen Geplapper der Menschen wenig Beachtung. Sie konnte ihr Glück kaum fassen – sie hatte die Hoffnung längst aufgegeben, jemals aus dem zeitlosen Nirgendwo zu entkommen, in dem Amaurn der Abtrünnige sie gefangen gehalten hatte. Die unglaubliche Kleinigkeit, die ihre Freude aber vollkommen machte, war das Gesicht der Dame Seriema, die mitten in einer Schar ungehobelt aussehender Männer stand.
    Ich kann es nicht glauben! Ich bin nicht nur von dort entkommen, man hat mich sogar in meine eigene Zeit freigelassen!
    Helverien warf einen Blick zu dem Windgeist hinauf, der unter der Decke schwebte. »Es ist mehr als Zufall, wenn du mich fragst. Ich habe viel Zeit gehabt, um darüber nachzudenken, wie das Leben spielt, und was wir meist kurzerhand als Vorsehung oder glücklichen Zufall ansehen, gehört gewöhnlich zu einem viel größeren Plan, der sich über einen so langen Zeitraum der Geschichte erstreckt, wie wir ihn gar nicht erfassen können.«
    Insgeheim fand Thirishri, das hörte sich wie Geschwafel an. Der einzige Grund, den sie sich vielleicht für ihre frühe Freilassung denken konnte, war, dass sie zu Amaurns Lebzeiten zurückkehrte, um den Abtrünnigen endlich der Gerechtigkeit zuzuführen. Während sie noch bei dieser glücklichen Aussicht verweilte, merkte sie plötzlich, dass die Menschen unter ihr längst in ein Gespräch vertieft waren. Sie sollte besser aufmerksam auf deren Absichten horchen.
    Es war, wie sie nach Galverons und Alianas Erzählung vermutet hatte. Sie waren in demselben unterirdischen Labyrinth hervorgekommen, in das sie gelangt waren, als sie sich unter Myrials Tempel gewagt hatten. Obwohl ihr Plan, das Händlerkind zu retten, sie kaum etwas anging, entschied sie, dass sie vorerst doch besser bei ihnen bleiben und diesen seltsamen Ort näher untersuchen sollte. Ganz offensichtlich war er von den Alten gebaut worden und als solcher betraf er den Schattenbund auf das Dringlichste. Vielleicht wären sie zu zweit, das heißt, sie und Helverien, in der Lage, hier etwas zu begreifen.
    Inzwischen fiel ihr ein, dass sie versuchen sollte, Cergorn zu erreichen. Nach dem zu schließen, was sie von Galveron und Aliana erfahren hatte und nun auch von Seriema hörte, war sie nur wenige Tage verschollen gewesen. Was sie nun im Einzelnen wissen wollte, war nur vom Schattenbund zu erfahren, und sie musste ihren Partner wissen lassen, dass sie wohlauf war. Wahrscheinlich würde es nicht einfach sein, von

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