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Der Schattenbund 03 - Das Auge der Unendlichkeit

Der Schattenbund 03 - Das Auge der Unendlichkeit

Titel: Der Schattenbund 03 - Das Auge der Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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schien wenig Zweck zu haben, und inzwischen war jeder so begierig fortzukommen, wie Thirishri begierig war, sie endlich abziehen zu sehen. Alle kamen die Wendeltreppe herunter und drängten sich in die silberne Vertiefung zwischen den Lichtsäulen. Auch diesmal dehnte sie sich aus, um alle aufzunehmen. Als der Saal verschwand, erwartete Veldan, dass Thirishri ihnen ein Lebewohl zurufen werde, aber alles blieb still. Schon schien es, dass der einstige Windgeist sich von den Gefährten gelöst und in die Rolle einer ganzen Welt vertieft hatte.
    Nachdem sie in der geheimnisvollen Halle mit ihren seltsamen Gebilden und bewegten Lichtern angelangt waren – von der sie nicht mehr verstanden als vorher –, ließen sie im Nu den Röhrengang hinter sich und stiegen den Schutthaufen hinab in den Tunnel der Felsstraße. Veldan lehnte sich in gewohnter Weise an Kaz, wo sie Wärme und Trost umfing. »Der Vorsehung sei Dank, dass wir das hinter uns haben! Ich will diesen Ort nie wieder sehen, bis ans Ende meiner Tage!«
    »Ich auch nicht, Boss, ich auch nicht.« Gerade nicht auf der Hut, hörte sich der Feuerdrache sehr kleinlaut an, und sie wusste, dass ihm die Berührung mit dem Tod mehr zugesetzt hatte, als er zugeben würde.
    Veldan legte einen Arm um seinen langen Hals und drückte ihn an sich. »Komm, du Lieber, lass uns nach Hause gehen.«

 
     
    Bis Toulac die braune Stute zu einem ungeduldigen Scall zurückbrachte, war der schlimmste Winter schon vergangen und der Frühling nah. Als sie auf Mazal das Tal zur Rottenfestung hinaufritt, wohin sie die Braune, die mit einem Fohlen Mazals trächtig war, am Zügel führte, hörte sie freudige Zurufe von oben, und Seriema und Cetain kamen ihr entgegengeritten.
    Toulac musste lächeln, als sie den einstigen Kopf der Handelsvereinigung sah. Seriema trug wie gewöhnlich die Tracht der Rottenkrieger, und sie sah strahlend, gesund und frisch aus. Die Ärmel trug sie aufgerollt, ihr dunkles Haar wehte im Wind. Zwar lebte sie das ganze Jahr über bei den Rotten und hatte ihr großes Haus an der Esplanade ohne Bedauern aufgegeben, doch auf ihre geschäftlichen Unternehmungen verzichtete sie dennoch nicht ganz. Sie hatte sich einen Partner genommen: Alianas Bruder Alestan. Schon nach wenigen Monaten schlotterten die Händler in ihren Stiefeln, wenn sie ihn kommen sahen.
    In der Zwischenzeit hatten Seriema und Cetain einen geschäftigen Winter damit verbracht, die Überlebenden der anderen Sippen zusammenzuscharen und ihnen zu helfen. Da sie es nicht geschafft hatten, mit ihrer Warnung bis zu den anderen durchzukommen, hatten die Ak’Zahar unter den Ahnungslosen furchtbare Verwüstungen angerichtet und so wenige Überlebende gelassen, dass die alte, zerstörerische Ordnung unter den Sippen ein für alle Mal ausgelöscht war.
    Arcans Bogenschützen hatten beträchtliche Zeit gebraucht, um im ganzen Heideland auch die letzten der geflügelten Bestien zur Strecke zu bringen, und mancher hatte sein Leben lassen müssen, ehe es schließlich gelungen war. Leider war auch der Häuptling selbst darunter gewesen, und nun war Lewic, Cetains ältester Bruder, der Anführer. Zum Glück hatte er, was die Zusammenführung der Sippen betraf, ein offeneres Ohr für Cetains Vorschläge als sein Vater, mit dem Ergebnis, dass nun alle miteinander lebten und teilten, was sie besaßen. Von Lewics Leuten waren einige in die Festung der Nachbarsippe gezogen und etliche Fremde wohnten jetzt bei Arcans Sippe. Man stand noch so sehr unter dem Eindruck des entsetzlichen Gemetzels, dass es ungewöhnlich wenig Streit gab, abgesehen von gelegentlichen Raufereien, und Lewic, Cetain und Seriema hofften, dass es so bleiben würde. In diesem neuen Geist der Freundschaft, der sich scheinbar von selbst verbreitet hatte, waren auch Vereinbarungen mit Galveron, Herrscher von Tiarond, geschlossen worden, dass Fleisch und Wolle gegen Güter aus der Stadt gehandelt würden. Es schien, dass die räuberischen Tage der Rotten zu guter Letzt vorüber waren – und Toulac beispielsweise tat das gar nicht Leid.
    »Toulac«, rief Seriema, sobald sie näher kam. »Wie schön, dich zu sehen. Und du hingst Scalls Stute mit – dem Himmel sei Dank! Er ist zuletzt ziemlich unmöglich geworden, weil er nicht geglaubt hat, dass du sie bringst, ehe sie abfahren.«
    »Abfahren?«, wiederholte die Söldnerin verwundert. »Will Tormon denn etwa zurück auf die Straße?«
    »Genau das!« Seriema lachte. »Er und Scall sind den ganzen Winter

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