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Der Schattenbund 03 - Das Auge der Unendlichkeit

Der Schattenbund 03 - Das Auge der Unendlichkeit

Titel: Der Schattenbund 03 - Das Auge der Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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letztendlich vorhatte, würde nur die Zeit zeigen. Er und Helverien waren gute Freunde geworden, ganz ohne romantische Anwandlungen. Er blieb dem Andenken an seine geliebte Aveole so treu wie eh und je, während sie damit beschäftigt war, eine Schneise durch alle jungen Böcke im Schattenbund zu schlagen – mit einigen bemerkenswerten Ausnahmen. Helverien arbeitete, sofern sie nicht gerade die verlorene Zeit wettmachte, eng mit den Geschichtsforschern und Handwerkern zusammen, um so viel wie möglich von dem verloren gegangenen Wissen der Alten zurückzugewinnen. Häufig bekam sie Hilfe von Aethon, der Einschlägiges aus dem Gedächtnis des Drachenvolkes beitragen konnte – das heißt, wenn Zavahl bei der Führung des Gasthofes etwas Zeit erübrigen konnte. In der Zwischenzeit bemühte sich Thirishri um ein Mittel, wie man die Erinnerungen des Drachensehers seinem Volk zurückgeben könnte, ohne Aethon dabei zu töten, und alle hofften, dass sie es irgendwann finden würde.
    Elion und seine neue Partnerin waren sehr glücklich miteinander. Zwar hatte ihre Verbindung unter den eher festgefahrenen Denkern im Schattenbund beträchtliche Bestürzung ausgelöst, doch der Archimandrit war entschieden dafür gewesen, sodass also auch diese Sache erledigt war. Für Elion gab es keine Langeweile mehr. Mal war seine Partnerin ein Feuerdrache wie Kaz, ein andermal war sie die rothaarige Frau oder nahm die Gestalt einer Zentaurin, einer Phönix an oder was man sich sonst noch vorstellen konnte. Meistens aber, wenn sie zu Hause waren, behielt sie ihre eigene, rätselhafte Gestalt, eine Übereinkunft, die beiden zu gefallen schien. Zur Zeit befanden sie sich bei einem Auftrag in Nemeris, wo sie sich vor der Rückkehr der Dobarchu vergewissern sollten, dass auf den Inseln keine Gefahr mehr drohte. Seit die Schleierwand wiederhergestellt war, hatte das Wetter in den verschiedenen Reichen rasch wieder seinen alten zuverlässigen Lauf angenommen, und Toulac vermutete, dass Thirishri hart gearbeitet hatte, um alles so schnell wie möglich wieder in die gewohnten Bahnen zu lenken. Der Winter war sehr beschwerlich gewesen, und die Wissenshüter hatten pausenlos zu tun gehabt, um in allen Reichen die nötige Hilfe zu leisten. Wenn sich die Lage im Laufe des Jahres festigte, würde es hoffentlich einen schönen langen Sommer geben, damit Menschen und Land sich erholen und dem kommenden Winter in einer besseren Verfassung begegnen könnten.
    Alles in allem, so dachte die alte Söldnerin, entwickelten sich die Dinge recht gut. Sie fragte sich, wie es wohl geworden wäre, wenn Cergorn sich an der Macht hätte halten können, und schauderte. Die Schleierwand wäre inzwischen vollends zusammengebrochen und die nachfolgenden Verwüstungen gar nicht auszudenken. Nein, sie wünschte dem früheren Archimandriten alles Gute für sein neues Leben, aber sie war auch äußerst froh, dass er fort war.
    Toulac und Quave kamen durch das Heideland gut voran und durchquerten die frisch in Stand gesetzte Schleierwand gegen Mittag. Die Grenze schimmerte in allen Regenbogenfarben und gab einen hellen Summton von sich, und hatte überhaupt nichts mehr mit dem trüben, grauen, misstönenden Gebilde von vorher gemein. Im goldenen Licht des Nachmittags kamen sie bei der Schutzhütte an – und stießen auf Veldan, Kazairl und Kalt, die ihnen entgegengekommen waren.
    »Ich verlasse euch hier«, sagte Quave. »Ich möchte lieber bald in der Siedlung sein, und ihr vier wollt doch sicher erst Neuigkeiten austauschen.« Er lenkte sein Pferd, das den Feuerdrachen ganz offensichtlich beargwöhnte, am Fuß des Hügels entlang, dann galoppierte er davon.
    Die Söldnerin winkte ihren Freunden, froh, wieder bei ihnen zu sein – obwohl es nur ein paar Tage her war, dass sie sich gesehen hatten. Mit Amaurns Segen hatten die vier eine etwas ungewöhnliche Partnerschaft entwickelt: Toulac und Kalt galten allseits als Wissenshüterpartner, tatsächlich aber arbeiteten sie mit Veldan und Kaz zusammen als Vierergruppe. Amaurn war von dieser Aufstellung so begeistert gewesen, da sie doch alle vier Teilnehmer – besonders seine geliebte Tochter – glücklich machte, dass er sich verbürgt hatte, sie in Zukunft nur alle zusammen für eine Aufgabe zu bestimmen und dass sie nie wieder voneinander getrennt zu sein brauchten. Sie wussten alle, dass es im Schattenbund ein Gemurre und gewisse Klagen über Bevorzugung gegeben hatte, doch niemand wagte es, sich laut zu beschweren –

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