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Der Schattenbund 03 - Das Auge der Unendlichkeit

Der Schattenbund 03 - Das Auge der Unendlichkeit

Titel: Der Schattenbund 03 - Das Auge der Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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dich zurückhabe.«
    »Zurück?« Er blickte gekränkt. »Blödsinn! Ich bin überhaupt nicht weg gewesen, Boss. So leicht wirst du mich nicht los.«
    Veldan schaute zu dem Auge hinauf. »Danke, Thirishri«, rief sie. »Danke, dass du ihn mir zurückgegeben hast. Und danke für die Flügel. Er hat sich immer welche gewünscht.«
    Der Saal hallte vom Gelächter des Windgeists wider. *Ich bin froh, dass ich das tun konnte, Veldan. Und ich freue mich, dass dir die Veränderung gefällt. Um Kazairl wieder gesund zu machen, musste ich zu der ursprünglichen Schablone der Feuerdrachen vordringen, die in Myrials Gedächtnis eingelagert wurde, als sie auf dieser Welt erschienen. Niemand war verblüffter als ich, als ich entdeckte, dass sie Flügel hatten! Wenn man von Kaz schließen kann, müssen sie sie im Lauf der Zeiten irgendwann eingebüßt haben – aber gleichgültig, ich hielt sie für eine gute Sache und dachte mir, sie könnten ihm gefallen.*
    Inzwischen drängten sich auch die anderen Gefährten um Kaz und versicherten ihm, wie froh sie seien, fragten, wie er sich fühle, beglückwünschten ihn zu seinen neuen Flügeln und sagten ihm, wie tapfer er gewesen sei und wie besorgt sie selbst. Veldan sah, dass Kaz sich in all der Beachtung sonnte. Er stand von allen umringt, spreizte die vornehm glänzenden Flügel in ihrer ganzen Herrlichkeit aus. Dabei sah er noch selbstgefälliger aus als sonst. »Du lieber Himmel«, flüsterte sie Kalt zu. »Er war schon vorher eitel genug – jetzt wird er geradezu unmöglich.«
    Der Überbringer legte wieder den Arm um sie. Das schien zwischen ihnen die natürlichste Geste der Welt geworden zu sein. »Mach dir keine Gedanken – wir werden schon mit ihm fertig.«
    Das klang wie eine Feststellung, doch Veldan hörte die Spur eines fragenden Tonfalls. Sie sah ihm in die Augen und lächelte. »Klar werden wir das.«
    Kaz stupste Veldan mit der Schnauze an. »He!«, sagte er nörgelnd. »Ich sollte hier im Mittelpunkt stehen.« Er blickte Kalt unverschämt grinsend an. »Du kannst gefälligst warten, bis du dran bist.«
    An dieser Stelle wurden sie – zum Glück – von Thirishri unterbrochen. Ihre Stimme hatte sich verändert, klang volltönend und irgendwie fremd. *Und jetzt, so meine ich, solltet ihr alle nach Hause zurückkehren. Ich habe hier sehr viel Arbeit vor mir und eine Menge zu lernen. Ich merke bereits, wie mein altes Ich schwindet und mit dieser Welt verschmilzt. Aber wenn ihr etwas von mir wollt, so wisst ihr, wo ihr mich findet – allerdings meine ich, dass ihr den Zugang zu diesem Ort versperren solltet. Wir wollen nicht, dass noch mehr Leute zufällig hierher gelangen. Wer mit mir sprechen will*, fuhr sie fort, *kann das im Allerheiligsten unter dem Tempel von Tiarond tun. Der Ring des Hierarchen wird das Auge in Gang setzen, wie er es immer getan hat. Doch ihr werdet wohl auch merken, dass das Amt des Hierarchen inzwischen überholt ist. Allerdings bin ich zuversichtlich, dass Galveron und Aliana hierfür eine Lösung finden werden. Er wird einen hervorragenden Herrscher abgeben und sie ebenfalls. Ich werde ihre Fortschritte gespannt verfolgen.*
    »Das mag deine Ansicht sein«, ließ sich eine tiefe männliche Stimme vernehmen. »Aber Hierarchin Gilarra wird dazu auch noch etwas zu sagen haben. Und da Zavahl nun zurückgekehrt ist, wird die Lage eher noch verzwickter.«
    Veldan sah überrascht auf. Die anderen, die noch immer am Ende des Stegs dicht beieinander standen, um sich notfalls beizustehen, hatte sie völlig vergessen. Sie sah, dass Tormon und seine Gefährten sich zu der anderen Gruppe gesellt und Scall einen Arm um das schlanke, blonde Mädchen gelegt hatte. Der Mann, der gesprochen hatte, vermutlich Galveron, war auf den Ausleger getreten und redete unmittelbar mit dem Auge. Neben ihm stand eine junge Frau mit einem Wust brauner Locken, die sehr bestimmend aussah.
    Wieder war Thirishris Stimme zu hören. Es war schwer zu sagen, ob sie aus dem Auge oder von woandersher kam. *Wegen Gilarra braucht ihr euch keine Gedanken zu machen – um Zavahl auch nicht, wenn ich mich nicht irre. Wenn ihr wieder im Tempel seid, werdet ihr feststellen, dass sich manches von selbst gelöst hat. Wenn ihr nun so weit seid*, fügte sie mit beißendem Spott hinzu, *befördere ich euch zurück in die große Halle. Von dort aus findet ihr leicht nach draußen, ohne dass ihr noch länger in meinen Gängen umhertappen und Fallen auslösen müsst.*
    Noch weiter herumzutrödeln

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