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Der Schatz des Blutes

Der Schatz des Blutes

Titel: Der Schatz des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Whyte
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oder Edelsteine, mir. Ich würde Euch einen gerechten Anteil für Eure Mühen bezahlen. Seid Ihr damit einverstanden?«
    »Aye, Mylord, gern, aber –«
    »Ausgezeichnet, so sei es! Dann sprecht mit Eurem Bruder, dem Baumeister, und findet heraus, was für Werkzeuge Ihr für Eure Grabungen braucht. Ich werde sie Euch im Namen der Königin zur Verfügung stellen. Fällt Euch sonst noch irgendetwas ein?«
    »Nein, Mylord, außer dass wir Euch zu Dank verpflichtet sind.«
    Der König erhob sich, und die Königin, die immer noch seine Hand hielt, tat es ihm nach.
    »Wir sind es, die unsere Dankbarkeit ausdrücken mussten, Bruder Hugh, und Euch unsere Freundschaft anbieten mussten. Solltet Ihr sonst noch etwas brauchen, lasst es mich sofort wissen.«
    Er hielt inne und sah de Payens genau an.
    »Was ist? Ihr seht so aus, als sei Euch noch etwas eingefallen.«
    Der Ritter schüttelte den Kopf.
    »Nein, Mylord, ich habe nur daran gedacht, dass wir gern unter uns wären. Und das nicht nur, weil wir nicht möchten, dass jemand die Grabungsgeräusche hört und neugierig wird. Wie Ihr sicher wisst, haben wir eine Reihe von Kameraden, die wir Sergeanten nennen. Es sind unsere ehemaligen Leibwächter und Waffenknechte, die uns nach wie vor zur Seite stehen. Auch sie sind Krieger, und ohne sie könnten wir nicht einmal die Hälfte unserer Arbeit vollbringen.«
    Der König hatte ihm aufmerksam zugehört, und nun schloss de Payens: »Aber sie sind Laienbrüder, keine Mönche.«
    »Ich kann Euch nicht folgen. Welche Rolle spielt das?«
    »Gar keine, Mylord, mit einer Ausnahme. Wenn wir unsere endgültigen Gelübde ablegen, werden sie ihr eigenes Quartier beziehen müssen, daher hätten wir gern die Erlaubnis, ihnen außerhalb der Stallungen eine Kaserne bauen zu können.«
    Baldwin schnippte sich einen eingebildeten Krümel von der Vorderseite seines Gewandes.
    »Ihr habt meine Zustimmung. Baut, was Ihr braucht. Was die Neugierigen angeht, sollen sie sich doch fragen, was Ihr tut. Ich werde wissen, was dort vor sich geht, und das ist alles, was zählt. Aber Ihr habt Recht; es ist besser, Gerede zu vermeiden, deshalb soll dies ein Geheimnis unter uns vieren bleiben; kein Wort zu irgendjemandem.«
    Er hob sich betont den Finger an die Lippen.
    »Strengste Verschwiegenheit, meine Freunde, strengste Verschwiegenheit. Und nun lebt wohl.«
    Die beiden Ritter erhoben und verneigten sich. Sie verharrten in gebeugter Haltung, bis sie allein waren, dann verließen sie die königliche Residenz.
     
    »WAS SOLLTE DAS DENN, und wie bist du darauf gekommen?«
    De Payens wandte sich seinem Freund zu und lächelte über die Feindseligkeit in St. Omers Ton.
    »Ich habe mich schon gefragt, wie weit wir vom Palast entfernt sein würden, bis du über mich herfällst. Ich habe zweiundzwanzig Schritte gezählt.«
    »Ich wollte nur diskret sein und dich nicht schon in Hörweite der Palastwache anschreien. Diese Kerle haben nicht viel Humor, wenn es Unruhe in der Nähe des Königs gibt. Also, erzählst du mir jetzt, was dieses … Schauspiel sollte?«
    »Worum geht es denn normalerweise bei einem Schauspiel, Goff? Unterhaltung, Spaß … und natürlich um Ablenkung. Aber wir sind noch zu nah am Palast, um uns darüber zu unterhalten. Lass uns später mit den anderen darüber reden.«
    St. Omer blieb stehen, sprach aber leise.
    »Nein, Hugh, wir werden jetzt darüber reden. Ich möchte wissen, was du gerade getan hast, bevor wir in die Nähe der anderen kommen. Ich kann kaum glauben, was ich da gehört habe, aber ich habe es gehört. Und nun werden wir darüber reden, damit ich es auch verstehe .«
    »Also gut, aber gehen wir weiter, damit uns niemand hört. Also, was glaubst du denn, was du gehört hast?«
    »Ich glaube gar nichts. Ich habe gehört, wie du dem König unsere Pläne verraten hast.«
    »Bist du sicher, Godfrey? Was habe ich denn verraten?«
    »Dass wir vorhaben, unter dem Felsen einen Tunnel zu den Fundamenten zu graben.«
    »Oh … ich verstehe. Ich habe also von den Fundamenten gesprochen, ja?«
    »Nun … nein, das hast du nicht. Aber ich wusste, was du gemeint hast.«
    »Und wusste der König das auch, Goff? Hat er gewusst, was ich meine?«
    St. Omer zögerte und überlegte, bevor er antwortete.
    »Nein … Er hat gedacht, du redest davon, ein Kloster in den Felsen zu hauen.«
    »Das ist aber merkwürdig, denn ich hatte den Eindruck, dass ich genau das tatsächlich gesagt habe, und doch hast du etwas anderes gehört. Und? Hat meine

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