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Der Schatz in der Drachenhöhle

Der Schatz in der Drachenhöhle

Titel: Der Schatz in der Drachenhöhle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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zusammen.
    „Also“, meinte Tarzan, „der Buckel
stellt den Berg Drachenkopf dar. Klar wie Kloßbrühe. Die Viecher im Vordergrund
sind weidende Schafe. Das bedeutet wohl, vor dem Berg liegt eine Wiese, auf der
sich die Lieferanten für Wolle und Schafskäse aufhalten. Die Grabkreuze sind
sicherlich der Friedhof von Obersalau.“
    „Du hast enormen Durchblick“, meinte
Gaby. „Jedenfalls soweit. Aber jetzt!“
    Ihr schlanker Zeigefinger wies auf den
Pfeil, der den Drachenkopf unten anbohrte, und die drei Ausrufungszeichen.
    „Das muß der Weg zum Schatz sein“,
sagte Karl. „Vielleicht eine Spalte im Berg.“
    „Aber jetzt wird es schwer“, stellte
Klößchen fest: „12g und 5l und 5g und 3l — Doppelpunkt — hinter der Banane
gleich sechs Richtige. Leute, das ist ja wie höhere Mathematik.“
    Tarzan schüttelte den Kopf. „Traue ich
Slansky nicht zu. Überlegen wir mal! Wenn nun der Pfeil in eine Höhle führt — dann...“
    „In die Drachenhöhle“, wurde er von
Klößchen unterbrochen. „Also, ich gehe da nicht rein. Wer weiß, ob die Biester
wirklich schon ausgestorben sind.“
    „Wenn du ihm ein Stück Schokolade gibst“,
sagte Gaby, „wird er dir aus der Hand fressen. Drachen mögen Schokolade. Das
weiß jedes Kind.“
    „Wenn nun der Pfeil in die Höhle führt“,
begann Tarzan mit erhobener Stimme von neuem, „dann könnten die Zahlen
folgendes bedeuten: 12g — zwölf Meter oder Schritte geradeaus; 5l - fünf nach
links; 5g - wieder fünf geradeaus; und 3l — noch mal drei nach links.“
    „Sehr interessant“, meinte Karl. „Scheint
eine geräumige Höhle zu sein. Sogar mit Obststand. Denn jetzt kommen wir zu der
Banane.“
    „Dort ist irgendwas, das wie eine
Banane aussieht“, verteidigte Tarzan seine Theorie. „Vielleicht ein Stein.“
    „Klar!“ rief Gaby. „Ein Stein. Schon
der Drache hat ihn damals für eine Banane gehalten. Aber als er hineinbiß,
brach ihm ein Zahn aus. Armer Drache!“

    Tarzan sagte: „Ich bitte doch um etwas
mehr Ernsthaftigkeit. Es geht um einen Millionenschatz. Ob der nun von einem
verschleckten Drachen bewacht wird, der außerdem zum Zahnarzt muß und...
Himmel, ihr habt mich schon angesteckt! Jedenfalls: Sechs Richtige — das ist
als Lotto-Begriff gleichbedeutend mit Hauptgewinn. Hinter der Banane liegt also
der Schatz. Irgendwelche Einwände?“
    „Hurra!“ rief Gaby. „Wir haben das
Rätsel gelöst.“
    Karl glättete die Falten auf seiner
Denkerstirn und meinte, eine andere Deutung ließen die Zeichen wohl nicht zu.
    Nachdem Oskar mit Flußwasser abermals
seinen Durst gestillt hatte, gingen sie wieder an Bord.
    Augenblicklich saßen auch die Rocker im
Sattel.
    Die Zigeuner glänzten weiterhin mit
Abwesenheit.
    Wenig später sahen die Freunde einen
Angler, der am rechten Ufer saß, seine Pfeife paffte und die Fischfanggeräte
zusammenpackte. Offenbar hatte er sein grätenhaltiges Mittagsmahl bereits an
Land gezogen.
    Sie lenkten das Kanu hinüber und
fragten, ob er einen oder mehrere Wagen mit Zigeunern gesehen hätte.
    „Meint ihr die Zegeli-Sippe?“ fragte
der Petrijünger. „Das Gesindel wurde gestern abend von der Polizei dingfest
gemacht. Einbrecher sind das. Räuber und Diebe.“
    Einzelheiten wußte er nicht.
    „Dann können wir natürlich lange darauf
warten“, meinte Tarzan, als sie weiter paddelten, „daß uns die Zigeuner die
Rocker vom Hals schaffen. Pech! Ist also alles wieder wie gehabt. Das heißt:
Heute abend in Kehlbrück müssen wir mordsmäßig auf Draht sein. Abhängen müssen
wir Plotzka und Kumpane, sonst stehen wir plötzlich zu elft in der
Drachenhöhle.“
    „Wieso zu elft?“ fragte Karl. „Wir sind
vier, die sind neun. Macht 13.“
    „Zwei von uns“, sagte Tarzan, „müssen
in Kehlbrück bleiben, um Kanu und Ausrüstung zu bewachen. Im Bus können wir
unseren Krempel nicht mitnehmen. Und im Schließfach bringen wir das Kanu nicht
unter.“
    „Ich bleibe freiwillig in Kehlbrück“,
erbot sich Klößchen. „Schließlich müssen unsere Vorräte von einem Experten (Fachmann) aufgefüllt werden.“
    „Ich will nach Obersalau“, meldete Gaby
ihre Ansprüche an.
    Karl lachte gutmütig. „Also gut! Ich
bleibe bei Willi.“

12. Triumph der Höllenengel
     
    Das Wasser strömte rascher. Ohne
Zweifel. Der Canadier flitzte dahin. Paddeleinsatz war nur erforderlich, um die
Richtung zu bestimmen. Die Flut buckelte sich zu Schwöllen. Felsige Ufer
rückten näher. Hin und wieder wirbelten Strudel das

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