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Der Schatz in der Drachenhöhle

Der Schatz in der Drachenhöhle

Titel: Der Schatz in der Drachenhöhle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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brüllte Plotzka, obwohl im
Moment niemand was sagte. Sein großes Gesicht spannte sich. Er äugte zu den
Pennern hinüber, die den Brustbeutel prüften.
    Sie schienen zufrieden zu sein.
    Eilig entfernten sie sich: natürlich
nicht in die Richtung, die die TKKG-Freunde eingeschlagen hatten, sondern
flußauf.
    „Na, prima!“ flüsterte Plotzka. „Nur
weiter, nur weiter! Immer den Fluß rauf. Heh, Boys!“ kommandierte er seine Mannschaft.
„Wir fahren zurück. Irgendwo dort hinten lag doch ein Kahn am Ufer. Theo, Sam!
Wir setzen über. Wir empfangen die Penner und nehmen ihnen die Beute ab. Los!“
    Er startete seine Maschine, daß der
Motor dröhnte.
    Die Rotte preschte die Straße zurück.
    Der Kahn, den Plotzka bemerkt hatte,
war morsch. Regenwasser stand fingerhoch darin und roch faulig. Aber zwei Ruder
lagen unter den Sitzen.
    „Der bringt uns hinüber und auch wieder
zurück.“ Plotzka störte sich nicht an den skeptischen Blicken von Theo und Sam.
„Außerdem können wir schwimmen. Also, hop!“
    Er ruderte selbst. Der Kahn ächzte und
knarrte, schaffte es aber. Drüben angelangt, schlugen sich die Rocker in die
Büsche. Sie hatten — das wußten sie — die Penner überholt. Aber die würden
gleich auftauchen.
    Die drei lauerten auf dem Weg, der
zwischen den verfilzten Büschen am Ufer entlang führte.
    Nach wenigen Minuten hechelten die
beiden Landstreicher heran.
    Plotzka vertrat ihnen den Weg. Er
streckte die Hand aus.
    „Her mit dem Beutel!“
    „Was ist?“ fragte der Rothaarige.
    Im nächsten Moment sackte er mit einem
Wehlaut zusammen. Plotzka hatte ihm die Faust in den Magen gerammt.
    Entsetzt sprang der Alte zurück. „Er
hat den Beutel. Er! Ich habe gar nichts. Wollte sowieso nicht, daß wir...“
    „Halt den Sabbel!“
    Plotzka fand Tarzans Brustbeutel in der
speckigen Manteltasche des Rothaarigen, riß den Reißverschluß auf und zerrte
den Inhalt hervor.
    Dann hielt er Slanskys Schatzplan in
der Hand.
    „Na, also!“ sagte er grinsend. „Warum
denn nicht gleich. Jetzt, Boys, sind wir am Ziel.“

13. Per Anhalter
     
    Nach einem Tempolauf über Stock und
Stein erreichte Tarzan die Stelle, an der sie aufgebrochen waren. Hastig suchte
er den Boden ab. Keine Spur von dem Brustbeutel. Er zwängte sich durch die
Büsche. Natürlich! Auch die beiden Penner waren verschwunden. Hatten sie den
Brustbeutel gefunden? Wer sonst!
    Er blickte zur anderen Seite hinüber.
Auf der Uferstraße rollten Fernlastzüge in beide Richtungen. Aber die
Höllenengel hatten sich in Luft aufgelöst.
    Wohin sind die Penner? In unsere
Richtung? Bestimmt nicht. Landeinwärts? Flußaufwärts?
    Er folgte dem Pfad, der sich vom Ufer
entfernte und auf einen Weg mündete. Zwischen den Büschen führte er am Ufer
entlang, war aber vom Wasser aus nicht sichtbar.
    Ein Angler in tarngrüner Kluft kam
entgegen. Tarzan fragte, ob ihm zwei Landstreicher begegnet wären.
    „Die sind gerannt, als wäre der Teufel
hinter ihnen her“, war die Antwort. „Dort hoch. Haben sie was ausgefressen?“
    „Ich bin ziemlich sicher, sie haben
meinen Brustbeutel gestohlen. Wohin führt der Weg?“
    „Immer am Ufer entlang, meilenweit.
Irgendwann kommst du nach Stielenbach. Das ist ein...“
    Mehr hörte Tarzan nicht. Er rief nur
noch, er danke für die Auskunft, und hetzte weiter.
    Schließlich sah er sie vor sich.
    Der Jüngere schleppte sich in
gekrümmter Haltung, die Hände vor den Leib gepreßt. Der Graukopf schlurfte
neben ihm und redete unentwegt. Sie hörten Tarzan nicht, der jetzt das Tempo
mäßigte und sich ihnen auf Zehenspitzen näherte.
    „...sage ich’s dir zum fünften Mal“,
sabbelte der Alte, „hättest du auf mich gehört, das Geld rausgenommen und den
verdammten Brustbeutel weggeworfen. Das Geld hätten sie uns nicht abnehmen
können. Wer sagt denn, das wäre nicht unseres gewesen. Aber so...“
    „Konnte doch nicht ahnen, daß diese
Lederaffen auftauchen“, murrte der Jüngere. „Ich glaube, der hat mir die Leber
zerschlagen. Wo die doch sowieso ständig geschwollen ist und...“
    Er stockte. Tarzans Schatten fiel über
sie. Abwehrend geduckt, wandten sie sich um.
    „Ihr gemeinen Diebe!“ brüllte Tarzan
sie an. „Also habt ihr meinen Brustbeutel gefunden — mit allem, was ich
besitze. Aber statt ihn mir zu bringen — und natürlich hätte ich euch
Finderlohn gegeben! — seid ihr getürmt. Ihr Ratten! Aber was kann man von euch
schon erwarten. Wen meint ihr mit Lederaffen?“

    Er wußte die Antwort im

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