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Der Schatz in der Drachenhöhle

Der Schatz in der Drachenhöhle

Titel: Der Schatz in der Drachenhöhle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Tod
seiner Frau nicht genug um die Kinder kümmern konnte.
    „Es wird anders?“ fragte Sagolla. „Wieso?“
    „Ich habe jemanden gefunden, der auf
die beiden aufpaßt, wenn ich nicht da bin. Jemand, der sie betreut, ihre
Schulaufgaben überprüft und für Ordnung sorgt. Ein Mädchen. Hat gerade Abitur
gemacht, wird aber erst nächstes Jahr mit dem Studium beginnen. Sie wirkt sehr
zuverlässig, und meine beiden finden sie überaus nett. Das hilft und... Du,
sieh mal! Der weiße Mercedes!“
    Sagolla gähnte. „Was ist damit?“
    Sie fuhren auf den Wagen zu, der in
Fahrtrichtung parkte. Im selben Moment sahen sie die beiden Zigeuner, die vom
Ufer her kamen.
    „Zigeuner! Also habe ich mich nicht
getäuscht.“ Woldert richtete sich auf. „Der Wagen ist zur Fahndung
ausgeschrieben. Ich habe die Nummer behalten. 5509 — so fängt meine Telefonnummer
an. Es soll sich um Zigeuner handeln, die weiter oben am Fluß gelagert haben.
Die Sippe von Sandor Zegeli. In Sauterberg sind sie nachts in einen Supermarkt
eingebrochen — haben ihn buchstäblich leer geräumt. Aber der 5509-Wagen, ein
weißer Mercedes, wurde dort gesehen. Zufällig. Der Zeuge hat das erst heute
gemeldet.“
    Sie fuhren an dem Mercedes vorbei.
    „Zwei sitzen drin“, sagte Sagolla, als
hätte Woldert keine Augen im Kopf.
    „Macht also vier. Und die Brüder sind
gewalttätig.“ Woldert griff zum Sprechfunkgerät. „Wird besser sein, ich rufe
Verstärkung.“

    So kam es, daß kurze Zeit später die
Uferstraße — rechts des Flusses — in beiden Richtungen abgesperrt war,
einschließlich der Abzweigungen. Zwei Streifenwagen stellten den weißen
Mercedes, und die Zigeuner ließen sich festnehmen ohne Gegenwehr. Der
Haftbefehl lag vor. Sie und noch fünf andere männliche Mitglieder der Sippe
wurden in Untersuchungshaft eingeliefert.
    Damit waren die Rocker — ohne davon zu
ahnen — einer gefährlichen Auseinandersetzung um Haaresbreite entronnen.
     
    *
     
    Es wurde dunkler und dunkler. Tarzan
spürte, wie seine Augen brannten. Angestrengt spähte er in die Finsternis. Wie
eine Wand richtete sie sich vor ihnen auf. Und aus den Wäldern zu beiden Seiten
des Flußes kroch weißer Nebel.
    Es wurde Zeit, endlich an Land zu
gehen, obwohl keineswegs feststand, daß die Bedrohung durch die Rocker bereits
behoben war.
    „Da drüben!“ rief Gaby. „Ein
Lagerplatz.“
    Auf dem linken Ufer brannte ein Feuer.
Schemenhaft gruppierten sich Zelte darum. Gestalten bewegten sich.
    „Mal sehen, ob die was gegen uns haben“,
meinte Tarzan.
    „Ich bin jetzt vorsichtig.“
    Sie lenkten das Kanu hinüber und legten
an.
    Diesmal — das stellte sich rasch heraus
— hatten sie Glück. Ein Dutzend Kajaks lag neben den Zelten, denn hier rastete
ein Kanuten-Klub. Kinder und Jugendliche waren nicht darunter. Es waren
ausschließlich Paare, die Boote alles Zweier.
    Mit wohltuender Herzlichkeit wurden die
TKKG-Freunde aufgenommen.
    Während die Jungs die Zelte aufbauten,
erzählte Gaby den aufmerksamen Zuhörern von der Verfolgung der Rockerbande.
    „Die haben wir hier in der Nähe gesehen“,
sagte einer der Kanuten. „Aber bei uns seid ihr sicher. Wenn die sich herwagen,
kriegen sie Kloppe.“
    Die Männer wirkten handfest, ihre
Frauen alles andere als zimperlich. Sie fanden empörend, wie der TKKG-Bande
mitgespielt worden war, fingen auch gleich an, Gaby zu bemuttern und Oskar mit
Futter zu versorgen. Der hatte sich allerdings mit einem reizenden, einjährigen
Rauhhaardackel angefreundet: dem Maskottchen des Kanu-Clubs.
    Die Leute kamen von weither und wollten
noch weiter als bis Dingersdorf.
    Während des gemeinsamen Essens am
Lagerfeuer fragte Tarzan angelegentlich seinen Nachbarn — der darauf bestand,
daß sie ihn mit Wilfried anredeten „Wir kommen ja bald in bergige Landschaft.
Haben Sie zufällig schon mal vom Drachenkopf gehört. Es soll ein Berg sein und...“
    „Klar!“ hakte Wilfried gleich ein,
während er Erbsen und Speck aus seinem Kochgeschirr löffelte. „Den Drachenkopf
habe ich sogar schon bestiegen. Ist der Hausberg von Obersalau.“
    „Aha!“ Tarzan spürte, wie vor Aufregung
seine Handflächen feucht wurden. „Und wie weit ist es bis Obersalau?“
    „Mit dem Kanu noch eine Tagesreise.
Wenn ihr hinwollt, müßt ihr in Kehlbrück anlegen. Von dort sind es dann etwa 40
Kilometer landeinwärts. Da besteht Busverbindung. Falls euch der Umweg nicht zu
weit ist, kann ich den Ausflug nur empfehlen. Schöne Gegend dort. Und wer immer
nur

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