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Der Schatz von Blackhope Hall

Der Schatz von Blackhope Hall

Titel: Der Schatz von Blackhope Hall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Camp
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Pamela gestorben ist?"
    Tröstend drückte Olivia die Hand der unglücklichen Frau. "Ich weiß, Sie finden das Verhalten Ihres Sohnes pietätlos, Lady Eleanor. Aber er muss natürlich herausfinden, wie und von wem seine Schwägerin getötet wurde."
    "Was hat das mit Madame Valenskaya zu tun?"
    "Sie zieht an allen Fäden", betonte Stephen. "Sogar du müsstest das endlich erkennen, Mutter. Pamela wurde neben dem Märtyrerschatz gefunden, auf den dein kostbares Medium dauernd anspielt. Also? Wer hat dich mit der Russin bekannt gemacht?"
    Nun strömten Tränen über Lady St. Legers Wangen. Schniefend zog sie ein Taschentuch hervor und betupfte ihre Lider. "Lady Entwhistle. Auf einer kleinen Dinnerparty."
    "Warum hat sie dich eingeladen?"
    "Das … weiß ich nicht. Sie schickte mir einfach eine Einladung. Darüber habe ich mich gewundert, denn ich kenne sie nur flüchtig. Und ich wollte auch gar nicht hingehen."
    "Warum warst du trotzdem dort?"
    "Weil Pamela sich so schrecklich langweilte. Sie redete mir ein, die Abwechslung würde uns beiden gut tun. Und da es sich um eine intime Party handelte, würde es nichts ausmachen, dass die Trauerzeit noch nicht ganz abgelaufen war. Also gingen wir hin. Madame Valenskaya zählte zu den Gästen und wurde gebeten, eine Séance abzuhalten. Was ich an jenem Abend mit ansah, faszinierte mich. Nie hätte ich gedacht, es wäre möglich, mit Verstorbenen zu sprechen. Madame schaute in meine Augen und flüsterte mir zu, ich hätte einen geliebten Menschen verloren. Und dann erklangen klopfende Geräusche, in einem Rhythmus, der Roddys Namen anzudeuten schien."
    "Pamela?" Misstrauisch zog Stephen die Brauen hoch. "Für okkulte Dinge hat sie sich nie interessiert."
    "Ja, ich muss gestehen, ich war auch verblüfft. Aber ich glaube, sie wollte einfach nur ausgehen. Sich ein bisschen amüsieren …" Neue Tränen erstickten Lady St. Legers Stimme. "Oh, meine arme Schwiegertochter! Rodericks Tod hatte sie völlig aus dem Gleichgewicht gebracht. Offen gestanden, ich hatte nie den Eindruck, er würde ihr sonderlich viel bedeuten. Sie war ziemlich gefühlskalt … So dürfte ich nicht über eine Tote sprechen, aber so habe ich sie nun einmal eingeschätzt. Und nach seinem Tod weinte sie tagelang."
    "Vermutlich, weil sie ihren Status und Rodericks Vermögen verloren hatte", bemerkte Stephen trocken.
    "Wie kannst du so etwas behaupten?" klagte seine Mutter.
    "Ich sage die reine Wahrheit, daran dürftest du ebenso wenig zweifeln wie ich. Aber das spielt jetzt keine Rolle mehr. Wer immer sie ermordet hat, soll nicht ungestraft davonkommen. Trotz all ihrer Fehler – einen gewaltsamen Tod hat Pamela nicht verdient." Er wandte sich wieder Irina zu. "War sie an Ihrem Ränkespiel beteiligt? Half sie Ihnen, Lady St. Leger in eine Falle zu locken?"
    "Oh nein, ich …" Angstvoll wich sie vor ihm zurück.
    "Was redest du denn da, Stephen?" fauchte Lady St. Leger.
    "Ich nehme an, Miss Valenskaya weiß es ganz genau. Kannten Sie Pamela schon, bevor Sie meine Mutter trafen?"
    "Lady Pamela?" würgte Irina hervor. "Wie sollte ich denn …?"
    "Das versuche ich ja herauszufinden. Warum wurde meine Schwägerin direkt neben dem Märtyrerschatz ermordet? Wollte sie ihn stehlen? Oder Ihre Mutter? Oder Sie? Wer von Ihnen beiden hat Pamela getötet?"
    "Stephen!" rief Lady Eleanor entrüstet. "Das meinst du nicht ernst!"
    "Doch. Miss Valenskaya – wohin Ihre Mutter verschwunden ist, weiß ich nicht. Allem Anschein nach ergriff sie die Flucht, weil sie von Pamelas Tod wusste. Und der Verdacht, sie könnte die Mörderin sein, liegt zweifellos nahe."
    "Nein!" Irina trat noch einen Schritt zurück. "Nein, niemals würde Mama …" Nervös leckte sie über ihre Lippen. Dann schaute sie die Hausherrin flehend an. "Bitte, Mylady, sagen Sie Ihrem Sohn …"
    "Genug!" donnerte Stephen. "Dieses Theater habe ich gründlich satt. Sobald der Constable hier eintrifft, lasse ich Sie verhaften – und Ihre Mutter ebenfalls, wo immer wir sie auch aufstöbern werden. Vielleicht wird Ihnen eine Nacht im Gefängnis zu der Erkenntnis verhelfen …"
    "Also gut", unterbrach sie ihn mit bebender Stimme. "Ich erzähle Ihnen die Wahrheit. Glauben Sie mir, ich habe Lady Pamela kein Haar gekrümmt – und in all den Tagen kaum ein Wort mit ihr gewechselt …" Für ein paar Sekunden schlug sie verzweifelt die Hände vors Gesicht. "Es war meine Mutter, mit der sie sprach. Wie sich die beiden kennen gelernt haben, weiß ich nicht. Jedenfalls kam Lady

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