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Der Schatz von Blackhope Hall

Der Schatz von Blackhope Hall

Titel: Der Schatz von Blackhope Hall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Camp
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Mann in seiner Nähe zu wissen, statt eine von uns Frauen. Und ich glaube, Belinda braucht jetzt ihre Mutter."
    Voller Sorge betrachtete Lady Eleanor das blasse Gesicht ihrer Tochter. "Ja, natürlich, Sie haben Recht, Lady Olivia …", stimmte sie zu – ebenso wie Pamela unfähig, ihre Erleichterung zu verbergen. Offenbar fühlten sich die St.-Leger-Damen in der Gegenwart des unheimlich stillen Mr. Babington nicht wohl.
    Olivia führte Lady Eleanor und Belinda zur Tür, wo sie sich noch einmal zu Stephen umdrehte. Lächelnd nickte er ihr zu. "Danke. Ich werde Ihnen so schnell wie möglich mitteilen, was der Doktor gesagt hat."
    Als die drei Frauen das Wohnzimmer weiter unten am Flur aufgesucht hatten, schaute sich Lady St. Leger verwirrt um. "Wo sind die anderen?"
    "Zweifellos in ihren Räumen", antwortete Olivia. "Nach dieser Aufregung benötigen wir alle ein bisschen Ruhe."
    "Was … was ist eigentlich passiert?" stammelte Belinda. "So etwas habe ich nie zuvor gesehen."
    "Ich auch nicht." Seufzend schüttelte Olivia den Kopf. "Was bei der Séance geschehen ist, kann ich nicht sagen. Vielleicht wird der Arzt das Rätsel lösen."
    "Plötzlich schien sich Mr. Babington in eine andere Person zu verwandeln", meinte Lady St. Leger. "Und seine Stimme klang … geradezu unmenschlich."
    "Ja, es war sehr seltsam", bestätigte Olivia.
    "Glauben Sie, dass da unten Geister am Werk waren?" fragte Belinda.
    "Nein", erwiderte Olivia entschieden. "Ich nehme an, Mr. Babington … Nun, ich weiß nicht, was ihm widerfahren ist. Jedenfalls muss es eine vernünftige Erklärung dafür geben."
    "Welche denn?" Beklommen runzelte Lady Eleanor die Stirn. "Ich kann mir keine vorstellen … Wenn die Geister der Toten mit solchen Stimmen sprechen, müssen sie furchtbar unglücklich sein. Den Gedanken, auch Roddy müsste so schrecklich leiden, ertrage ich nicht."
    "Meine liebe Lady St. Leger, das dürfen Sie nicht glauben", beschwor Olivia die ältere Frau, die ihr tiefes Mitgefühl erregte. "Sicher geht es ihm gut. Und er würde nicht wünschen, dass Sie sich seinetwegen quälen …" Hastig überlegte sie, wie sie die Dowager Countess von den beängstigenden Ereignissen dieses Abends ablenken könnte. "Ich kannte Ihren älteren Sohn nicht, Madam. Würden Sie mir von ihm erzählen?"
    Wie sie sehr schnell merkte, hatte sie das richtige Thema angeschnitten, denn Lady Eleanors Augen leuchteten sofort auf. Eifrig beschrieb sie Rodericks äußere Erscheinung und sein Wesen. Belinda beteiligte sich am Bericht ihrer Mutter, und beide schwelgten in ihren angenehmsten Erinnerungen an den geliebten Verstorbenen.
    Eine halbe Stunde später gesellte sich Stephen hinzu. Erstaunt sah er seine Familie lächeln, sogar lachen, und warf Olivia einen anerkennenden Blick zu. "Dir scheint es schon viel besser zu gehen, Mutter, das freut mich."
    "Oh Darling!" rief Lady St. Leger. "Wie geht es dem armen Mann? Ist der Arzt inzwischen eingetroffen?"
    "Ja, er hat Mr. Babington untersucht und nichts Beunruhigendes festgestellt. Das Herz schlägt normal, die Lungen sind in Ordnung. Bedauerlicherweise kommt er nicht zu sich. Was mit ihm geschehen ist, weiß der Doktor nicht. Aber er vermutet, der Mann könnte einen Anfall erlitten haben und jetzt im Koma liegen. Er meint, vielleicht wäre Mr. Babington ein Epileptiker, und erkundigte sich nach seiner Krankengeschichte. Die kenne ich natürlich nicht. Wir befragten Madame Valenskaya und ihre Tochter. Doch die beiden wissen ebenso wenig wie ich. Sie kennen ihn erst seit etwa einem Jahr. Heute Abend haben sie zum ersten Mal einen so erschreckenden Anfall beobachtet. Also muss es ihm bisher gelungen sein, dieses sonderbare Leiden zu verbergen."
    "Wird er wieder erwachen?"
    "Keine Ahnung. Darauf wollte sich Dr. Hartfield nicht festlegen. Jedenfalls hofft er das Beste, und er hat versprochen, noch einmal nach Mr. Babington zu sehen. Im Augenblick bleibt uns nichts anderes übrig, als abzuwarten und den Patienten gut zu betreuen. Ich habe den Butler bereits beauftragt, er möge dafür sorgen, dass stets ein Dienstmädchen neben dem Krankenbett sitzt."
    "Ach, der arme Mann", seufzte Lady St. Leger. "Und die arme Madame Valenskaya."
    "Nun, sie wirkte ziemlich verstört."
    "Soll ich mit ihr reden?"
    "Ich glaube, sie hat sich bereits zurückgezogen."
    "Das sollten wir alle tun. Belinda, Liebes? Wollen wir ins Bett gehen?"
    Belinda stimmte zu und gestand, am liebsten würde sie die Nacht im Zimmer ihrer Mutter verbringen. Lächelnd

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