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Der Schatz von Dongo

Der Schatz von Dongo

Titel: Der Schatz von Dongo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.E. Hotchner
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Touristenattraktionen dieser Gegend
darstellte.
    »Wie ist es euch denn gelungen, den Schleier des
ekklesiastischen Schweigens zu lüften?«
    »Indem wir ihn einfach umgangen haben. Wir waren angeblich
gekommen, das Kloster zu besichtigen. Dann aber begann ich von unserem
Auftrag während des Krieges zu erzählen, und so kamen wir auf den
Schatz. Ted sagte, es sei doch seltsam, daß er so spurlos verschwunden
sein sollte, und das veranlaßte den alten Piccionastro zu der
Bemerkung, ja wirklich, aber es gebe immer wieder gewisse Gerüchte. Er
sprach auch von dem Bauernhof bei Rachele Mussolinis Domizil und ein
paar anderen Dingen. Doch dann erzählte er uns, er habe erst vor kurzem
von einem der Priester eine lange Sterbebeichte entgegengenommen, in
deren Verlauf ihm der Sterbende erklärte, Kisnat habe ihm im
Beichtstuhl von den beiden Schatzsäcken im See berichtet.«
    »Hat er den Behörden davon Mitteilung gemacht?«
    »Er sagte, nein.«
    »Warum nicht?«
    »Beichtgeheimnis.«
    »Warum hat er es aber dann euch erzählt?«
    »Ja, das ist ein bißchen kompliziert. Weißt du, wir hatten dem
Kloster gerade unseren Anteil der römischen Ausgrabungsfunde geschenkt.
Piccionastro ist sehr beeindruckt von meiner tiefen Bindung an die
Kirche. Du weißt ja, ich bin Ritter vom Heiligen Stuhl. Es wurde zwar
nichts Definitives gesagt, doch als er unser Geschenk akzeptierte,
erwähnte Piccionastro, wie arm und bedürftig das Kloster sei. Also nahm
er vermutlich an, daß wir, falls wir diese Spur aufnehmen und die
beiden Säcke tatsächlich finden, den Fund mit ihm, unserem Wohltäter,
teilen.«
    Bis berichtete weiterhin, Ted sei nach London zurückgeflogen,
um eine geschäftliche Krise auszubügeln, und werde bei seiner Rückkehr
eine Taucherausrüstung mitbringen, mit der wir den Grund des Comer Sees
nach den beiden Säcken absuchen könnten. Und da er nun schon einmal in
London sei, wolle er außerdem diskrete Nachforschungen über Leben und
Wohlstand des ehemaligen Richters von Padua, Fernando Rambellini, in
die Wege leiten.
    Giorgio wußte ebenfalls Positives zu berichten. Ihn hatte ich
auf das Squassoni-Rätsel angesetzt. Wenn man genügend Leute ausfragte,
würde sich einer von ihnen bestimmt erinnern, wer dieser geheimnisvolle
Squassoni war. Und wirklich war Giorgio eines Abends auf die Lösung
gestoßen. Er hatte mit Paulo Benfatto, dem Krankenwagenfahrer, und
dessen Tochter Lia, einem frischen, vollbusigen Mädchen, das bei der
Erz- und Zementfabrik von Zonico angestellt war, eine Flasche Strega
geleert.
    »Dieser Squassoni, das haben wir in den falschen Hals
gekriegt, weißt du … Das ist nämlich gar kein Mann.«
    »Was denn? Eine Frau?«
    »Nein. Eine Straße.«
    »Eine Straße!«
    »He, ehe du vielleicht denkst, daß ich Sherlock Holmes
bin …«
    »Giorgio, Mensch, hör auf mit dem Quatsch!«
    »Du bist aber seit Como recht unwirsch geworden, mein
Freund … Okay, ich werde dir alles erzählen. Also, ehrlich:
Ich sitze da, in der Küche der Benfattos, und ätze meine Eingeweide mit
Strega aus – nicht nur, um den Alten auszuhorchen, sondern
auch wegen dieser Lia … Mann, hast du schon mal solche Titten
gesehen? Die ist einfach umwerfend!«
    »Großer Gott, wenn man dich und Dan hört, könnte man meinen,
wir hätten hier …«
    »Ach, Dan! Mit Dan sitze ich noch lange nicht in einem Boot.
Ich rede von Liebe! In dieses Bett werde ich nicht hüpfen. In dieses
nicht! Du kennst mich. Wenn ich so was von Lia sage, dann meine ich es
ernst. Was Frauen angeht, da meine ich es immer ernst. Sie sind wie
Tretminen, man macht einen einzigen unvorsichtigen Tritt, und mrummms ! fliegen einem die Fetzen um die Ohren.«
    »Dahin fliegen die Fetzen bei einer Tretmine aber nicht.«
    »Ich meine, es ist durchaus möglich, daß ich mich in diese Lia und in ihre herrlichen Titten verliebt habe.«
    »Schon gut, Giorgio. Schon gut!«
    »Ich heirate Lia vielleicht sogar. Wer weiß?«
    »Schon gut. Ich wünsche euch allen vieren
viel Glück. Können wir jetzt endlich weitermachen?«
    »Okay. Ich sitze also da, mit all dem Strega, und verliebe
mich in diese Lia, aber die Pflicht geht vor, deswegen frage ich den
Alten, der fast schon unter dem Tisch liegt, weil er voll Strega ist,
ob er diesen Squassoni kennt. Er murmelt irgendwas, das ich nicht
verstehen kann, darum gebe ich ihm schnell einen kleinen Klaps auf die
eine, dann auf die andere Backe, und dann kommt es 'raus irgendwas mit
Via Squassoni. Noch ein kleiner Klaps, und er

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