Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Schichtleiter

Titel: Der Schichtleiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Seinfried
Vom Netzwerk:
Benny plötzlich die Arbeitshose runter und stößt mich nach vorn. Im letzten Moment stütze ich mich mit den Händen auf den Treppenstufen ab. „Hey!“
    Zum einen bin ich erschrocken, weil ich mit einem Mal halbnackt hier im Treppenhaus stehe, zum anderen total erregt, weil ich Bennys Zunge zwischen meinen Arschbacken spüre.
    „Hey, was ist, wenn Vitto …“
    „Der muss arbeiten“, würgt Werner meine Bedenken ab. „Trotzdem: Macht, dass ihr hochkommt!“
    Ich ziehe mir die Hose wieder hoch und folge meinem Chef ins Büro. Natürlich schließt er sofort hinter uns ab.
    „Ich hoff, ihr seid bereit. Ich will heute richtig was sehen!“ Schwerfällig lässt er sich hinter seinen Schreibtisch sinken und kramt nach der Kamera. Zu meiner Überraschung ist es diesmal eine größere. Sieht fast schon professionell aus! Wie hat er die bloß aufs Werksgelände bekommen?
    Benny grinst. „Ich würde vorschlagen, wir stellen noch mal die Duschszene von gestern nach – nur ohne Wasser.“
    „Du hast hier mal gar keine Ansprüche zu stellen!“, kontere ich.
    „Jungs, ihr macht immer noch das, was ich sage, okay? Sonst müssen wir nämlich mal ein ernstes Wörtchen reden.“ Werner rollt auf seinem Bürostuhl heran und richtet dabei die Kamera auf uns. „Erst mal will ich euch nackt sehen.“
    „Hallo? Der Deal war, dass du uns filmen darfst, aber nicht …“
    „Was der Deal ist, bestimme ich , Bürschchen!“
    Ich weiche automatisch zurück, weil Werner plötzlich ein zornrotes Gesicht hat und so aussieht, als könne er jeden Moment völlig die Beherrschung verlieren.
    „Ganz cool, Opa!“, sagt Benny. „Wenn’s mir zu blöd wird mit dir, dann sind mir deine Deals mal scheißegal, verstanden?“
    Oh Mann, ich warte angespannt darauf, dass mein Chef sich auf Benny stürzt und ihm die Halsschlagader rausbeißt. So hab ich den Mann echt noch nie gesehen. Dann entspannt er sich aber. Offenbar traut er Benny tatsächlich zu, dass der hier einfach so rausspaziert und alles platzen lässt. Interessant … Ich hab ja geahnt, dass die noch eine ganz andere Absprache haben.
    „Ich will euch ficken sehen!“ Werners Stimme vibriert vor Erregung und vielleicht auch Zorn.
    Aber Benny kümmert sich nicht mehr darum. Wortlos zieht er sich aus und steht kurz darauf nackt vor mir. Grinsend reibt er seinen Schwanz. „Darf ich dich noch mal bumsen?“
    Ich schlucke. „Ähm – also …“
    „Bitte. Ich bin auch ganz lieb und brav und unser Opi hier fällt dann vielleicht nicht über uns her …“
    Werner schnaubt. Ich muss grinsen.
    Plötzlich stellt sich Benny dicht vor mich. Er lächelt nicht mehr. Knopf für Knopf öffnet er meine Arbeitsjacke. Dann schiebt er die Jacke über meine Schultern und umarmt mich. Ich spüre seinen Atem an meinem Ohr.
    „Keine Angst“, flüstert er. „Wenn du was nicht willst, sag einfach Papagei , okay?“
    Ich komme mir total komisch vor. Werner sitzt direkt hinter uns und hält die Kamera. Offenbar hat er nichts davon mitbekommen, dass mir Benny was zugeflüstert hat – oder es interessiert ihn nicht. Aber warum sollte ich ein Codewort benutzen? Ob Benny wohl merkt, dass mich die unberechenbare und herrische Art von Werner einschüchtert? Dann würde ich mich in der Tat besser fühlen. Ich glaube, wenn das Spiel hier einer stoppen kann, dann Benny. Ansonsten kenne ich das mit dem Codewort lediglich aus einem SM-Buch, in das ich mal reingeschaut habe. Mit SM habe ich nun nicht wirklich was am Hut und das wäre echt zu viel, wenn …
    „Keine Angst“, flüstert Benny noch mal. „Ich mag dich.“
    „Braucht ihr noch lange?“
    „Alter! Geht sofort los. Willst du mir vielleicht einen blasen?“ Unerwartet dreht sich Benny um und reckt Werner seinen Schwanz hin. Mir wird ganz schlecht bei dem Gedanken, dass wir ihn jetzt offenbar doch mit einbeziehen. Das gestern hätte mir eigentlich schon eine Warnung sein sollen. Ich habe einen seiner Wurstfinger in mir gehabt! Aber zu meiner Überraschung weicht Werner zurück.
    „Schon gut, macht ihr mal. Los, Falk, du kannst ihm einen blasen!“
    Benny lehnt sich an den Schreibtisch. „Wärst du so nett?“
    Ich zögere. Wieder habe ich das Gefühl, in ein seltsames Märchen gestolpert zu sein. Das ist alles so unwirklich und ich kann keinen meiner beiden Mitspieler durchschauen. Warum ist Benny plötzlich so normal und vor allem nett? Warum steht Werner kurz vor der Explosion und will dann doch nicht mitmachen? Irgendwas stimmt nicht

Weitere Kostenlose Bücher