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Der schlafende Engel

Der schlafende Engel

Titel: Der schlafende Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia James
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Fehler.« Simon sah sie verunsichert an.
    »Ich habe doch mitbekommen, wie du sie die ganze Zeit ansiehst. Los, geh schon, ich brauche dich nicht mehr. Nach heute Nacht brauche ich überhaupt niemanden mehr.«
    »Das kannst du nicht machen, Ling«, sagte April. »Überleg doch, was du da tust.«
    »Ich weiß genau, was ich sage, Bluter«, stieß Ling aufgebracht hervor. »Glaubst du etwa, ich wäre gern so wie du? Die liebe, nette Miss Schulsprecherin? Du bist doch längst tot, du weißt es bloß noch nicht.«
    Lachend baute sie sich vor Davina auf. »Wenn Chessy diesen Dreckskerl kaltgemacht hat, bin ich froh darüber. Es zeigt nur, dass ihr etwas an mir liegt.«
    »An dir liegt ihr überhaupt nichts, Ling«, widersprach Davina und wandte sich Chessy zu. »Stimmt’s, Süße? Sie hat es nicht wegen dir getan.«
    Chessy trat vor und schlug Davina mit der flachen Hand ins Gesicht, sodass sie zu Boden fiel.
    April wollte ihr aufhelfen, doch Caro hielt sie zurück und schüttelte kaum merklich den Kopf. Davina kauerte auf den Knien. Eine dünne Blutspur sickerte aus ihrem Mundwinkel.
    »Na, das sieht aber gar nicht schön aus, was, Darling ?«, ätzte Chessy, was die anderen Schlangen mit einem nervösen Lachen quittierten.
    »Es wird allmählich Zeit, dass du aufhörst, über Dinge zu reden, die dich nichts angehen«, fuhr Chessy fort. »Ich dachte, wir hätten deutlich gemacht, dass du und deine kleine Familie nicht mehr Teil des Plans seid. Oh«, sie unterbrach sich und schlug sich theatralisch die Hand auf den Mund. »Fast hätte ich vergessen, dass du ja gar keine Familie mehr hast .«
    April sah, dass Davina sich mit zu Schlitzen verengten Augen und gebleckten Zähnen wie in Zeitlupe zu ihrer Kontrahentin umdrehte. Bisher hatte sie nur ein einziges Mal einen so abgrundtiefen Hass gesehen – bei Marcus Brent, kurz bevor er versucht hatte, ihr die Arme herauszureißen. Das kann nicht gutgehen , dachte sie und trat mit erhobenen Händen zwischen die beiden Mädchen.
    »Okay, okay, das reicht jetzt«, sagte sie. »Wir gehen einfach wieder.«
    »Oh nein«, widersprach Chessy. »Ihr geht nirgendwohin.«
    Mit einer beiläufigen Geste hob sie einen Finger. Sekunden später wurden April und Caro gepackt und ihre Arme auf den Rücken gedreht.
    »Den hier auch«, sagte Chessy und zeigte auf Simon.
    »Hey«, protestierte er, als die Schlangen auch ihn packten. »Ich bin auf eurer Seite.«
    »Ja, klar«, höhnte Chessy. »Haltet ihn gut fest. Könnte sein, dass er sich wehrt.«
    Sie streckte die Hand nach Ling aus. »Komm her!«, befahl sie. »Es wird Zeit.«
    »Nein, Ling«, schrie Simon. »Du musst das nicht tun! Bitte, Gott, nein!«
    Doch Ling schien wie in Trance zu sein und starrte Chessy in die Augen, während die Vampirin ganz behutsam ihren Arm nahm.
    »Du musst es auch wirklich wollen, ja?«, fragte sie leise.
    Ling nickte langsam. »Ja, ich will es. Bitte.«
    Wie eine Schlange, die ihre Beute tötet, versenkte Chessy ohne Vorwarnung ihre Zähne in Lings Arm.
    »Nein!«, schrie April gellend, als Lings Augen sich in einer Mischung aus Entsetzen und Angst weiteten. Vermutlich hatte sie sich ihre »Verwandlung« als ein Erlebnis von geradezu überirdischer Schönheit ausgemalt, doch das war ein Irrtum, ein tödlicher Irrtum. Es war brutal, gewalttätig und grausam. Lings Körper wurde von einem heftigen Zucken geschüttelt, während Chessy sie noch immer wie in einem Schraubstock festhielt. April versuchte, sich loszureißen, um ihr zu Hilfe zu eilen, doch die Vampire machten keine Anstalten, sie loszulassen. Es war zwecklos. Lings Mund war zu einem stummen Schrei aufgerissen, ihre Lider zuckten, ihre Finger schlossen und öffneten sich abwechselnd.
    »Hör auf«, sagte Davina leise. »Du bringst sie ja um.«
    Unvermittelt löste Chessy ihren Kiefer und ließ von Ling ab, die wie ein Sandsack auf den Boden fiel. Chessy beugte sich vor, sodass sich ihr Gesicht nur wenige Zentimeter vor Davinas befand. »Das weiß ich«, sagte sie, während eine dunkle Blutspur aus ihrem Mundwinkel lief. »Genau darum geht’s ja. Ich habe sicher nicht die Absicht, sie zum Vampir zu machen. Wir brauchen Schwächlinge wie sie nicht.«
    »Helft ihr doch!«, schrie Caro und sah Ling an, die immer noch von heftigen Krämpfen geschüttelt wurde. »Wieso steht ihr denn alle herum? Jemand muss ihr helfen!«
    Ein tiefes, gurgelndes Lachen drang aus Chessys Kehle.
    »Ihr kann keiner mehr helfen«, sagte sie und baute sich vor April auf. »Aber

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