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Der schlagende Beweis

Der schlagende Beweis

Titel: Der schlagende Beweis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillip Margolin
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Insufort-Fall weiß, die irgendetwas mit mir zu tun hat. Als sie mich fragte, warum ich das wissen will, habe ich ihr von Briggs' Anruf erzählt.«
    »Sie wissen, dass der Inhalt dieses Telefonats bei Gericht zulässig ist, weil Sie der Angeklagte sind und dies insofern nicht als Zeugenaussage aufgrund von Hörensagen gewertet wird«, sagte Amanda. »Der Richter kann Ihre Aussagen als Beweis dafür werten, dass Sie die Absicht hatten, sich mit Briggs zu treffen.«
    »Glauben Sie, das reicht aus, um an Richter Optons Entscheidung zur Kautionsfrage etwas zu ändern?«
    »Daniel, ich bitte Sie! Wie naiv sind Sie? Die Kaution ist am Ende vielleicht noch unser geringstes Problem.«
    Als Kate heimkam, sa ß Daniel im Dunkeln auf der Couch. Ein einziger Blick sagte ihr, dass etwas passiert sein musste.
    »Was ist los?«, fragte sie.
    Daniel erz ählte ihr von Amanda Jaffes Anruf.
    »Ich glaube nicht, dass der Richter allein wegen Renees Zeugenaussage die Kaution widerrufen wird«, sagte Kate. »Schließlich können sie immer noch nicht beweisen, dass du Briggs getötet hast. Allenfalls können sie davon ausgehen, dass du am Tatort warst.«
    »Renee kann auch Fairweathers Aussage zu meinem Streit mit Briggs bestätigen, nachdem er mich gefeuert hatte.«
    »Wie ist es bei Cummings gelaufen?«, fragte Kate, um das Thema zu wechseln.
    »Ich kann beweisen, dass Flynn einen Anruf von Gene Arnold bekommen hat«, antwortete Daniel, ohne sie anzusehen. »Alice Cummings war in Flynns Büro, als Arnold anrief. Sie kann sich sogar an seinen Namen erinnern.«
    »Das ist großartig!«
    »Ja, sicher.«
    Daniel h ätte ein wenig Begeisterung zeigen sollen, doch stattdessen klang er deprimiert.
    »Was ist los, Dan?«, fragte Kate besorgt.
    »Wenn wir Flynn zu Fall bringen, ist auch seine Anklage gegen Geller erledigt.«
    »Ja, und? Es hätte erst gar nicht zu der Anklage kommen dürfen.«
    »Aber Flynn hat Alice Cummings eingeredet, dass sie berechtigt klagt. Sie lebt in dieser winzigen Wohnung. Sie hat nichts. Ihr Sohn Patrick braucht dringendst ärztliche Behandlung, und unsertwegen bekommt er sie nun nicht.«
    Kate setzte sich neben Daniel auf die Couch.
    »Ich habe dir erzählt, dass meine Schwester so etwas mit ihrem Baby durchgemacht hat, erinnerst du dich? Sie ist ein anständiger Mensch, und niemand weiß, warum ihr Baby so geboren wurde. Und weißt du noch, was du darüber gesagt hast, wie ungerecht das Leben sein kann, dass allen möglichen Leuten ohne ersichtlichen Grund schlimme Dinge passieren? Das stimmt. Wir müssen es akzeptieren, selbst wenn wir etwas brauchen, an dem wir unsere Wut auslassen können. Insufort ist nicht für Patricks Fehlbildungen verantwortlich, und nicht immer ist es angebracht, vor Gericht Hilfe zu suchen.«
    »Ich werde trotzdem das Gefühl nicht los, dass ich dieser armen Frau etwas wegnehme. Ich habe sie benutzt, um Flynn zu Fall zu bringen. Am Ende werde ich ihre Hoffnungen und Patricks Zukunft zerstört haben.«
    »Du musst Flynn zur Strecke bringen. Er ist ein Mörder.« »Deshalb fühle ich mich keinen Deut besser.«
    Kate legte ihren Arm um Daniel. »Mach dich nicht selber fertig, Daniel! Du bist ein anständiger Kerl. Ich sehe, wie schwer das für dich ist, aber wir sind ganz nah am Ziel. Du darfst nicht die Segel streichen, wo wir es fast geschafft haben!«
    Daniel seufzte. »Es geht schon. Ich wünschte nur ...«
    Kate legte ihm die Fingerspitze auf die Lippen. »Schsch«, sagte sie. Dann küsste sie ihn. Das erste Mal kurz, das zweite Mal blieben ihre Lippen auf den seinen. Die beiden sahen sich einen Moment lang an, und dann vergaß Daniel alles, verlor sich in dem erstaunlichen Kontrast zwischen Kates weichen Brüsten und den festen Muskeln ihres Rückens. Nach einer Weile trennten sich ihre Lippen. Daniel schloss die Augen und legte die Wange an Kates Haar. Es duftete gut und fühlte sich so weich an. Kate war eine Zuflucht vor all den schlimmen Dingen, die über ihn hereingebrochen waren.
    Er f ühlte, wie sich Kate bewegte. Er öffnete die Augen. Sie stand auf und nahm ihn bei der Hand. »Komm«, sagte sie leise und zog ihn langsam hoch in Richtung ihres Schlafzimmers.
ACHTUNDVIERZIG
    Der Anruf von Susan Webster hatte Aaron Flynns schlimmste Bef ürchtungen bestätigt. Bevor Kaidanov starb, hatte er Daniel Arnes erzählt, dass seine Studie gefälscht war. Aber Flynn wusste nicht, ob Arnes den Betrug auch beweisen konnte. Ohne einen solchen Beweis hätte Geller nicht mehr vorzuweisen als

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