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Der schlagende Beweis

Der schlagende Beweis

Titel: Der schlagende Beweis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillip Margolin
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eingeloggt habe, benutze ich die Software, die Kaidanovs Passwort herausgefunden hat, um an das Passwort für Flynns Kanzleiserver zu kommen. Bin ich erst mal drin, komme ich an jede beliebige Datei und kann mir jede Information auf meinen Computer herunterladen.«
    »Das kann doch nicht so einfach sein! Und wenn Flynn nun ein Sicherungsprogramm installiert hat?«
    »Er hat möglicherweise einen Firewall gegen unbefugte Eindringlinge, aber ich bezweifle sehr, dass es einer ist, den ich nicht umgehen kann. Die beste Abwehrsoftware hat ihre Schwachpunkte. Selbst bei Microsoft haben sie sich eingehackt. Ich glaube nicht, dass Flynn sehr viel in sein Sicherheitssystem investiert hat. Das tun die wenigsten Kanzleien. « »Kann das dann bis zu dir zurückverfolgt werden?« Kate lachte. »Ich werde Flynns Server eine Lobotomie verpassen, wenn ich das hier erledigt habe. Die Transaktion wird gelöscht, und es wird so aussehen, als ob sich jemand zufällig versehentlich einloggen wollte und rausgeschmissen worden ist.« »Bist du dir da sicher?«
    »Entspann dich! Sieh mal, in drei, vier Stunden wissen wir, wer bei Flynn war, als Gene Arnold anrief.“
FÜNFUNDVIERZIG
    Alice Cummings wohnte in einer billigen Souterrainwohnung hinter einem Einkaufszentrum und einer Autowaschanlage, nur wenige H äuserblocks von Portlands lautester Geschäftsstraße entfernt. Daniel erinnerte sich, wie müde sie ausgesehen hatte, als sie an dem Tag, als er die Kartons mit den Geller-Unterlagen abgeliefert hatte, Patricks Kinderwagen in Aaron Flynns Lobby schob. Heute sah sie noch schlechter aus.
    Als sie damals Flynn aufgesucht hatte, war sie geschminkt und trug ein Kleid. Als sie jetzt die T ür aufmachte, hatte sie schmutzige Jeans und ein fleckiges Sweatshirt an, und diesmal wurden die Falten von keinem Mascara oder fingerdicken Make-up gemildert,, sondern gaben beredtes Zeugnis von der Belastung, ein behindertes Kind großzuziehen.
    »Hi«, sagte Daniel und lächelte freundlich. »Sie können sich bestimmt nicht an mich erinnern, aber Aaron Flynn hat uns vor etwa einem Monat miteinander bekannt gemacht.« Alice betrachtete Daniels Gesicht. Ihr Blick fiel kurz auf den Verband, der seine Kopfwunde bedeckte. Er hoffte, dass sie ihn nicht aus den Fernsehnachrichten wiedererkannte, die ihn vor dem Gerichtsgebäude gezeigt hatten.
    »Wir haben uns in Mr. Flynns Kanzleilobby getroffen. Ich wollte gerade gehen, als Sie zu Ihrem Termin erschienen.« Alices Gesicht hellte sich auf. »Ach ja, jetzt erinnere ich mich. Schickt Sie Mr. Flynn?«
    »Darf ich reinkommen?«, antwortete Daniel, indem er die Frage umging.
    Alice trat beiseite und f ührte Daniel in ein kleines Wohnzimmer.
    »Wie geht's Patrick?«, fragte er.
    »Er hatte eine schlechte Nacht, aber jetzt schläft er.« Daniel hörte die Resignation und Erschöpfung in Alice Cummings' Stimme. Kate hatte in den Gerichtsakten nachgeschlagen, und Daniel wusste, dass Alices Mann schon bald nach der Geburt die Scheidung eingereicht hatte, was bedeutete, dass sie ihren Sohn alleine aufzog.
    »Wenn er eine schlechte Nacht hat, bekommen Sie sicher auch nicht viel Schlaf«, sagte Daniel.
    »Meine Nächte sind nie so schlimm wie die von Patrick. Manchmal frage ich mich, wie er das aushält, aber er hat ja nie etwas anderes gekannt.«
    Alice rieb sich die H ände an der Jeans trocken und ließ einen kritischen Blick durch ihr Wohnzimmer schweifen. Auf dem Sofa lag Bügelwäsche. Sie nahm ein Spielzeug vom Sessel, um ihn Daniel anzubieten.
    »Bitte setzen Sie sich! Kann ich Ihnen einen Kaffee machen?«
    »Nein, danke«, sagte Daniel und wartete, bis Alice einen Teil der Wäsche beiseite geräumt und sich gesetzt hatte, bevor er Platz nahm.
    »Hat Mr. Flynn schon was erfahren?«, fragte sie ungeduldig. »Wir zwei haben wirklich Vertrauen zu ihm.«
    »Ich bin nicht wegen Ihres Falls hier.« Alice sah verwirrt aus, und Daniel hatte ein furchtbar schlechtes Gewissen wegen seines Täuschungsmanövers. »Ich komme, um Sie im Auftrag von Mr. Flynn etwas zu fragen. Erinnern Sie sich noch an Ihren Besuch in seinem Büro Anfang März?«
    Sie nickte. »Das war das erste Mal. Ich ... Ich hatte von den Moffitts gelesen. Ich wollte wissen, ob er mir auch helfen kann. «
    »Dann können Sie sich an diesen Besuch erinnern?«
    »Natürlich.«
    »Weil sich in einem anderen Fall eine Sache ergeben hat, bei der ich Ihre Hilfe benötige. Sie hat mit einem Anruf zu tun, den Mr. Flynn nach eigener Aussage zweifelsfrei

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