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Der Schlangenmensch

Der Schlangenmensch

Titel: Der Schlangenmensch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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bin
ich wieder dein Freund.“ Lachend fuhr die TKKG-Bande zur Innenstadt zurück.
    Die Jungs brachten Gaby nach
Hause.
    Bevor sie sich trennten, gab
Tarzan die Marschroute an. „Morgen früh sollten wir erst mal mit Detlef Becker
reden. Damit wir erfahren, was dieser Karpf in Birnbach für ein Typ ist.
Inzwischen sollte jeder überlegen, wie wir an Jeske, Karpf und Falkenstein rankommen,
um denen — ohne daß sie merken, was läuft — auf den Zahn zu fühlen. Damit meine
ich, um rauszukriegen, wann, wie und wo Einbrüche geplant sind!“
    „Wie willst du denn das
feststellen?“ fragte Karl.
    „Es gibt immer eine Möglichkeit.
Man muß nur darauf kommen. Natürlich können wir nicht schlankweg aufs Ziel los,
indem wir fragen: Wo, bitte, lassen Sie einbrechen? Vielmehr stelle ich es mir
so vor: Wir durchleuchten die drei, um rauszukriegen, wo bei ihnen der Hase im
Pfeffer liegt. Dann können wir schlußfolgern, was sie planen.“
    Karl wiegte den Kopf. „Ein
schwieriges Unterfangen.“
    „Schwierigkeiten sind dazu da,
daß man sie überwindet“, sagte Tarzan.
    „Ich hab auch eine Schwierigkeit“,
ließ Klößchen sich vernehmen. „Wie überstehe ich die Zeit bis zum Abendessen?“
     
    *
     
    Er überstand die Zeit und wurde
beim Abendessen im großen Speisesaal des Internats mit dicken Wurstbroten
belohnt. Anschließend gingen Tarzan und er ins ADLERNEST zurück, wo Klößchen
sich als Nachtisch eine halbe Tafel Schokolade gönnte. Später blätterte er in
einer Zeitschrift. Er untersuchte das Fernsehprogramm und stellte fest, daß
heute abend ein spannender Film laufe.
    „Also gut!“ meinte Tarzan.
    Sie gingen in den Fernsehraum,
der sich im ersten Stock des Hauptgebäudes befand.
    Zwei Dutzend Schüler hatten
sich bereits die besten Plätze gesichert.
    Dr. Böckler, der Giftzwerg,
kam, als der Film schon lief, und setzte sich ausgerechnet neben Tarzan.
    „Heute mal pünktlich?“ fragte
er ironisch.
    „Immer“, sagte Tarzan. „Es sei
denn, ich werde durch einen Überfall aufgehalten.“
    „Komm mir nicht wieder mit
dieser unverschämten Lüge!“ Böckler zischte durch seine sperrigen Zähne.
    „Ruhe!“ knurrte jemand im
Hintergrund. Denn der Filmheld geriet bereits in eine dramatische Situation.
    „Ich dachte“, sagte Tarzan,
„Sie wären inzwischen informiert, Herr Doktor. Zufällig wurde nämlich heute
festgestellt, um wen es sich bei dem Opfer des Überfalls handelt: um Anke
Dürrmeiers Vater. Da Sie’s noch nicht wissen, werden er und Kommissar Glöckner
Ihnen bestätigen, daß ich — tatsächlich — aufgehalten wurde.“
    Böckler, der Giftzwerg, sagte
nichts.
    Trotzdem verlangte eine Stimme
aus dem Hintergrund: „Ruhe!“
    Tarzan drehte sich um. „Halt
den Sabbel! Herr Dr. Böckler und ich besprechen ein ernstes Problem. Es geht
darum, wie rasch jemand unschuldig verdächtigt wird, weil eine Autoritätsperson
(z. B.: Lehrer ) voreilig urteilt.“
    „Besprecht das woanders!“
murrte jemand.
    Dann war Stille.
    Nach einigen Minuten stand
Böckler auf. Wortlos ging er hinaus.
    Er hatte keinen Spaß mehr am
Film.
    Klößchen puffte Tarzan in die
Rippen.
    „Bravo! Der weiß jetzt
Bescheid. So bald fährt der dir nicht noch mal an den Karren!“
    „Ruhe!“ rief der Typ von
vorhin.
    Tarzan grinste. Dann
konzentrierte er sich auf den Film.
    Es war eine spannende Story ( Geschichte )
um einen Zeitungsreporter, der vor einer Entscheidung stand: Soll er der
Wahrheit bei seiner Berichterstattung den Vorzug geben, oder soll er mit einer
— erlogenen — Sensation Karriere machen? Er wählte die — zunächst nicht
nachprüfbare — Unwahrheit, fiel aber zum Schluß hart auf die Nase.
    Tarzan fand den Film gut.
    Klößchen sagte: „Wenn ich nicht
genau wüßte, daß ich später Direktor unserer Schokoladenfabrik werde, dann
würde ich mich für die Laufbahn eines — ehrlichen — Reporters entscheiden.“
    Tarzan lachte. „Da gäbe es auch
tatsächlich einen idealen Arbeitsplatz für dich. Nämlich bei einer Zeitschrift
für Feinschmecker.“
    „Gute Idee.“
    „Da du Idee sagst, Willi — mich
hat der Film auf eine wirklich gute gebracht. Aber das besprechen wir morgen.“

11. Die Reporter vom ,Schlüsselloch’
     
    Der Montagmorgen ist vielen
Menschen verhaßt. Sie denken: Eine lange, arbeitsreiche Woche liegt vor mir.
Himmel, wäre es doch schon Samstag! Oder wenigstens Freitag!
    Tarzan wachte früh auf, wie
immer, zog den Fenstervorhang beiseite und äugte in das — noch

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