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Der schlaue Pate

Der schlaue Pate

Titel: Der schlaue Pate Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Schnell
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Wir können ihn ja fragen.« Ollie klickte, das augenblickliche Livebild erschien. Die Simoneits stiegen gerade aus ihrem Jaguar und betraten das Haus.
    »Nein. Wir setzen darauf, dass er noch mal kommt.«
    Prinz zückte sein Handy und setzte Jörg, Dirk und Erich in Marsch.
    Erich hockte auf seinem Motorrad startklar im Hof der Albert-Schweitzer-Schule an der Kölnischen Straße, etwa fünfhundert Meter von Baginskis Haus entfernt. Etwas weiter die Straße hinauf saß Jörg in einem unauffälligen Volvo Kombi, direkt an der Kreuzung, wo es zu Baginskis Haus abging. Dirk steckte im Tannenwäldchen. Alle waren wieder bewaffnet, außerdem hatten sie kleine tragbare Monitore dabei.
    Prinz und Ollie warteten auf Gut Holdorf vor den Monitoren. Inzwischen war es dunkel geworden, die Simoneits waren gegangen. Prinz rechnete damit, am verregneten Abend eines Feiertags keine zwanzig Minuten zu brauchen.
    Halb elf verging. Elf Uhr verging. Ollie trommelte nervös mit den Fingern auf der Tischplatte herum. Prinz blieb völlig reglos.
    Kurz vor halb zwölf meldete Jörg, dass drei Wagen ein paar Meter vor ihm auf der anderen Straßenseite hielten, in Fahrtrichtung Hauptbahnhof: zwei Golfs mit Wolfsburger Nummern und ein großer Citroën C6 mit französischem Nummernschild. Prinz fragte nach der letzten Zahl des Nummernschilds.
    »Dreiundachtzig«, teilte Jörg mit.
    »Departement Var«, sagte Prinz zu Ollie. »Südfrankreich, unter anderem Saint Tropez.« Wer jeden Sommer Tour de France guckte und auch schon selbst am Straßenrand gestanden hatte, wusste so etwas.
    Aus diesem Wagen stieg ein älterer Mann mit Hut, Mantel, Regenschirm, aus den Golfs drei weitere Männer. Die Golfs rollten weiter, Richtung Baginskis Haus. Der Ältere ging los, umgeben von seinen Leibwächtern.
    »Abmarsch«, sagte Prinz.

23.
    Der Citroën hatte gewendet, wartete jetzt in Fahrtrichtung Wilhelmshöhe. Prinz und Ollie hatten in dem schnellen Bentley nur wenig mehr als eine Viertelstunde gebraucht und warteten in einer schmalen Querstraße, einige hundert Meter vor dem Citroën, der drei Wagen vor Jörgs Volvo stand. Jörg meldete, dass eine Frau am Steuer saß, neben ihr ein weiterer Mann. Dirk im Tannenwäldchen hatte den draußen am Beginn des Parks wartenden Leibwächter im Blick. Die vier anderen saßen wie gestern Nacht in den beiden Golfs, die vor und hinter Baginskis Haus standen. Der schlaue Pate war seit einer guten halben Stunde drin.
    Nur selten rollten Autos vorbei, meist Taxis, einmal ein Polizeiwagen. Die Nacht auf den ersten Arbeitstag nach den Feiertagen war erwartungsgemäß ruhig.
    Kurz vor halb eins schlich er über den Garten wieder hinaus und schlenderte zur nächsten Querstraße, schnell umgeben von den drei Leibwächtern. Ollie hatte einen kleinen Monitor auf dem Schoß, den er schräg hielt, damit Prinz alles sehen konnte.
    »Dirk, hinterher mit Abstand«, sagte Prinz in sein Kragenmikro.
    Sie sahen, wie die Wagen losfuhren, Dirk aus dem Park kam und hinter dem Quartett herschlich. Sekunden später hörten sie ihn: »Alles klar. Sie gehen rechts runter zum Wagen.«
    »Erich, fahr langsam los, Richtung Wilhelmshöher Allee«, sagte Prinz in das Mikro.
    Erich war vorbeigefahren, bevor der schlaue Pate den Citroën erreicht hatte, vor und hinter dem die beiden Golfs in zweiter Reihe warteten.
    »Er steigt hinten in den Citroën, die Leibwächter wieder in die Golfs«, sagte Jörg. »Der Konvoi fährt los Richtung Wilhelmshöhe.«
    »Okay«, sagte Prinz. »Wir übernehmen, wenn er vorbeikommt. Warte auf deinen Bruder und häng dich an uns.«
    Sie sahen die drei Wagen über die Hauptstraße rauschen. Prinz machte das Licht an und bog aus der Querstraße. Ollie blickte in den Außenspiegel und sah den Volvo aus der Parklücke scheren.
    »Ich bin auf der Wilhelmshöher Allee«, meldete Erich. »Kaum Verkehr.«
    »Okay. Langsam weiter. Wir haben ihn. Er biegt links ab Richtung Bahnhof Wilhelmshöhe. Jetzt rechts zur Allee. Ich warte, um an der Ampel nicht hinter ihnen zu stehen. Wie weit bist du?«
    »Gleich beim Haus der Kirche.«
    »Langsamer, bis du ihn in die Allee biegen siehst.«
    Die Wilhelmshöher Allee führte über sechs Kilometer schnurgerade von der Innenstadt bis zum Bergpark.
    »Jetzt«, meldete Erich. »Sie fahren hinter mir nach Westen.«
    Also war der Konvoi weder zum Bahnhof gefahren noch Richtung Innenstadt abgebogen. Prinz musste an der Ampel warten, Jörg im Volvo schloss auf.
    »Ich bin gleich an der Kurhessen

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