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Der schlaue Urfin und seine Holzsoldaten

Der schlaue Urfin und seine Holzsoldaten

Titel: Der schlaue Urfin und seine Holzsoldaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Wolkow
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Kaggi-Karr. „Ich soll über Berg und Wüste in ein unbekanntes Land
Biegen, wo die Vögel nicht einmal sprechen können? Das hast du dir aber schön
ausgedacht. Besten Dank!
„Nun, wir werden nicht darauf bestehen”, sagte der Scheuch. „Wir können ja eine jüngere
Krähe nach Kansas schicken.”
Kaggi-Karr entrüstete sich:
„Eine jüngere? Ich bin aber erst hundertzwei Jahre alt! Ihr haltet mich wohl für eine
Greisin, was? Damit ihr’s aber wißt: Bei uns Krähen ist man mit hundertzwei Jahren noch
ein junges Ding! Und was würde eine andere Krähe ausrichten? Erstens würde sie sich
verirren und niemals nach Kansas kommen! Zweitens würde sie Elli in Kansas nicht
finden, denn sie hat das Mädelchen nie gesehen. Drittens … Kurz, ich werde den Brief
bestellen.”
Der Eiserne Holzfäller aber sagte:
„Für einen Brief brauchen wir ein weiches zähes Blatt von einem Baum, das wir um dein
Bein wickeln könnten, und außerdem eine Nadel.”
„Eine Nadel kann ich mir aus dem Kopf herausziehen”, sagte der Scheuch. „Ich hab dort
genug davon.”
Die Krähe flog fort und kehrte bald mit einem großen glatten Blatt zurück. Der Scheuch
nahm es in die Hand, zupfte sich eine Nadel aus dem Kopf und reichte beides dem
Eisernen Holzfäller:
„Da, schreib!”
„Nein, du sollst den Brief schreiben. Es war ja deine Idee!” sagte der Holzfäller.
„Aber ich dachte, du wirst es tun. Ich hab ja das Schreiben noch gar nicht erlernt.”
„Und ich hab wegen der Staatsgeschäfte keine Zeit dazu gehabt”, gestand der Holzfäller.
„Was fangen wir jetzt an?”
„Wir müssen den Brief nicht unbedingt schreiben, wir können ihn ja zeichnen!” erwiderte
der Scheuch.
„Ich versteh nicht, wie man einen Brief zeichnen kann”, sagte der Holzfäller.
„Nun, wir zeichnen uns beide hinter einem Gitter. Elli ein kluges Mädchen ist, wird
sogleich erraten, daß wir in Not sind und ihre Hilfe erbitten.”
„Richtig!” freute sich der Holzfäller. „Also, fang an!”
Doch vergeblich bemühte sich der Scheuch. Die Nadel entglitt seinen weichen Fingern,
und er konnte nicht einmal eine einfache Linie zeichnen. Da versuchte es der Eiserne
Holzfäller, und siehe, es gelang! Er hatte gar nicht erwartet, daß er’s so gut machen würde.
Offenbar hatte er ein Talent zum Zeichnen.
Der Scheuch zog einen langen Faden aus seinem Rockschoß heraus, wickelte das Blatt mit
der Zeichnung um das Bein der Krähe und befestigte es mit dem Faden. Kaggi-Karr nahm
Abschied von ihren Freunden, schlüpfte durch das Gitter hinaus, lüftete die Flügel und
verschwand in blauer Ferne.
DER NEUE HERRSCHER
DES SMARAGDENLANDES
    Nachdem Urfin die Smaragdenstadt erobert hatte, sann er lange nach, welchen Titel er sich
zulegen solle. Er entschloß sich für folgenden: Urfin der Erste, mächtiger König der
Smaragdenstadt und der anstoßenden Länder, Herr der Stiefel, die das Weltall treten.
Als erste vernahmen Meister Petz und Guamoko den neuen Titel. Der einfältige Bär brach
in Begeisterung aus, während die Eule ihre gelben Augen zukniff und nur kurz bemerkte:
„Laß uns vorerst hören, wie die Hofleute den Titel aussprechen.”
Urfin folgte dem Rat. Er rief Ruf Bilan und andere Höflinge des höchsten Ranges in den
Thronsaal und sagte voller Stolz den Titel auf. Dann befahl er Bilan:
„Wiederholt jetzt, Herr Oberster Zeremonienmeister, meine Worte!”
Der Dickwanst bekam unter dem strengen Blick seines Herrschers einen roten Kopf und
murmelte:
„Urfin der Erste, mächtiger König der Smaragdenstadt und der angestoßenen Länder, Herr
der Stiefel, die ins Weltall treten …”
„Schlecht, sehr schlecht!” sagte Urfin streng und wandte sich an den nächsten. „Sagen
Sie’s, Herr Aufseher der Läden, der städtischen Händler und der Bauchläden der
Marktweiber!”
Stotternd sprach der Höfling:
„Ihr Name ist Urfin der Erste, Herrschaftskönig der Smaragdenstadt und der umgestoßenen
Länder, Herr der Stiefel, die aus dem Weltall treten …”
Da hörte man ein ersticktes Husten der Eule, die vor verhaltenem Lachen zu bersten
drohte.
Zornrot jagte Urfin die Höflinge aus dem Saal.
Wieder sann er mehrere Stunden und entschied sich schließlich für folgenden Titel: „Urfin
der Erste, der mächtige König der Smaragdenstadt und des ganzen Wunderlandes.”
Er ließ die Hofleute rufen, die die Prüfung diesmal gut bestanden. Der neue Titel wurde
dem Volk verkündet mit der Warnung, jede Entstellung werde als

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