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Der schlaue Urfin und seine Holzsoldaten

Der schlaue Urfin und seine Holzsoldaten

Titel: Der schlaue Urfin und seine Holzsoldaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Wolkow
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zeigte zwei Köpfe: einen kugelrunden mit runden Augen, viereckiger,
pflasterähnlicher Nase und breitkrempigem Spitzhut und einen anderen mit langer Nase
und trichterförmigem Hut. Die Zeichnung bestand aus wenigen Strichen, war aber sehr
klar.
Elli fiel vor Staunen fast um.
„Onkel Charlie”, schrie sie, „das sind ja der Scheuch und der Eiserne Holzfäller!”
Bei näherer Betrachtung der Zeichnung entdeckten sie auf ihr mehrere gerade Linien, die
sich in rechten Winkeln schnitten.
„Was kann das bedeuten, Onkel Charlie?” fragte Elli.
Dem erfahrenen Seemann war nun alles klar.
„Tausend Anker!” rief er. „Deine Freunde sind hinter Gittern! Es ist ihnen etwas
zugestoßen, und sie bitten dich um Hilfe !”
„Kaggi-Karr, Kaggi-Karr!” krächzte der Vogel, und Charlie Black hätte jetzt selbst vor
Gericht beschwören können, daß diese Laute, in die menschliche Sprache übersetzt, nichts
anderes als „Ja, ja” bedeuteten.
,,Bei allen Masten und Segeln der Wett!” brüllte er. „Diese Krähe würde uns viel
Interessantes erzählen, wenn sie sprechen könnte!”
Aber in Kansas können die Vögel nicht sprechen, und es dauerte lange, ehe Elli erfuhr, was
dem Scheuch und dem Eisernen Holzfäller zugestoßen, welches Unglück über sie
hereingebrochen war.
DURCH DIE WÜSTE
    In dieser Nacht schlief man im Hause des Farmers John fast überhaupt nicht. Elli bat Vater
und Mutter, sie in das Wunderland ziehen zu lassen, und Charlie Black war bereit, sie zu
begleiten. Er war auf Abenteuer versessen, und hier winkte eine Reise, mit der verglichen
die nach der Insel Kuru-Kusu eine Spazierfahrt gewesen war. Der Matrose brannte darauf,
das Wunderland mit eigenen Augen zu sehen, in dem die kleinen Käuer und Zwinkerer
lebten, und den Strohmann, dem Goodwin ein kluges Gehirn aus Kleie und Nadeln
gegeben hatte, de n Eisernen Holzfäller mit dem seidenen Herzen, die sprechenden Tiere
und die herrliche Smaragdenstadt.
Es war natürlich nicht leicht, den Farmer und seine Frau zu überreden, denn John und
Anna wollten sich um keinen Preis von ihrem Töchterchen trennen. Aber Ellis Tränen und
die Überredungskunst Onkel Charlies taten das Ihre, und schließlich willigten sie ein.
Die Reisevorbereitungen nahmen nicht viel Zeit in Anspruch. Charlie Black und Elli
fuhren zunächst in die Nachbarstadt, wo James Goodwin eine Gemischtwarenhandlung
hatte.
Der ehemalige Zauberer war sehr erfreut, Elli wiederzusehen, und als sie ihm sagte, daß
der Seemann ihr Onkel sei, begrüßte Goodwin auch diesen sehr herzlich.
Elli erzählte ihm von der sonderbaren Botschaft aus dem Wunderland und zeigte ihm die
Zeichnung.
Goodwin, der vom vielen Sitzen im Laden dick geworden war, betrachtete aufmerksam
den sonderbaren Brief und stellte schließlich stolz fest:
„Ich bin überzeugt, daß diese Idee vom klugen Scheuch stammt. Von wem hat er aber sein
Gehirn? Von mir natürlich!
Du wirst zugeben müssen, Elli, daß ich als Zauberer gar nicht so übel war?”
„Ja”, gab Elli zu und fragte: „Werden Sie uns ins Wunderland begleiten, um mit uns den
Eisernen Holzfäller und den Scheuch zu befreien’?”
Diese Frage hatte Goodwin nicht erwartet. Er dachte lange nach, ehe er antwortete:
„Nein, ich fahr nicht mit! Ich will mit den Zauberern und Zauberinnen und mit der ganzen
Zauberei nichts mehr zu tun haben!”
Charlie Black sagte flüsternd zu seiner Nichte, ein solch feiger Weggefährte würde ihnen
auf ihrer gefahrvollen Reisen nur hinderlich sein, und Elli nickte.
Am Morgen brachen Charlie Black und Elli mit dem Hündchen Totoschka und der Krähe
auf. Sie schlugen die gleiche Richtung nach Nordosten ein, in die der Sturm vor mehr als
einem Jahr das Häuschen mit Elli und Totoschka fortgetragen hatte. Nachts schliefen sie
auf freiem Feld in einem doppelwandigen Zelt, das Charlie aus wasserdichter Seide genäht
hatte. Wenn man es aufblies, konnte es auch als Floß dienen.
Auf diese Weise überquerten unsere Freunde die Flüsse, die auf ihrem Wege lagen.
Nach vielen Tagen machten sich Anzeichen der nahen Wüste bemerkbar. Heiße Winde
schlugen den Wanderern entgegen, die Brunnen und Quellen wurden immer seltener. Bei
jeder Rast füllte Charlie die Wasserflaschen nach. Sanddünen mit spärlichem Gras
tauchten auf, aus dem die häßlichen Köpfe riesiger Eidechsen hervorlugten.
Sie waren so schrecklich anzusehen, daß selbst der tapfere Totoschka sie nicht anzugreifen
wagte. Am Tage war es unerträglich

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