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Der schlaue Urfin und seine Holzsoldaten

Der schlaue Urfin und seine Holzsoldaten

Titel: Der schlaue Urfin und seine Holzsoldaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Wolkow
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begrüßten sich herzlich.
„Ich komme sozusagen geschäftlich, Schwager John”, sagte Charlie, als sie mit dem
Händeschütteln fertig waren.
„Sonst hättest du uns wohl noch immer nicht besucht?” erwiderte John mit leisem
Vorwurf.
„Du weißt ja, ein Weltenbummler, wie ich es bin, hat immer etwas zu besorgen”,
rechtfertigte sich Charlie. „Weißt du, ich träume schon lange davon, mir ein kleines Schiff
zu kaufen, um meine Freunde auf Kuru-Kusu zu besuchen. Mir fehlen nur etliche
Tausender …”
Farmer John wußte, daß Charlie einen Hang zu absonderlichen Unternehmungen hatte, und
so wunderte er sich nicht weiter über sein Anliegen.
„Schön”, sagte er, „das Geschäftliche wollen wir morgen besprechen. Jetzt laßt uns lieber
zu Tisch gehen.”
Beim Essen ging die Fragerei erst richtig los. Charlie erzählte bis weit nach Mitternacht
von seinen Abenteuern, als die müde Elli schon längst in ihrem Bettchen schlief.
„Ihr seid ja ziemlich reich geworden, wie ich sehe”, stellte Charlie fest, als die Hausfrau
ihm das Bett machte. „Ihr habt jetzt ein neues Häuschen anstelle des Wohnwagens.”
Erst jetzt fiel es Ellis Eltern, die von den Geschichten ihres Gastes ganz hingerissen waren,
ein, daß sie ihm ja von den wunderbaren Abenteuern ihres Kindes nichts erzählt hatten.
Als Frau Anna von dem Sturm zu sprechen begann, der ihr Häuschen mit Elli und
Totoschka erfaßt und durch die Lüfte getragen hatte, schlug der Matrose mit der Faust auf
den Tisch.
„Alle Maschinen stop!” schrie er. „Anker auswerfen! Sei mir nicht böse, Schwester, aber
meine Nichte soll mir diese wunderbare Geschichte selber erzählen. Und wenn ich vor
Neugier auch platze, so will ich doch lieber etwas warten, bis sie mir alles haargenau
berichtet …”
Am nächsten Morgen setzten sich Onkel und Nichte auf die Stufen vor der Tür, und Elli
begann:
„Ach, Onkel Charlie, wenn du wüßtest, wie erschrocken ich und Totoschka waren, als der
Sturm unser Häuschen durch die Luft trug.
Hätte ich damals gewußt, daß es kein gewöhnlicher, sondern ein Zaubersturm ist, ich wäre
wahrscheinlich vor Schreck gestorben …”
„Ein Zaubersturm?” staunte der Seemann.
„Aber gewiß, ein richtiger Zaubersturm, wie ihn böse Hexen auslösen.”
„Womit hast du die Zauberin denn so aufgebracht, daß sie gleich einen Sturm gegen dich
losließ? Na, das war ja dumm von ihr. Als wenn man mit Kanonen auf Spatzen schießt!”
„Aber nein, Onkel Charlie, du verstehst das nicht”, entgegnete Elli geduldig. „Gingema
wollte alle Menschen vernichten, aber die gute Fee Willina hat es nicht zugelassen ”
Das Mädchen erzählte dem staunenden Onkel, wie ihr Häuschen in das Wunderland
verschlagen wurde, wie sie dort drei treue Freunde fand, mit denen sie zu Goodwin
gezogen war, und wie sie dann gemeinsam ihre wunderbare Reise in das Land der bösen
Bastinda unternommen hatten.
Als Elli noch von den silbernen Schuhen erzählte, mit deren Hilfe sie und Totoschka
heimgekehrt waren, und damit ihre Geschichte beendete, konnte der Seemann vor Staunen
lange kein Wort aussprechen.
Schließlich rief er aus:
„Bei allen Schildkröten von Kuru-Kusu, dein Logbuch ist wirklich ungeheuer interessant!”
„Was ist denn das, ein Logbuch?”
„Das ist ein Buch, in das der Kapitän jeden Tag alles einträgt, was sich auf dem Schiff und
in seiner Nähe ereignet. Und soll mich gleich der erste Sturm versenken, wenn ich mir von
den langweiligen Leuten, die alles besser wissen wollen, noch einmal sagen lasse, es gäbe
keine Zauberer und keine Wunder auf der Welt! Ich würde gern zehn Jahre meines Lebens
dafür geben, dieses Wunderland einmal mit eigenen Augen zu sehen!”
Der tapfere Seemann bedauerte es, keine Zauberschuhe zu besitzen, die ihn in das
Wunderland hätten tragen können, wo zu jeder Jahreszeit auf immergrünen Bäumen
ungewöhnliche Früchte wachsen, die Tiere sprechen und die Stämme der Käuer, der
Zwinkerer und der Schwätzer leben - liebe, drollige Menschlein, deren größten
erwachsenen Männer kaum größer waren als Elli.
Die Erinnerung an das Wunderland stimmte Elli wehmütig. Sie gestand ihrem Onkel, daß
sie sich nach ihren treuen Freunden - dem Scheuch, dem Holzfäller und dem Löwen sehne,
und daß sie traurig sei, weil sie diese nie Wiedersehen werde.
Charlie und seine kleine Nichte hatten feste Freundschaft geschlossen. Jeden Abend saßen
sie beisammen und erzählten sich von ihren

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