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Der schlaue Urfin und seine Holzsoldaten

Der schlaue Urfin und seine Holzsoldaten

Titel: Der schlaue Urfin und seine Holzsoldaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Wolkow
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Vöglein zu
zähmen?”
Der Mann auf dem Drachen war mit einem braunen Wams und einem Spitzhut bekleidet
und sah sehr kriegerisch aus. Er hatte ein längliches blasses Gesicht mit einer Adlernase.
Seine Zähne waren zusammengepreßt, und die großen, weit auseinanderstehenden
schwarzen Augen funkelten böse.
Elli erinnerte sich an Kaminas Warnung. Die Erzgräber, hatte die Mäusekönigin gesagt,
dulden es nicht, daß man sie beobachtet.
Der Mann auf dem Drachen zog einen langen Pfeil aus dem Köcher, den er auf dem
Rücken trug.
„Vorsicht!” schrie Elli, warf sich zu Boden und riß den Seemann mit sich.
Wahrhaftig, keinen Augenblick zu früh: Schon schwirrte der Pfeil über ihre Köpfe hinweg,
prallte gegen die Felswand des Ganges und zerbrach. Im nächsten Augenblick kam
Totoschka, die Pfeilspitze zwischen den Zähnen, herbeigesprungen. Die scharfe
Eisenspitze war so hart, daß sie trotz des Aufpralls unversehrt geblieben war.
„Bei allen Klippen und Sandbänken!” rief der Seemann. „Mit diesen unterirdischen
Männern ist nicht gut Kirschen essen! Wenn es ihnen einfallen sollte, an die Oberfläche zu
steigen, würde ich keinen Pfifferling für das Leben der Käuer oder der Zwinkerer geben!
Doch wir wollen keine Zeit verlieren, laßt uns gehen!”
„Aber Onkel, wir haben uns ja noch nicht alles angeschaut, und der Mann ist ja auch schon
fortgeflogen …”
„Fortgeflogen, sagst du? Hm, laß mal sehen.”
Der Seemann setzte die Mütze auf die Spitze seines Stocks und hob sie an die Öffnung.. Im
gleichen Augenblick wurde sie von einem gut gezielten Pfeil weggerissen.
„Na, hast du gesehen? Und was tun wir, wenn es dem Herrn einfällt, näher an unser
Fenster heranzukommen?”
Hastig verließen die Fünf den gefährlichen Ort. Erst als sie sich außer Gefahr wußten,
fingen sie wieder zu sprechen an.
„Tatsächlich, ein Land der Wunder!” sagte Charlie Black.
Dann ging er voraus, und die anderen folgten ihm.
Nach einer Weile kamen sie an eine große Tür, die fest verschlossen war.
WIEDERSEHEN MIT DEM SCHEUCH
UND DEM EISERNEN HOLZFÄLLER
    Siehst du, nicht umsonst haben wir so viele Gefahren auf uns genommen!” rief Charlie
Black erfreut aus. „Der Gang führt wirklich bis zum Turm!”
„Brech die Tür auf, Onkel Charlie”, schlug Elli vor.
„Das geht nicht”, erwiderte Charlie, „man könnte uns hören.”
Von draußen drangen der tiefe Baß eines hölzernen Unteroffiziers und die schrillen
Stimmen der Polizisten zu ihnen.
Der Durchbruch mußte ohne Lärm geschehen. Charlie holte aus seinen Taschen das
notwendige Werkzeug hervor, bohrte nebeneinander mehrere Löcher, erweiterte sie mit
dem Messer und begann mit der Handsäge zu arbeiten. In einer halben Stunde hatte er eine
viereckige Öffnung ausgesägt, durch die ein Mensch schlüpfen konnte.
„Elli”, sagte der Seemann, „geh jetzt hinauf und sag dem Scheuch und dem Holzfäller, daß
wir da sind und auf sie warten. Aber sei vorsichtig, und auch die beiden sollen aufpassen,
daß die Wache nichts merkt.”
„Und was geschieht mit Din Gior und Faramant?” fragte das Mädchen. „Wenn der
Scheuch und der Eiserne Holzfäller fliehen, wird Urfin seinen Zorn an ihnen auslassen.”
Der Seemann kratzte sich den Nacken.
„Ja, da hast du recht, daran hab ich nicht gedacht. Aber was sollen wir denn tun?”
„Ich glaube, der Scheuch und der Holzfäller müssen hier bleiben, bis wir Din Gior und
Faramant aus dem Kerker befreit I haben. Aber wie wir’s tun sollen, weiß ich nicht.
Vielleicht kann uns der Scheuch mit einer guten Idee helfen?”
„Richtig! Das Treppensteigen fällt mir zwar schwer, doch es bleibt uns nichts anderes
übrig, wir müssen gemeinsam beraten.”
Elli stieg langsam die steile Treppe hinauf, hinkend folgte ihr Charlie.
Der Löwe blieb unten, denn das Loch in der Tür war für seinen mächtigen Körper zu klein.
Oben angekommen, schaute Elli vorsichtig in den Raum, wo sich ihre Freunde befanden.
Sie legte den Zeigefinger an den Mund, womit sie den Freunden zu verstehen gab, daß sie
sich ruhig verhalten sollten. Sie befürchtete nämlich, die beiden könnten bei ihrem Anblick
in ein Jubelgeschrei ausbrechen.
Ihre Befürchtungen erwiesen sich jedoch als unbegründet. Der Eiserne Holzfäller wußte
sich schon seit jeher zu beherrschen, und dem Scheuch war der Karzer eine bittere Lehre
gewesen. Von der Feuchtigkeit des unterirdischen Gelasses waren die Farben auf seinem
Gesicht zerflossen, jetzt

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