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Der schlaue Urfin und seine Holzsoldaten

Der schlaue Urfin und seine Holzsoldaten

Titel: Der schlaue Urfin und seine Holzsoldaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Wolkow
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Signal gehört und verstanden!
Elli. Din Gior und Faramant erreichten als erste die Schlucht. Unterwegs waren sie weder
Holzköpfen noch Polizisten begegnet.
Am nächsten Morgen. erfuhr Ruf Bilan von der Flucht der vier Gefangenen. Auf seinen
Befehl nahm eine ganze Meute Polizisten sofort die Verfolgung auf. Die Büttel suchten die
umliegenden Farmen ab und verhörten ihre Einwohner. Wider Erwarten erwiesen sich die
Leute als sehr redselig. Sie hätten gesehen, erzählten sie den Häschern, daß die Flüchtlinge
am frühen Morgen nach Nordwesten gezogen seien, offenbar wollten sie im Gelben Lande
Unterschlupf suchen.
Zwei Züge Holzköpfe und etwa drei Dutzend Polizisten brachen in die genannte Richtung
auf. Die Soldaten liefen schwerfällig die Straße entlang, stolperten und fielen, und die
Polizisten schossen mit ihren Schleudern Steine in die Gebüsche, wenn sich dort etwas
regte.
Dann und wann lief der Polizeichef, der die Verfolger anführte, in ein Haus, um
Erkundigungen über die Flüchtlinge einzuholen. Die Bewohner aber antworteten auf seine
Fragen, wie Faramants Boten sie gelehrt hatten:
„Sie sind hier vorbeigekommen, jawohl, etwa vor drei Stunden…” Dann hieß es „vor zwei
Stunden” und schließlich „vor einer Stunde”.
Der Eifer der Verfolger nahm zu, je näher sie sich dem Ziele wähnten. Als sie aber Meile
um Meile zurücklegten und von den Flüchtlingen noch immer keine Spur zu sehen war,
fingen sie zu rasen an.
Die wutschnaubenden Polizisten schickten aus ihren Schleudern einen Hagel von Steinen
über die Straße.
Dann ereignete sich folgendes:
Der Polizeichef war weit vorausgeeilt, und seine Untergebenen, die vollkommen außer
Rand und Band geraten waren, glaubten., einen der Flüchtlinge vor sich zu haben.
Unzählige Steine trafen den Polizeimeister, zerbrachen ihm Arme und Beine und schlugen
ihm den Kopf ab. Mit Geheul stürzten Polizisten und Soldaten auf ihr Opfer zu - und
blieben wie vom Donner gerührt stehen. Sie wußten nicht, was sie anfangen sollten, und
niemand war da, der ihnen hätte befehlen können.
Dann lasen sie die Reste ihres Kommandanten auf und traten den Rückweg an. Als sie in
die Stadt kamen, meldete einer der Polizisten dem Obersten Zeremonienmeister, was sich
zugetragen hatte. Ruf Bilan wurde weiß im Gesicht wie die Wand. Bis zu diesem
Augenblick hatte er immer noch gehofft, daß man die Flüchtlinge einfangen würde. Dann
hätte er den ganzen Vorfall vor dem König verheimlichen können. Jetzt aber mußte er
diesem melden, daß die Gefangenen, die Urfin so kostbar waren, geflohen und überdies
noch der Polizeichef umgekommen sei, den der Herrscher für seinen Eifer und seine
Gewandtheit so sehr geschätzt hatte.
Nach Entgegennahme des Berichts sagte Urfin finster:
„Das sind die Streiche des verdammten Mädchens, dieser kleinen Fee namens Elli. Die
Flüchtlinge sind verschwunden, sagst du?”
„Spurlos, o mächtiger König der Smaragden …”
..Faß dich kürzer!” brüllte Urfin.
„Zu Befehl! Das Schlimmste aber ist, daß die Verfolger absichtlich irregeführt wurden,
und das ist schon eine richtige Verschwörung!”
Urfin unterließ es, den Polizeichef zu reparieren, und der Koch Baluol warf dessen
Überreste in den Herd, wo sie lichterloh brannten.
Nachdem Charlie Black sich vergewissert hatte, daß die Flucht von Din Gior und Faramant
geglückt war, führte er seine Schutzbefohlenen die Turmtreppe hinunter. Die drei
bemühten sich, kein Geräusch zu machen. Es kostete den Eisernen Holzfäller aber große
Anstrengung, durch die kleine Öffnung in der Tür zu schlüpfen. Dann zogen sie den
geschwächten Scheuch hindurch, dessen Kleider jetzt fürchterlich aussahen.
Jubelnd empfing der Löwe nach der langen Trennung seine Freunde. Beim Anblick der
jämmerlichen Figur des Scheuchs, der sich kaum noch auf den Beinen hielt und fast nichts
mehr sehen und hören konnte, fing er jedoch vor Mitleid zu weinen an.
Dafür war jetzt aber keine Zeit, man mußte sich sputen. Der Holzfäller brach noch schnell
eine Eisenstange aus dem Treppengeländer, die ihm als Waffe dienen konnte, und die
Schar setzte sich in Bewegung.
Als sie sich der Öffnung näherten, von der man das Land der unterirdischen Erzgräber
sehen konnte, mahnte Charlie seine Gefährten zur Vorsicht. Es konnte ja sein, daß der
Krieger mit dem fliegenden Drachen den ungebetenen Gästen auflauerte, um ihnen mit gut
gezielten Pfeilen den Garaus zu machen. Als sie

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