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Der Schluessel von Jirunga

Der Schluessel von Jirunga

Titel: Der Schluessel von Jirunga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim H. Schwarz
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und der Stein senkte sich in die Wand wie von selbst. Ein mahlendes Geräusch begleitete ihn dabei. Von der hohen Decke rieselte ein wenig Staub. Ein leises Klicken kam von der Eingangstür.
    „Was war das?“ , fragte Gerad, während er zur Tür blickte.
    „Ich weiß nicht. Es klang, als käme es von der Tür.“
    Die Eingangstür hatte ein leises Klicken verursacht. Gerad lief schnell dorthin und rüttelte an der Tür.
    „Ich bekomme sie nicht auf.“ Er rüttelte verbissen weiter. Lil trat an ihn heran und versuchte es ebenfalls.
    „Verdammt, sie ist verschlossen.“
    Mit vereinten Kräften rüttelten sie am einzigen Ausgang, doch die Tür blieb verschlossen. Sie waren eingesperrt und trotz Ei n satz aller Kräfte bewegte sich die Eingangstür keinen Spaltbreit. Der Rückweg war abgeschnitten. Gerad ging in die Knie. „Wir sind verloren. Wir kommen hier nie wieder raus“, jammerte er.
    „Hör schon auf. Es gibt einen Ausweg.“
    „Und welchen?“
    „Das Rad der Zeit. Deswegen sind wir hier. Wenn wir es aktivi e ren, öffnen sich alle Tore und hoffentlich auch das dreizehnte.“
    Gerad blickte ihn an und erhob sich langsam. „Meinst du?“
    „Ich bin sicher.“
    Gerad stand auf und trat vor das Rad der Zeit.
    „Der erste Stein ist gedrückt. Mach weiter. Halte die Reihenfolge ein und drücke sie alle. Ich will hier raus. Beeil dich.“
    „Aber klar. Bringen wir es zu Ende “, sagte Lil beruhigend.
    Im selben Augenblick schob sich der bereits eingedrückte Stein wi e der nach außen und nahm seine ursprüngliche Position wieder ein. Sand rieselte von der Decke und das Geräusch von schleife n dem Stein auf Stein drang beunruhigend, wenn nicht gar bedro h lich an ihre Ohren.
    „Was passiert nun schon wieder?“ , sagte Gerad nervös.
    „Ich weiß es nicht. Vielleicht war es der falsche Anfang?“
    „Du meinst, der Widder war nicht der richtige Anfang?“
    „Möglich. Ich bin mir nicht sicher. Sieh mal dort oben. Dort sind Buchstaben in die Wand gemeißelt. Ich glaube es ist Latein.“
    „Kannst du es lesen?“
    „Nein. Mein Latein ist nicht gut genug.“
    „Hör auf mit dem Quatsch. Du kannst doch Latein. Du hast es bereits bewiesen.“
    „Ja. Ich kann Latein, aber nicht so gut. Es ist lange her.“
    „Bei Jona, versuch es. Du musst es versuchen!“
    „Ja . Ja . Ich versuch es ja!“ Lil konzentrierte sich und starrte die lateinischen Buc h staben über dem Rad der Zeit an.
    „Ich bin mir nicht sicher, das zweite Wort heißt, glaube ich, HEUTE . Verdammt, es ist schwer. Ok ay . Warte. Ich glaube es heißt: jetzt , oder so. Ja, warte. Jetzt hab ich es, glaube ich. Es heißt soviel wie; Das J etzt entscheidet über Leben und Tod . Ja, das könnte hinkommen.
    Gerad blickte ihn freudig an.
    „Das J etzt entscheidet über Leben und Tod? Das ist alles? Was soll das bedeuten?“
    Lil blickte ihn an. „Ich weiß es nicht.“
    Wieder rieselte Sand von der Decke und jetzt spürte Lil eine Vi b rat i on, die von oben kam. Beide blickten zur Decke. Gerad schien nicht nur nervös sondern jetzt auch noch genervt.
    „Was ist jetzt schon wieder?“
    Dann vibrierte die gesamte Decke und mit einem Ruck senkte sie sich ihnen lan g sam entgegen. Gerad erstarrte.
    „Lil. Die Decke senkt sich!“ , schrie er.
    „Ja , v erdammt. Das sehe ich auch!“
    Das Geräusch von mahlendem Stein überlagerte das Szenario wä h rend sich die Decke immer weiter nach unten senkte. Sand rieselte an den Seiten hinab und ve r staubte die Luft. Lil hüstelte.
    „Oh mein Gott, wir werden zerquetscht“, schrie Gerad.
    Auch Lil bekam Panik, als er sah, wie die Decke langsam hera b sank. Gerad zuckte nervös und Lil wäre beinahe dem gleichen A n fall zum Opfer gefallen, wenn ihm nicht dieser Geistesblitz in den Kopf g e schossen wäre.
    „Hör auf zu schreien, du Memme. Sei endlich still. Ich denke, ich weiß die L ö sung . “
    „Du kennst die Lösung? Dann tu endlich was, die Decke wird uns zermalmen . “
    Doch Lil hörte ihn nicht mehr. Er schloss alle äußeren Eindrücke aus und konzen t rierte sich. Er durfte sich nicht ablenken lassen. Jede panische Sekunde würde seine Konzentration zerstören und das wäre das tödliche Ende, denn die Decke senkte sich Zentim e ter für Zent i meter auf sie herab, gnadenlos kam sie immer näher, sie hatten nur noch wenige Minuten, bis die Decke den Boden berühren würde, bis die massive Steinplatte, die sie irrtümlich für eine harmlose Decke gehalten hatten, sie unter sich

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