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Der Schluessel von Jirunga

Der Schluessel von Jirunga

Titel: Der Schluessel von Jirunga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim H. Schwarz
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begraben würde, doch Lil hatte nicht vor, darauf zu warten.
    Das Jetzt entscheidet über Leben und Tod .
    Das Jetzt. Was sollte es bedeuten? Erbarmungslos senkte sich die Decke herab, die Zeit rannte ihnen davon, während der Sand an den Rändern der Decke herabriese l te.

37

    Das Tor des Gesetzes, so lautete sein primäres Ziel und der Bus hatte ihn auf die hintere Seite des Berges gebracht und obwohl er am Flughafen immer wieder da r auf hingewiesen wurde, dass er von der anderen Seite den Berg besteigen müsse, so wusste er sehr wohl, dass es um einiges kürzer war, den Berg Sinai von der Rückseite zu besteigen, um das Tor des Gesetzes aufzusuchen. Doch offiziell war dieser Weg nur für Absteiger reserviert. Die Stufen, die auf den Berg führten w a ren so eng und klein, dass jeder Gegenverkehr vermieden werden musste. Also sollte York eigentlich den Weg der Vorderseite über den Berg Sinai nutzen, um auf der anderen Seite den regulären Abstiegspfad zum Tor des Gesetzes zu benutzen, doch York war es egal. Er wusste, dass es kaum dreihundert Stufen waren, um das Tor seiner Wünsche zu e r reichen, doch der reguläre Weg beinhaltete 4500 Stufen auf den Berg hinauf und einen anstrengenden Trampelpfad auf der anderen Seite wieder abwärts um endlich am Ziel anzuko m men. Er kannte sein Ziel und würde über Leichen gehen, um es auf kürzestem Wege zu erreichen. Er wollte den A b stiegsweg wählen um schnell hinaufzugelangen. Der Gegenverkehr war ihm egal. Den würde er irgendwie bewältigen.
    Der Busfahrer hatte ihn auf die andere Seite des Berges gebracht und nicht weiter gefragt und York stand nun vor dem gewaltigen Berg Sinai. Er wusste, dass er nicht allein war, auf seiner Suche. Jemand, den er kannte war ihm im Flugzeug bege g net. Jemand, der ihm einst das Leben gerettet hatte, als Jona ihn töten wollte, mit seinem schwarzen Ford. Er hatte ihn sofort wiedererkannt, als er im Flugzeug an ihm vorübergegangen war. Es konnte kein Z u fall sein. Er hatte ihn im Flugzeug wiedererkannt und der, der bei ihm war, sah nicht so aus, als käme er aus dieser Welt. Es musste so sein. Jona hatte seine Häscher geschickt, um ihn, York, ausfi n dig zu machen. Die Frage war nun; Warum hatte der Fremde ihn gerettet, als Jona ihn überfahren wollte ? Diese Frage konnte er nicht beantworten und für den Augenblick sollte sie nebensäc h lich bleiben, denn er wusste, er würde ihm schon bald begegnen und dann würde sich alles klären.
    Jetzt war nur eines wichtig. Dreihundert Stufen die vor ihm lagen und die ihn zum dreizehnten Tor brachten. Immerhin musste er viele Stunden am Flughafen warten, um einen Bus auf diese Seite des Berges zu erhaschen, während seine Feinde mit dem ersten Bus davongefahren waren, der das Flughafenareal verlassen ha t te. Z u dem fuhr er mit einem Bummelbus durch verschiedene, jämmerliche Or t schaften, bis er endlich hier ankam. Doch das lag jetzt hinter ihm . Endlich stand er vor seinem Ziel. Er hatte viel Zeit vertrödelt um die dreihundert Stufen zu besteigen. Zwei ju n ge Me n schen waren ihm entgegen gekommen und verlangten ihr Recht, den Abstiegspfad für sich zu nutzen. Er hatte ihnen seine Rechte vorgehalten, indem er sie in den Abgrund gestoßen hatte und ohne mit der Wimper zu zucken weiter gegangen war. En d lich erreichte er sein langersehntes Ziel. Als er das Tor des Gese t zes erreichte, hatte es seiner Fantasie einen üblen Streich gespielt, denn es war kein magisches Tor, vor dem er stand, wie er es e r wartet hatte, sondern ledi g lich ein zerfallenes Stück Mauer und eine alte Kapelle, die ihre glorreichen Tage bereits vor Jahrhu n derten hinter sich gelassen hatte. Die Stürme der Verga n genheit hatten die Kapelle zu einem Steinhaufen zerfallen lassen, der nicht mehr betretbar schien.
    York wollte nicht glauben was er dort erblickte. Die Sonne stach ihre brennenden Strahlen in seine Haut wie der Stachel einer Kaktee und doch stand York geblendet da und konnte den Mund nicht mehr schließen. Sollte hier das dreizehnte Tor ve r steckt sein? An einem Ort des Verfalls?
    Vorsichtig näherte er sich der antiken Ruine. Die alte Holztüre, die einmal den Zugang verschlossen hatte, lag gesplittert vor dem Eingang auf dem Boden, vor Jahren dem Sturm zum Opfer gefa l len. Er stieg über die Tür und betrat mit kna r renden Schritten den kleinen Kapellenraum. Vor Jahrhunderten mochten die auf dem Boden li e genden Holztrümmer einmal Betbänke gewesen sein, doch heute waren es nur

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