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Der Schluessel von Jirunga

Der Schluessel von Jirunga

Titel: Der Schluessel von Jirunga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim H. Schwarz
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zerfressene Späne die von Wind und Wetter zu Boden gedrückt wo r den waren. York stieg über sie hinweg und begab sich in den vorderen Bereich. Der Altar war aus stabilem Marmor und stand in windgeschütztem Bereich. Die Witterung hatte ihn lediglich verstaubt, doch nicht wirklich ang e griffen. Das Mauerwerk dahinter stand kurz vor dem Zusamme n bruch und bot keinen ansehnlichen Anblick. Niemand würde sich freiwillig gegen diese Wand lehnen, ohne Angst zu haben, dass sie einstürzen könnte. Nur der Altar stand ansehnlich und elegant im Raum und York wusste, dass nur dort der geheime Zugang zum dreizehnten Tor zu finden war. Irgendwo dort war er zu fi n den. Der hölzerne Podest auf dem sich der massive Marmoraltar befand, war, wie jeder Podest, hohl und York hätte e r wartet, dass er längst eingebrochen wäre, doch dieser Podest schien stabil und massiv. Alle hölzernen Gegenstände in diesem Raum waren ze r fressen, doch der Boden unter dem Altar war unangetastet, da er im Windschatten des Gebäudes stand und die Jahrhunderte ihm nicht den geringsten Schaden zufügen konnten. Der Architekt des Gebäudes hatte es tatsächlich darauf abgesehen, dass dieser B e reich keinen Schaden erleidet.
    Allein diese Erkenntnis sagte York, dass nur hier der geheime Ort zu finden wäre. Er wusste, er war am Ziel. Er war sich Todess i cher und der einzige Platz, wo ein geheimer Ort unterzubringen war, wäre unterhalb des knapp sechzig Zentimeter hohen, hölze r nen Podestes und nur er war sich dieser Information bewusst. Ein winziges Pro b lem gab es allerdings.
    Wie, zum Teufel, sollte er ohne Werkzeug den Boden öffnen?

38

    Lil blickte konzentriert auf das Rad der Zeit während Gerad p a nisch die herabsinkende Decke beobachtete. Mit ächzendem G e räusch b e wegte sie sich unaufhaltsam auf ihre Köpfe zu.
    Die Lösung liegt auf der Hand , dachte Lil.
    Das Jetzt entscheidet über Leben und Tod.
    Die Reihenfolge war nicht richtig. Nicht heute. Der Widder kon n te nicht der Anfang sein, denn jetzt war nicht die Zeit des Wi d ders. Diese Überlegung machte durchaus Sinn, denn jedes Ster n zeichen stand im Zeichen der Zeit. Der Zeitraum des Widders war vom 21. März bis zum 20. April.
    Das Jetzt entscheidet über Leben und Tod.
    Die richtige Reihenfolge beginnt JETZT.
    Er überlegte, welcher Tag genau heute war, doch er wusste es nicht. Er erinnerte sich dunkel an den Anfang, als alles begann, bevor sich die Ereignisse überschl u gen. Es war ein Samstag, als er mit seinem letzten Alkohol-Kater durch die Straßen schlende r te und diesen ve r fluchten Schlüssel gefunden hatte. Es war ein Samstag, als er einen seltsamen Mann traf, der beinahe von einem Auto überrollt worden wäre, hätte er nicht eingegriffen. Es war ein verdammter Samstag, als er York das Leben gerettet und d a mit sein Schicksal entscheidend verändert hatte und endlich fiel es ihm wieder ein. Es war der Wei h nachtssamstag, an dem er einsam und allein durch die Straßen g e streift war, als alles seinen Anfang nahm. Der Samstag vor Heiligabend. Seither war en gut zwei Woche n vergangen, er musste sich also in der ersten Jan u arwoche befinden. Verdammt. Er hatte Sylvester verpasst.
    „Tu endlich was“, schrie Gerad und stieß Lil mit dem Ellbogen an.
    Lil blickte zur Decke. Sie war enorm schnell nach unten gesackt und näherte sich bereits bedrohlich ihren Köpfen. Lil schwenkte die T a schenlampe auf seine Liste mit den Sternzeichen.
    Welches war der richtige Anfang? Erste Januarwoche... welches Sternzeichen. Panik erfasste ihn und trübte seinen Mut, seine Konzentration, doch er riss sich zusammen und ging seine Liste durch.
    Da war es. 22. Dezember bis 20. Januar. Der Steinbock. Das war der Anfang. Der erste Stein muss derjenige sein, in dessen Zei t raum sie sich derzeit befanden.
    Das Jetzt entscheidet über Leben und Tod.
    Er prägte sich das Symbol des Steinbocks ein und blickte zum Rad der Zeit.
    „Verdammt, beeil dich“, drängte Gerad, doch Lil hörte nicht hin. Immer mehr Sand rieselte an den Seiten der Decke herab.
    Lil drückte auf den Stein, der das Symbol des Steinbocks enthielt. Der Stein senkte sich in die Wand und schloss bündig damit ab. Lil wartete einen Augenblick. Der Stein blieb versenkt im Rad der Zeit. Wieder prüfte Lil auf seiner Liste, welches Sternzeichen als nächstes an die Reihe kam. Nach dem Steinbock wäre der Wa s sermann der F olgende. Er drückte auch ihn und der zweite Stein senkte sich. Es schien zu

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