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Der Schluessel von Jirunga

Der Schluessel von Jirunga

Titel: Der Schluessel von Jirunga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim H. Schwarz
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Hilfe.
    Schnaufend verließ er den staubigen Raum, sprang mit einem Satz über die auf dem Boden liegende Tür ins Freie und blickte sich um. Die Hitze stach ihm ins Gesicht und brachte seinen o h nehin völlig verschwitzten Körper in weitere Wallungen. Wutze r fressen setzte er sich auf einen in der Nähe liegenden Felsblock und nahm tief Luft.
    Sein Blick fiel auf den Boden neben ihm. Neben dem Fels lag ein abgerissenes Stück Bergsteigerseil von etwa fünfzehn Metern Länge, das offensichtlich von einem Bergsteiger liegen gelassen worden war. Er betrachtete das Seil eine lange Minute und blickte in die K a pelle. Dann lächelte er wieder.
    Mit dem Seil in der Hand betrat er das Podest der Kapelle und blickte auf die rückwärtige Wand. Sie sah immer noch so aus, als könnte er sie mit einem Tritt zum E instürzen bringen. Das Ma u erwerk dieser Wand stand beinahe allein auf dem Boden. Die Seitenwände hatten Risse und waren teilweise eingestürzt. Würde diese Wand einstürzen, würde der Einsturz Kräfte freisetzen, die eine Marmorplatte durchaus bewegen könnten.
    Kurzerhand band er das Seil um die Marmorplatte und das andere Ende wickelte er um ein es der zahlreichen L ö ch er in der hinteren Wand und zur r te es durch ein anderes, entfernteres Loch fest. Gerade , dass die Länge des Seils reichte, schien er mit der Situ a tion z u frieden. Nun müsste er nur noch die Wand zum Einstürzen bringen und abwarten, was passieren würde. Die nach außen stü r zende Wand würde das Seil mit sich re i ßen und die Marmorplatte mitziehen.
    Der Plan schien aussichtsreicher zu sein, als seine vorherigen. Einen Versuch war es allemal wert, also nahm er Anlauf und rannte los. Mit maximaler Schubkraft rannte er, mit der rechten Schulter voraus, auf die Mauer zu und sprang sie rege l recht an. Schmerzhaft rannte er gegen eine stabile Mauer, die sich keinen Zentim e ter bewegte und ihn zurückwarf, wie einen Gummiball. Er landete auf dem Rücken und schnappte verzweifelt nach Luft.
    „ Bei Eden !“
    Die Schmerzen waren unerträglich und er benötigte einige S e kunden, um wieder zu Atem zu kommen. Dann blickte er die Mauer an. Hatte sie sich bewegt? Hatte sie wenigstens vibriert, oder schien es ihm nur so?
    Nein, er glaubte, eine Bewegung gespürt zu haben. Es musste so sein. Sollte sein schmerzhafter Stoß nicht völlig sinnlos gewesen sein, dann musste sich etwas bewegt haben. Er glaubte, kurz vor dem Ziel zu stehen. Noch ein oder zweimal und die Mauer würde nachg e ben. Mühsam stand er auf. Wer würde stärker sein? Die Mauer? Oder er?
    Erneut nahm er Anlauf und stürzte auf die Mauer zu. Diesmal sprang er mit der anderen Schulter darauf zu, um einen schmer z lichen Ausgleich zu schaffen und auch diesmal prallte er bitte r lich ab und la n dete auf dem Rücken und auch diesmal brauchte er einige Atemzüge um den Schmerz zu absorbieren.
    Aber auch nun hatte er den Eindruck, dass die Mauer unter se i nem brachialen Angriff ein w e nig mehr nachgegeben hatte und er würde es noch einmal vers u chen.
    Sein nächster Anlauf lag einige Meter weiter zurück, denn er wusste, einen Vierten würde er nicht unbeschadet verschmerzen und deshalb legte er alles, was er noch hatte in diesen letzten Versuch. Diesmal musste es klappen.
    Mir großen Sprüngen setzte er auf die Mauer zu, wissentlich des zu erwartenden Schmerzes, doch er hatte sich fest vorgenommen, auch diese schmerzliche Erfa h rung hinter sich zu bringen um sein Ziel zu erreichen , er rannte so schnell er noch konnte und mit all seiner Körpergewalt sprang er die verfallene und doch so wide r spenstige Mauer an.
    Mit einem gewaltigen Krachen stürzte er mitsamt der Mauer durch das Gebäude nach draußen . Staub quoll in einer gigant i schen Wo l ke in die Höhe und der Schwung seines Anlaufs riss ihn zu Boden. Von oben fielen Steinbrocken herab und verfehlten ihn nur um Mill i meter, einer streifte seine Schläfe und riss ihm eine blutende Wunde ins Gesicht und als er endlich auf dem B o den gelandet war, fielen weitere Steine auf ihn herab. Er schützte sein Gesicht mit den Armen, kroch mühsam zur Seite und erst jetzt wurde ihm die wahre Gefahr bewusst, der er sich ausgesetzt hatte.
    Als der Steinschlag endete, war er längst zur Seite gewichen und jenseits jeder Gefahr, doch er wusste, er hatte nur Glück g e habt, dass ihn kein schwerer Brocken erwischt hatte, als er noch in der Schus s linie gelegen war.
    Der unglaubliche Lärm, der die Steinlawine ausgelöst

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