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Der Schluessel von Jirunga

Der Schluessel von Jirunga

Titel: Der Schluessel von Jirunga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim H. Schwarz
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die intensivsten Gefühle, die Liebe zu nahest e henden Menschen, der Schmerz des Vermissens, all das soll ange b lich noch einmal Geschichte machen, doch so war es nicht.
    Lil und Gerad blickten sich an, erwarteten jeden Augenblick den nächsten Ruck der auf sie zuströmenden Wand, der zu erwartende Schmerz, der ihre Körper ze r quetschen würde, der Tod, der zum Greifen nahe war und Lil sagte nur:
    „Es tut mir so leid. Ich dachte wirklich, wir könnten es schaffen. Danke , dass du mit mir gekommen bist!“
    Gerad lächelte ein letztes Mal, dann senkte sich die Decke mit berstendem G e räusch ein letztes Mal auf sie zu...

39

    Nach genauerer Untersuchung stellte York fest, dass das Parkett u n terhalb des Altars der alten Kapelle doch nicht so gut erhalten war, wie es zuvor den Anschein gehabt hatte. Außerdem hatte er herau s gefunden, dass der Altar aus zwei massiven Steinfüßen und einer daraufgelegten Marmorplatte bestand. Wenn er es schaffte, die Ma r morplatte von den Füßen zu schieben, könnte er vielleicht einen der Stei n füße herausheben und diesen wie einen Hammer benutzen, um den Boden aufzuschlagen. Ein paar Dielen müsste er damit herausschlagen können. Vier oder fünf müssten theor e tisch genügen, um unter das Podest zu kriechen und dort nach e i nem geheimen Zugang zu suchen.
    So sollte es sein. Der Plan schien nicht perfekt, doch zumindest war es ein Plan. Mehr hatte er im Augenblick nicht, also stemmte er sich mit seinem gesamten Körper gegen die Marmorplatte um sie von den Beinen zu schieben. Mühsam verschob er die Platte um einige wenige Millimeter. Er ließ ab und sammelte neue Krä f te. Das würde ein anstrengendes Unterfangen werden. Anfangs klang sein Plan einf a cher, als die Realität es erforderte.
    Erneut stemmte er sich mit allem was er hatte gegen die Platte. Wi e der verschob sie sich um wenige, winzige Stücke. Verdammt. Er würde auf diesem Wege Stu n den benötigen um die Platte von den Tischbeinen zu schieben, zumal er nicht ei n mal wusste, ob er danach in der Lage sein würde, eines der Tischbeine auszuhebeln und damit den Boden aufzuschlagen. Er überdachte seinen Plan, überlegte, ob es nicht einen einfacheren Weg geben könnte, also blickte er sich noch einmal um. Sein erster Gedanke haftete an einem Stein, der auf dem Boden in einer Ecke lag. Einer von vi e len herumliegenden Steinen, die aus dem alten Gemäuer gebr o chen waren. Es schien einen Versuch Wert zu sein. Sollte der Boden morsch genug sein, um ihn mit einem Stein zu durchbr e chen? Er griff sich den nächsten Stein und kroch unter die Ma r morplatte, genau zwischen die beiden Altarfüße um es herausz u finden und schlug mit de m Stein, erstmals etwas sachte, auf den alten Dielenboden ein. Er hatte einen müden Kratzer ins Holz geschlagen und blickte diesen depr i miert an. Dann holte er aus, soweit der Platz unter dem Altar dies zuließ und schlug mit aller Kraft zu.
    Es krachte ohrenbetäubend und ein paar Splitter sprangen aus dem Holz, zudem stob eine Wolke aus Staub auf und umnebelte ihn, auf dass er Husten musste. Er wartete kurz, bis sich der Staub gelegt hatte und blickte auf den Boden. Einige wenige Splitter w a ren aus dem Holz geschlagen, doch die Diele hatte noch lange kein Loch. Erneut holte er aus und schlug ein weiteres Mal zu. Wieder stau b te es, dass er kurzzeitig blind wurde und den Staub aus den Augen blinzeln musste, dann erblickte er das E r gebnis. Nichts Neues. Nur ein paar weitere Kratzer im Holz. Der nächste Schlag ließ den Stein in seiner Hand in zwei beinahe gleiche Te i le ze r brechen und endlich ließ er sein Werkzeug fallen und kroch aus seinem Versteck. Dieser Holzboden war so stabil, wie er au s sah und keineswegs morsch. Die Tatsache, dass der Boden hohl war und jeder Schlag mit einem Stein dadurch abg e federt wurde, machte die Sache nicht leichter.
    Er schlug sich den Staub vom Mantel und blickte sich erneut um. Wut überkam ihn und er stemmte sich mit aller Kraft g e gen die Marmorplatte des Altars um seinen alten Plan mit veh e menter Verzweiflung wieder aufzunehmen. Unüberlegt legte er all seine Kraft und Freudlosigkeit in seine Arme und drückte die Platte bein a he einen halben Zentimeter weiter. Mit letzter Kraft rutschte er auf dem sta u bigen Boden aus und fiel zu Boden. Das reicht...
    Es war ein unmöglicher Auftrag. Die dicke, marmorne Platte war einfach zu schwer für einen einzelnen Mann. Er konnte es nicht schaffen. Er benötigte

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