Der Schluessel von Jirunga
richt zukommen und ruft sie zu euch auf die Erde, damit sie euer Werk fortführen. So ist es Tradition“ , erklärte Lil.
„Eine schöne Geschichte, wie ich finde, aber wie bist du auf all dass gekommen?“ , erwiderte York.
„Der Herzog von York. Ein Name, der in meiner Welt nicht g e rade weit verbreitet ist. In der Computerbranche allerdings ein einmaliger Ehrenstatus. Der Herzog von York entwickelte seine r zeit gewisse Symbole, die am Computer erstmalig Anwe n dung fanden. Diese Symbole wurden erst viele Jahre später in einer Schriftart überno m men, die heute den Namen Wingdings trägt. Danach wurden diese Symbole weiterentwickelt. Viele Menschen haben daran mitgearbe i tet, sodass weitere Symbole entstanden, die mit Jirunga nichts mehr zu tun haben. So vermischten sich Zeichen aus Jirunga mit Bildern von der Erde. Ich wusste das schon damals, kon n te allerdings nichts mit dieser Information anfangen. Erst vor kurzem stieß ich auf die entscheidende Info r mation. Erst nachdem ich einige wenige dieser Symbole in Jiru n ga entdeckt hatte und sie mit der Schriftart Wingdings in Verbi n dung bri n gen konnte. Ich entdeckte ein Gemälde, auf dem das Symbol des vierten Schlüssels enthalten war, eben das Symbol, das mich erst nach Jirunga gebracht hatte, im Internet. Ihr wisst schon, welches Symbol ich meine. d .
Daneben fand ich den Namen des Malers und das Jahr der Erste l lung des Gemä l des. Die Insignie des Malers lautete H. v. York “, erklärte Lil.
Gerad setzte sich im Schneidersitz auf den Boden. Auch York setzte sich auf den Boden und lehnte sich mit dem Rüc ken an die Steinwand, nicht, ohne auch nur einmal den Blick von Lil abz u wenden.
„Was soll das alles bedeuten?“ , fragte York.
„Na schön, ich komme zum Punkt“, führte Lil weiter aus, „das G e mälde stammt aus dem Jahr 1709 und beweist somit, dass der Herzog von York bereits vor 300 Jahren das Symbol des vierten Schlüssels auf die Erde brachte. Das wiederum bedeutet, dass die Familie York bereits weit vor Jonas Zeit sein Leben auf der Erde verbrachte und seither ihre Kinder in Jirunga groß werden lässt und sie alle paar Jahrzehnte zur Erde ruft. York . Die Tradition deiner Familie auf der Erde reicht mindestens 300 Jahre zurück. Du folgst einer Jahrhunde r te alten Tradition und ich glaube, du hast sie falsch interpretiert.“
„Was meinst du mit falsch interpretiert?“ , fragte York neugierig.
„Erkläre mir bitte, warum du deinen Vater umgebracht hast“ , forde r te Lil.
York stand langsam auf und trat einen Schritt zurück. „Ich...“
Lil unterbrach ihn barsch.
„Du bist ein Problemkind. Das warst du immer, nicht wahr? Spar dir deine Erkl ä rungen. Du hast deinen Vater umgebracht, weil du nie verstanden hast, aus we l chem Grund er dich allein gelassen hat, als du noch klein warst. Du glaubst noch immer, dass dein Vater dich im Stich gelassen hat und deine Wut hatte 15 Jahre Zeit, zu reifen. Deine Wut war so groß, dass du nur einen Geda n ken hegen kon n test, als du die Nachricht deines Vaters erhalten hast. Du wolltest ihn töten. Du wolltest Rache, ist es nicht so?“
„Aber... woher weißt du.. .? “ York schien völlig verstört. Die Überr a schung stand ihm im Gesicht geschrieben. Zum ersten Mal in seinem Leben hatte jemand in sein Innerstes geblickt und die Wahrheit e r kannt.
„Das ist noch nicht alles. In deinem Fall gab es ein kleines Pro b lem“, führte Lil weiter aus.
„Und welches, wenn ich fragen darf?“ , sagte York.
Gerad blickte völlig erstaunt zu Lil. Wie konnte er all dies wi s sen? Lil schien der ruhigste und ausgeglichenste Mensch auf di e ser Welt zu sein. Er war in dieser Situation völlig überlegen und hatte alles im Griff. Selbst York stand nur im Hi n tergrund und zeigte Verwirrtheit und Schwäche. Dann holte Lil erneut aus.
„Dein Vater hat dich aus traditionellen Gründen gerufen. Du sol l test in seine Fu ß stapfen treten, seine Firma übernehmen, sein Imperium weiterführen. Du solltest der nächste Herzog von York werden, so, wie es die Tradition seit drei oder mehr Jahrhunde r ten erforderte. Jona hat mi r berichtet, dass du einen Computer b e sitzt. In Jirunga ist ein solches Gerät eher unüblich. Dennoch hast du einen besessen. Ich nehme an, dein Onkel hat ihn dir g e schenkt, ist es nicht so?“
York glotzte Lil an. „Aber... woher weißt du...“
„Gib dir keine Mühe. Ich selbst musste mir all diese Informati o nen erst mühsam zusammenreimen.
Weitere Kostenlose Bücher