Der Schluessel von Jirunga
Dein Vater hat alles getan, dich auf die Erde vorzubereiten. Er wollte nicht, dass du unvorb e reitet kommst. Das W ichtigste daran war, die Traditionen au f recht zu erha l ten. Deshalb war es notwendig, eine Kontaktperson in Jiru n ga zu haben , die des Herzogs Kinder mit Informationen über die Erde füttern konnte. Diese Kontaktperson war stets der Br u der oder die Schwester. Es war unabdinglich, dass ein York mindestens zwei Kinder auf die Welt setzt, bevor er Jirunga ve r lassen konnte und auf die Erde auswandern konnte, damit die Tradition aufrecht erhalten werden konnte. Dein Vater hat das geschafft. Er hat seinen Bruder in Jirunga zurückgelassen und ist ausgewa n dert. Ich habe lange gebraucht, bis ich darauf kam, wer der Br u der deines Vaters sein könnte. Zuerst hatte ich Jona in Verdacht, da er sich deiner so herzlich ang e nommen und dich wie einen Sohn aufgezogen hatte. Doch das war ein Fehler. Ich hatte mich geirrt. Jona war der F alsche. Jetzt kommen wir an die Ste l le, an der dein Onkel ins Spiel tritt. Wer also hat dir geholfen?“
York setzte sich wieder hin. Seine Augen schienen feucht zu werden.
„Ich kann nicht glauben, dass du mehr weißt, wie ich“, sagte er leise.
Gerad blickte erstaunt in Yorks Tränen benetzte Augen.
„Jetzt sag schon endlich, wer es ist“, sagte er ungeduldig. „Wer ist der Onkel. “
Lil lächelte, da er sah, dass York kein Wort herausbrachte. Dann übernahm er wieder das Wort.
„Dein Vater hatte tatsächlich einen Bruder. Dein Onkel ist der Bibliothekar, nicht wahr? Er hat dich über die Jahre mit Inform a tionen über die Erde versorgt. Er hat dich vorbereitet, dir den Computer verschafft und den Brief deines Vaters an dich weite r geleitet. Er ist der Kontaktmann deines Vaters gewesen. Jona war nur das ausführende Werkzeug, der dir die ethischen Werte von J i runga beibringen sollte. Doch jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, da du alt genug bist, das Werk deiner Familie fortzuführen. Das Pro b lem dabei war, dass du keine Kinder auf die Welt gebracht hast. Deine Nachfolge ist nicht gesichert. Du hast die t raditione l le Nachfolgepflicht nicht ei n gehalten. Das allein war der Grund dafür, dass dein Vater dich nicht rufen durfte, es sei denn, ihm fiele etwas anderes ein. Ein neuer Plan, eine Änderung der trad i tionellen Werte. Eine kleine Korrektur. Du solltest die zwölf Schlüsselbücher und eine Kopie des heiligen Buches EDEN mi t bringen. Damit hätte dein Vater einen neuen Weg gesucht. Er wusste, dass es nur einen Weg für dich geben könnte. Du mus s test einen dauerhaften Zugang nach Jirunga schaffen. Ein Tor öffnen, das dir jederzeit die Möglichkeit gab, nach Jirunga zu gehen und wieder zurück zur Erde. Mit den Büchern solltest du eine direkte Verbindung zwischen den beiden Welten schaffen. Eine Art Stan d leitung. Auf diese Weise hättest du tagsüber das Werk deines Vaters fortführen können und abends zurück nach Jirunga gehen können , um dich dort nach der richtigen Frau u m zusehen. Eines Tages hättest du vielleicht eine Frau in Jirunga gefunden, hättest Kinder gezeugt und deine Pflicht erfüllt. Dann hätte die Verbindung unserer Welten wieder g e kappt werden können und alles wäre wieder beim alten. Die Tradition hätte weite r geführt werden können.
Dein Vater war sehr krank, er wusste, dass seine Zeit gekommen war. Doch du hattest deine Pflichten noch nicht erfüllt. Er musste eine Alternative finden. Die Schlüsselbücher waren die einzige Lösung. Eine Direktverbindung war der letzte verzweifelte Weg. Du hä t test dich um beide Pflichten gleichzeitig kümmern können und eines Tages wäre alles wieder seinen normalen Weg gega n gen. Doch du hast alles zerstört. Der Herzog von York ist t ot. Deine Familie ist ausg e löscht, zumindest auf der Erde. Jetzt gibt es nur noch deinen Onkel und dich und wenn du schlau bist, dann komm mit uns mit und rette deinen Onkel. Er wurde verbannt, wie du weißt und ich kann nicht sagen , wie lange er in der Einöde übe r leben wird.“
„Ihr habt den Zwerg getroffen. Ihr habt meinen Onkel gesehen. Wie geht es J a nik?“ , fragte York mit Tränen in den Augen.
„Noch geht es ihm gut. Es ist noch nicht zu spät . Komm auf uns e re Seite und rette deinen Onkel. Er i st alles, was dir geblieben ist. “
York schloss die Augen. Nach einer Weile zuckte er und blickte Lil ernst ins G e sicht.
York stand auf. Offensichtlich hatte er sich entschieden. Dann fuhr er sich mit seinem
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