Der Schluessel von Jirunga
eine breite Steintreppe, die zwölf Stufen nach u n ten führte. Am Ende der Treppe begannen die gewaltigen Fliesen. Jede Fliese hatte einen Durchmesser von gut zwei Metern und vier davon lagen nebeneinander, von der linken Wand, bis zur rechten. Bis zum Ende des Weges, also bis zum Tor auf der and e ren Seite , gab es si e ben Fliesen, die man beschreiten musste. Es war allen bewusst, dass das Tor der anderen Seite nach Jirunga führen würde. Dies war die Verbindung. Die Frage war nur...
Wie konnte man das Tor auf der anderen Seite öffnen. Musste man nur über die Fliesen marschieren, oder musste man ein we i teres Rätsel lösen? Noch wichtiger war... gab es tödliche Fa l len???
„Was nun?“ , fragte Gerad. „Gehen wir drauf los?“
Lil blickte kurz zu York. Dann starrte er die leeren Fliesen an.
„Das halte ich für gefährlich.“
Gerad schien mit dieser Antwort übe r fordert.
„Wieso?“
„Dort unten sind die leeren Fliesen. Am Ende der Fli e sen ist das Tor nach Jirunga. Erinnerst du dich an das letzte Tor, das wir bewä l tigt haben?“
Gerad spulte den Film zurück. Das letzte Tor... eine gewaltige, massive Steindecke die sich herabsenkte und kurz vor ihren Kö p fen aufgehalten wurde... Tausende von giftigen, kleinen, schwa r zen Skorpionen, die nichts anderes im Sinn hatten, als sie zu fre s sen. STOP. Dieser Film war eine Spur zu Angst einflößend und Gerad hatte be g riffen.
„Alles klar . Wer geht zuerst?“
Lil lachte auf. Ha. Du bist wach geworden. Wie schön. Also . Wer geht zuerst?“
York ging voraus und stellte sich vor die Treppe.
„Ich denke, dies ist meine Aufgabe. Immerhin seid ihr nur me i netwegen hier. “
Dann ging er die Stufen hinab. Die anderen blickten ihm hinte r her und folgten zögerlich. Als York die letzte Stufe bewältigt hatte und sich vor die erste Fliese stellte, passierte immer noch nichts und die anderen schlossen etwas zügiger auf, bis sie sich endlich neben York aufba u ten. Nun standen alle drei vor den weißen Fliesen und blickten in die Ferne auf das Tor, das sie let z ten Endes nach Jirunga führen würde. Gerade als York die erste Fliese betreten wollte geschah es und Lil hielt York zurück.
„Warte!“ , rief er laut und alle hielten inne. Dann erschienen auf den leeren weißen Fliesen die Symbole und das nächste Rätsel tat sich auf.
Gerad blickte erstaunt und überrascht auf die gerade erschienenen Symbole.
„Was zum Henker ist jetzt passiert?“ , fragte er.
Lil blickte die Symbole an. „Ein neues Rätsel?“
„Vielleicht nur eine Ablenkung“, mutete York an.
„Glaube ich nicht“, meinte Gerad, während er starr auf die Fli e sen blickte. „Bei dem, was wir bisher erlebt haben, sollten wir lieber vo r sichtig sein.“
„Ach was. Papperlapapp. Schnickschnack. Wir gehen zum Tor. Wir haben genug getrödelt“, sagte York kurz entschlossen und trat einen Schritt vor.
„Warte “ , warnte Lil. Es könnte eine Falle sein. Die Symbole sind nicht umsonst erschienen.“ Doch es war bereits zu spät. York stand schon auf der ersten Fliese. Das Symbol auf der Bodenpla t te sah so aus: b
Ein leises aber bedrohliches Knirschen ertönte, Lil packte York an der Schulter und zog ihn gewaltsam zurück. Keine ganze S e kunde später öffneten sich auf der Kachel einige winzige Löcher und einen Herzschlag später schnellten mehrere Speere so schnell i n die Höhe, dass Gerad zuerst an einen Blitz dachte. Dann e r kannte er die hölze r nen Pfeilspitzen, die in die Höhe ragten.
Wäre York zu diesem Zeitpunkt auf der Fliese gestanden, wäre er durchlöchert worden. Nur Lils blitzartiger Reaktion verdankte er sein Leben.
„Verdammt, York. Beinahe wärst du aufgespießt worden. Das reicht. Du bringst uns in Teufels Küche. Du bleibst hinten. Ich gehe vo r aus“, sagte Gerad.
Lil hob die Hand. „STOP! Niemand geht voraus. NIEMAND!“
Alle schwiegen. Langsam senkten sich die spitzen Speere wieder in die Tiefe und verschwanden im Boden. Die Löcher schlossen sich, wie von Geisterhand und die Bodenplatte sah wieder aus wie einst.
Nach einer Weile brach Gerad das Schweigen. „Und nun?“
„Ihr Weicheier. Wir sollten endlich rüber gehen “ , meldete York lau t stark an.
Lil hob die Hand. „Nein. Wir werden auch dieses Rätsel lösen. Die falsche Fliese bedeutet den sicheren Tod.“ Dann holte er se i ne Liste aus dem Rucksack und st u dierte sie. Nach einer Weile bückte er sich zu Boden und zeichnete ein g roßes Rechteck auf den
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