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Der Schluessel von Jirunga

Der Schluessel von Jirunga

Titel: Der Schluessel von Jirunga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim H. Schwarz
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gen, doch der Vogel flog weiter unbeirrt auf sein auserkorenes Opfer zu, als würden ihm die Verletzungen nichts anhaben. Sekunden sp ä ter hatte der Fremde mit seinem Leben abgeschlossen. Er hatte dem Flugtier zwei Pfeile in den Schädel geschossen, doch das Tier wollte nicht sterben. Jetzt war seine Zeit gekommen. Der Flu g saurier hatte gewonnen. Eine Sekunde später glaubte der Blonde, das Tier auf seinen Kopf stürzen zu sehen und er hob schützend se i ne Hände vors Gesicht, doch im selben Augenblick stieß Lil mit seiner gewa l tigen Holzkeule seitlich auf das Tier ein, wie ein Baseballspieler. Er traf den Adler mit seiner Keule unmitte l bar bevor er sein Ziel e r reicht hätte, er hatte gut auskalkuliert und ausgeholt, als das Flugtier dort ankam. Er traf es mit voller Wucht am Schädel und schlug den Vogel quer durch die Botanik, dass der Holzknüppel en t zwei brach.
    „Homerun!“ , schrie Lil, „Homerun“, und Sekunden später landete der halbe Kopf des fliegenden Ungetüms fünf Meter von ihm entfernt auf dem grünen Gras . Der Rest schlug weiter vorn ung e bremst auf den Boden ein und rutschte gut fünfzig Meter durch die Wiese, dann blieb er reglos liegen. Lil hatte das Schauspiel erregt und jubelnd beobachtet und auch der Blo n de hatte seine Augen wieder geöffnet und seine schützenden A r me gesenkt. Als sich die au f gewirbelte Staubwolke legte, staunte der Blonde nicht schlecht.
    „ Bei Eden ! Das war ein Meisterschlag!“ , schrie der Blonde b e geistert.
    „Danke für die Blumen“, sagte Lil.
    „Du... du hast mir das Leben gerettet. Wie kann ich das je wieder gut machen?“
    „Ach... spendier mir ein Bier und wir sind quitt“, antwortete Lil mit seinem Lie b lingsspruch.
    „Was soll ich dir spendieren?“ , fragte der Blonde verwirrt.
    „Vergiss es. Nur eine Redensart. Da, wo ich herkomme, rettet man Leben, wenn sie in Gefahr sind“, sagte Lil.
    „Das gefällt mir. Eine gute Einstellung, die ich ebenso vertrete.“
    „Ich weiß. Du hast mir in diesem verfluchten Wald geholfen. Ich schätze, jetzt sind wir quitt.“
    „Du hast sehr viel Mut bewiesen. Das ist ein gutes Zeichen“, e r klärte der Blonde.
    Lil streckte seine Hand aus und hielt sie dem Blonden entgegen.
    „Ich bin Lil. Freut mich, dich kennen zu lernen.“
    Der Blonde blickte auf Lils Hand und schien zu überlegen. Dann öffnete er seine rechte Hand und schlug sie mit dem Handrücken auf seine Stirn. „Ich bin Gerad. Auch mir ist es eine Ehre dich kennen zu lernen.“ (Dabei hatte er seinen Namen ausgesprochen wie Geerat .)
    Lil rettete die Situation und hob seinen Handrücken ebenfalls an se i ne Stirn. Gerad grinste und fragte: „Wie grüßt man in deiner Welt?“
    Lil lachte auf und erklärte ihm den Händedruck. Dann lachten sie beide und schü t telten sich freundschaftlich die Hände, wie es auf der guten alten Erde üblich ist.
    Nachdem das Eis gebrochen war, fielen Lil Tausende von Fragen ein und er wusste nicht, wo er anfangen sollte. Als erstes fiel ihm allerdings der seltsame Ausruf Gerads ein, den er soeben ausg e sprochen hatte.
    „Was meintest du damit, als du sagtest „ Bei Eden ? “ , fragte er.
    „Sagte ich das?“
    „Ja. Du sagtest: Bei Eden! Das war ein Meisterschlag . Was b e deutet Bei Eden ?“ , fragte Lil.
    „Es war ein Ausruf des Erstaunens. Eden ist der Schlüsselhort. Die Schlüsselwäc h ter werden dort ausgebildet. Man muss schon etwas B esonderes sein, um ein solcher Wächter werden zu dü r fen. Wenn du einem Schlüsselwächter begegnest, musst du ihm he l fen, so gut du kannst, denn er schützt Jirunga. Sie alle leben nur, um uns zu beschützen. Sie sind unsere Götter und wenn j e mand erstaunt oder übe r rascht ist, dann sagt er gerne bei Eden , verstehst du?“ , erklärte Gerad.
    „Nein. Verstehe ich nicht. Der Name Eden ist für mich so etwas wie ein heiliger, friedlicher Ort, ein Paradies. In diesem Zusa m menhang weiß ich nicht, was ein Schlüsselträger für eine Bede u tung haben könnte“, sagte Lil verwirrt.
    „Nun, es ist das Schicksal, welches einen Schlüsselwächter au s wählt. Dann geht er nach Eden und unterzieht sich dort einer Pr ü fung. Besteht er sie, darf er dort ble i ben und wird ausgebildet. Am Ende der Ausbildung erhält er von seinem Lehrer, der bereits Wächter ist, de s sen Schlüssel, sobald der zu alt ist, ihn zu tragen. Ist ganz einfach“, erklärte Gerad.
    „Und der Schlüsselwächter beschützt Jirunga?“
    „So ist es. Du hast es

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