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Der Schluessel von Jirunga

Der Schluessel von Jirunga

Titel: Der Schluessel von Jirunga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim H. Schwarz
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Trinkens eines der zah l reichen Schlaglöcher den Gleiter aufbocken ließ. Sie waren Stu n de um Stunde durch die trockene Wüste gefahren. Der stete Wind hatte sie mit hohem Tempo vorang e trieben, doch das Ziel schien kaum näher gekommen zu sein . Das Gebirge lag immer noch in weiter Ferne... oder schien es nur so, weil die Sonne so sta u bige Strahlen von sich gab? Der Boden schien zu kochen. Dampf br o delte aus der Erde und trieb zum Himmel, machte die Sicht in die Ferne zu einem ve r schwommenen Bild, ein Schnappschuss ohne Schärfe.
    „Wann wird dieses Gebirge endlich vor uns liegen?“ , fragte Lil en t nervt.
    Gerad streckte sich in seinem Sitz und stand nun auch auf.
    „Lange können wir nicht hier stehen bleiben. Diese blutgierigen V ö gel spüren uns in einer Minute auf. Verdammt“, sprach er und ging ein paar Schritte vom Wagen weg.
    Lil blickte erneut in den Himmel.
    „Ist erst einer zu sehen. Ein paar Minuten haben wir wohl noch.“
    Dann marschierte er einige Schritte vom Wagen weg und b e trachtete einen dunkelbraunen Kaktus, der sich vor ihm mühsam aus dem B o den kämpfte.
    „Also... diese Kakteen hier sehen ziemlich jämmerlich aus, finde ich. Was meinst du?“ , rief Lil.
    Gerad, der in die entgegen gesetzte Richtung gelaufen war, drehte sich um und blickte zu Lil.
    „Berühr ihn bloß nicht. Die Dinger sind hochgiftig“, erklärte er.
    „Ach j a?“ , meinte Lil und näherte sich dem dürren Gewächs. „Sieht für mich halb tot aus!“
    „Geh da weg, verdammt!“ , schrie Gerad. „SOFORT!“
    Lil ging einen kleinen Schritt zurück und stand nun einen halben Meter von der Pflanze entfernt.
    „Was regst du dich so auf... Ich werd schon nicht reinbeißen“, sagte er, doch kaum hatte er ausgesprochen, da bog sich der dürre Hals der Pflanze zu ihm herüber und zückte einen Stachel zu Lil’s Hand. Lil zuckte zurück und sprang sofort von der Pflanze weg, taumelte drei Schritte rückwärts und staunte.
    „Was , zum Teufel...“
    Gerad grinste. „Ich sagte dir doch, geh weg. Die Dinger sind g e fäh r lich. Hat sie dich gestochen?“
    Lil untersuchte seine Hand, entdeckte aber keinen Einstich.
    „Nein. Ich glaube nicht.“
    „Da hast du irres Glück gehabt. Diese Pflanze sticht dich und du bist vergiftet“, erklärte Gerad.
    „Wie wirkt sich das aus?“ , fragte Lil.
    „Nach einer Weile bekommt man Schwindelgefühle, dann wird man ohnmächtig. Wir nennen es den ewigen Schlaf. Dann bist du eine kleine Ewigkeit weg vom Fenster und so mancher ist nicht mehr au f gewacht“, erklärte Gerad.
    „Du meinst... man wird Ohnmächtig und wacht nie wieder auf?“
    „Nein... so schlimm ist es nicht. Zwei Männer sind daran gesto r ben, aber sie waren schon sehr alt und sehr schwach. Trotzdem... drei T a ge waren die meisten völlig weggetreten, also nimm dich in acht bei diesen Kakteen.“
    „Habe verstanden“, sagte Lil, setzte sich in den Erdgleiter und steuerte ihn auf den Kaktus zu. Der Gedanke, eine Waffe zu b e sitzen, die eine Person in ein Koma versetzen könnte, animierte ihn zu einer Idee. Er setzte das Segel so in den Wind, dass das Gefährt eine Dr e hung machte und auf den Kaktus zufuhr.
    „Was, bei Eden, tust du da?“ , schrie Gerad.
    „Lass mich nur machen!“ , rief Lil und überfuhr den Kaktus mit dem Gleiter. Dann stieg er aus und stellte sich dicht neben den abgehac k ten Schaft der Pflanze. Er umfasste vorsichtig einen der zehn Zent i meter langen Dornen und bog ihn um bis er brach. Dann steckte er ihn in das kleine, staubgefüllte Ledertäschchen, das ihm Gerads Großvater zugesteckt hatte. Er wiederholte diese Aktion neunmal und steckte das Ledersäckchen ein. Dann rollte er den Gleiter wieder in die ursprüngl i che Fahrtrichtung und stieg ein.
    „Komm schon... wir müssen weiter, steig endlich ein!“ , rief er Gerad zu.
    Der wackelte zögernd auf den Gleiter zu und stieg, mit einem großen Fragezeichen auf der Stirn, wieder ein. „Was hast du vor?“
    „Ich suche nach außergewöhnlichen Waffen um außergewöhnl i che Situationen zu meistern. Gott sei Dank finde ich davon hier gen ü gend...“, erklärte Lil.
    Gerad setzte grinsend das Segel in den Wind und löste die Bre m se. Der Gleiter nahm langsam Fahrt auf und sie sahen sich fr a gend an. Lil sprach als erster.
    „Zwei Stunden, okay ?“
    „Gut. In zwei Stunden halten wir wieder, egal wie weit es dann noch ist“, erwiderte Gerad. Als der Gleiter kurze Zeit später die Geschwindigkeit von

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