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Der Schluessel von Jirunga

Der Schluessel von Jirunga

Titel: Der Schluessel von Jirunga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim H. Schwarz
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öffneten sich die Schwenktüren und Lil konnte sehen, welche Kraft erforderlich war, die Tore aufzuziehen. Die Mu s keln der Wäc h ter spannten sich aufs Ä ußerste und ein leises Quietschen drang durch die Ohren der beiden Besucher. Dann bekamen die schweren Türen Schwung und öffneten sich fast von selbst. Als sie vollends geöf f net waren , traten die beiden ein und die Wächter drückten die Tore hinter ihnen wieder zu. Mit äc h zenden Geräuschen schlossen sich die Türen hinter ihnen und sie standen vor einem Gittertor, das ebenfalls verschlossen war. Hi n ter dem Gitter stand ein alter Mann mit weißem Haar und lächelte sie freundlich an.
    „Was ist euer begehr?“ , fragte er.
    Lil hatte genug. Eine Bank lässt sich leichter knacken, dachte er. Dann zog er se i nen Schlüssel aus der Tasche und hielt ihn hoch.
    „Genug der Prüfungen. Hier ist der vierte Schlüssel von Jirunga. Lasst uns ein, wir sind die Hüter dieses Artefaktes und müssen mit Jona sprechen“, erklärte er.
    Der alte Mann erblickte den Schlüssel und öffnete umgehend das Tor. Lil sah ihn ernst an. „Bring uns sofort zu Jona. Die Zeit drängt. Beeile dich...“
    Der Mann erkannte offensichtlich die Dringlichkeit der Angel e genheit und eilte voraus. Dieser Schlüssel öffnete ihnen alle Tore, w a rum hatte er nicht gleich daran gedacht?
    Gerad grinste und die B eiden folgten. Der Alte führte sie in eine gigantisch große Halle in der sie einer schönen, jungen Frau g e genüber standen. Sie duftete, wie Engel duften sollten , e ine Gö t tin mit dun k lem, schulterlangem Haar und ebensolch dunklen Augen. Ihr bet ö render Blick lähmte sie beinahe und sie lächelten unwe i gerlich bei ihrem Anblick, ohne bemerkt zu haben, dass sich der Alte bereits von dannen gemacht hatte.
    „Seid gegrüßt, Wandernsmänner. Was ist euer begehr?“ , fragte sie.
    Lil spürte Wut aufschäumen.
    „Weiß denn hier niemand, was der andere tut? Fragt denn hier jedermann nach dem Begehr anderer? Es ist nicht zum A usha l ten! Wir müssen zu Jona und sind weit gereist, so lautet unsere An t wort und ich gebe sie ein hundertstes Mal zum Besten. Bei allem Respekt vor eurem göttlichen Antlitz, bitte gewährt uns unsere Bitte und führt uns zu Jona. Ich bitte euch eindringlich, uns nicht zu einem weiteren B o ten zu führen, sondern direkt zu Jona, denn so langsam zweifle ich an seiner Existenz.“
    Das junge Mädchen zuckte leicht zusammen, fing sich aber sofort wieder und setzte ihr bestes Lächeln auf. Dann sprach sie mit si n gender Stimme:
    „Es tut mir leid. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass ihr der Überprüfungen übe r drüssig seid, doch seid versichert, es ist zu unser aller Besten. Sicherheit geht nun einmal vor, praktizierten wir sie nicht, wäre Eden in Gefahr. Bitte verzeiht, wenn wir eure Geduld übermäßig strapazieren.“
    „Hat sie das nicht wunderschön gesagt?“ , drang eine Stimme von hinten an sie heran. Ein alter Mann mit langem weißem Bart hatte sich freundlich lächelnd herangeschlichen. Lil wandte sich übe r rascht um, auch Gerad starrte den Mann mit großen Augen an und rief:
    „Du? Was hast du hier verloren? Ich dachte du wärest einer der Wächter der Hö h len der weißen Affen?“
    Lil blickte Gerad fragend an, so dass der sich gedrungen sah, eine Erklärung a b zugeben. „Ja, mein Freund. Das ist der Mann, mit dem ich das vorzügliche Fes t mahl in den Höhlen ausgehandelt habe.“
    Der Alte warf eine Geste mit seiner linken Hand zu dem Mä d chen hinüber. Mit einem Knicks drehte sie sich um und ve r schwand. Dann wandte er sich den beiden überraschten Gesic h tern zu und lächelte sie wieder an.
    „Ich entschuldige mich für meine List. Ich wollte euch... sozus a gen Inkognito kennen lernen“, sagte er sanft.
    Lil grinste, als er gesehen hatte, mit welch graziöser Demut sich das Mädchen auf das Zeichen des Alten entfernt hatte. „Alles klar. Du bist Jona, stimmt ' s?“
    Gerad blickte Lil an, dann wieder den Alten. „Jona? Der Ober s te?“
    „Ja, meine Freunde. Ich bin Jona. Außergewöhnliche Situationen erfordern ebenso außergewöhnliche Methoden. Verzeiht mir. Ich musste mich absichern. Das Böse geht um, in diesen Tagen. Es versucht uns zu infiltrieren. Viele dunkle Gestalten suchen Ei n lass in unsere geheiligte Stadt. Ich bin nicht stolz darauf, Mittel dieser Art einsetzen zu müssen, doch ich denke es geht nun mal nicht anders. Aber nun zu euch. Ihr seid gekommen, um uns e i nen

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