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Der Schlüssel zu Rebecca

Der Schlüssel zu Rebecca

Titel: Der Schlüssel zu Rebecca Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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Gesetz dürfen Offiziere der ägyptischen Armee nur unter Bewachung eines Kameraden in der Offiziersmesse festgehalten werden.«
    Der ranghöchste ägyptische Polizist stand in der Nähe. »Das ist korrekt«, bestätigte er.
    Vandam verfluchte Bogge dafür, daß er die Ägypter hinzugezogen hatte. »Das Gesetz verlangt auch, daß Spione erschossen werden«, erklärte er Sadat. Er wandte sich an den Sergeant. »Schicken Sie meinen Fahrer hinaus. Beenden Sie die Hausdurchsuchung, und lassen Sie Hauptmann Sadat wegen Spionage anklagen.«
    Er sah wieder Sadat an. Bitterkeit und Enttäuschung waren aus dessen Miene verschwunden, statt dessen zeigte sich ein berechnender Ausdruck. Er überlegt sich, wie er das Beste aus allem machen kann, dachte Vandam. Wahrscheinlich bereitet er sich darauf vor, den Märtyrer zu spielen.
    Vandam verließ das Haus und ging zu seinem Jeep. Ein paar Sekunden später rannte sein Fahrer nach draußen und sprang neben ihm auf den Sitz. »Nach Samalek.«
    »Jawohl, Sir.« Der Fahrer ließ den Jeep an.
    Als Vandam das Hausboot erreichte, hatten die Taucher ihre Arbeit beendet und legten auf dem Treidelpfad ihre Ausrüstung ab. Zwei Soldaten zerrten etwas Gräßliches aus dem Nil. Die Taucher hatten Seile an der Leiche befestigt, die sie auf dem Grund gefunden hatten.
    Jakes kam auf Vandam zu. »Sehen Sie sich das an, Sir.« Er reichte ihm ein mit Wasser vollgesogenes Buch. Der Einband war abgerissen worden. Es war »Rebecca«.
    Sadat hatte das Funkgerät erhalten, das Codebuch war im Fluß gelandet. Vandam erinnerte sich an den Aschenbecher mit verkohltem Papier auf dem Hausboot: Hatte Wolff den Codeschlüssel verbrannt?
    Wieso hatte er sich des Geräts, des Buches und des Schlüssels entledigt, obwohl er Rommel eine wichtige Nachricht schicken mußte? Es gab nur eine Schlußfolgerung: Er hatte irgendwo ein weiteres Funkgerät, ein Buch und einen Schlüssel versteckt.
    Die Soldaten zogen die Leiche ans Ufer und traten dann zurück, als wollten sie nichts mehr mit ihr zu tun haben. Vandam beugte sich über sie. Die Kehle war durchschnitten, und der Kopf fast vom Körper abgetrennt. Jemand hatte ihr eine Aktentasche um die Hüfte gebunden. Vandam öffnete die Tasche vorsichtig. Sie war mit Champagnerflaschen gefüllt.
    »Mein Gott«, sagte Jakes.
    »Häßlich. Kehle durchschnitten, dann mit einer Last Champagner in den Fluß geworfen, um ihn niederzuhalten.«
    »Kaltblütiger Bursche.«
    »Und verdammt geschickt mit dem Messer.« Vandam berührte seine Wange. Der Verband war jetzt abgenommen, und ein mehrere Tage alter Bart verdeckte die Wunde. »Sie haben ihn also nicht gefunden.«
    »Ich habe überhaupt nichts gefunden. Abdullah wurde festgenommen, vorsichtshalber, aber in seinem Haus war nichts. Ich habe die Villa les Oliviers auf dem Rückweg besucht: das gleiche Ergebnis.«
    »Genau wie in Hauptmann Sadats Haus.« Plötzlich fühlte Vandam sich völlig ausgezehrt. Wolff schien ihn ständig zu überlisten. Vielleicht war er einfach nicht klug genug, um diesen schlauen, aalglatten Spion zu fassen. »Wir könnten verloren haben.« Er rieb sich das Gesicht. In den letzten 24 Stunden hatte er nicht geschlafen. Wieso war er hier und beugte sich über die scheußliche Leiche von Major Sandy Smith? Sie konnte ihm keine Anhaltspunkte mehr liefern. »Ich glaube, ich fahre nach Hause und schlafe ein paar Stunden.« Jakes schien überrascht. »Es könnte mir helfen, klarer zu sehen. Heute nachmittag verhören wir alle Gefangenen noch einmal.«
    »Jawohl, Sir.«
    Vandam ging zu seinem Wagen zurück. Auf der Fahrt über die Brücke von Samalek zum Festland fiel ihm ein, daß Sonja eine andere Möglichkeit erwähnt hatte: Wolffs Cousins, die Nomaden. Er sah sich die Boote auf dem breiten, langsamen Fluß an. Die Strömung trieb sie abwärts, und der Wind blies sie stromaufwärts. Die Bootsleute benutzten immer noch das einzelne Dreieckssegel, ein Modell, das vor langer Zeit vervollkommnet worden war, vielleicht vor Tausenden von Jahren. So viele Dinge in diesem Land wurden genauso getan wie vor Tausenden von Jahren. Vandam schloß die Augen und sah Wolff in einer Feluke stromaufwärts fahren. Er bediente das Dreieckssegel mit der einen Hand, und morste mit der anderen auf dem Funkgerät Nachrichten an Rommel. Der Wagen hielt plötzlich an, und Vandam öffnete die Augen. Hatte er Tagträume gehabt? Warum sollte Wolff stromaufwärts segeln? Um seine Cousins zu finden. Aber wer wußte, wo sie waren? Wolff

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