Der Schluessel zum Glueck
Kühlschrank nahm. „Möchtest du ein Sandwich?“
„Gern.“
Er warf ihr einen zärtlichen Blick zu – und musste dabei in ihren Augen gesehen haben, was sie wirklich wollte. Und wie sehr sie es wollte. Er drehte sich zu ihr um und streckte die Hand aus.
Sie lief zu ihm.
12. KAPITEL
Will zog Jilly an sich. Hatte es je eine Frau gegeben, die so herrlich duftete? Er vergrub die Nase in ihrem Haar und atmete tief ein. Dann küsste er sie auf den Kopf und genoss es, das seidige Haar an den Lippen zu fühlen.
„Du willst es auch, nicht wahr?“ Will nahm ihr Gesicht zwischen die Hände und sah ihr in die Augen. „Du hast dich entschieden. Ist es das, was du mir sagen willst?“
Sie nickte nur.
Er musste lächeln. „Angst?“
Trotzig streckte sie das Kinn vor. „Soll das ein Scherz sein? Ich und Angst?“ Dann seufzte sie. „Na gut, vielleicht ein wenig.“
„Wenn du lieber einen Rückzieher…“
„Nein.“
„Bist du sicher?“
Jilly lachte. „Versuchst du etwa gerade, es mir auszureden?“
„Niemals.“
Vermutlich war es falsch, und sie beide würden es bereuen. Aber sie war ganz offensichtlich bereit dazu. Und Will begehrte sie so sehr, dass es fast wehtat.
Offenbar gab es doch noch etwas, dem selbst ein Mann, der keine feste Beziehung wollte, nicht widerstehen konnte.
Trotzdem gab es da noch ein Problem. Eins, das ihm erst jetzt bewusst wurde. Er hatte keine Kondome mitgebracht. Das tat er nie, wenn er herkam. Hier oben war er immer allein, und niemand kam ihn besuchen. An Verhütung hatte er hier nie denken müssen.
Bis jetzt.
Bis Jilly aufgetaucht war.
Vorsichtig berührte Will die Beule an ihrer Stirn. „Sieht schon besser aus.“
„Dein Interesse an meiner Beule ist ja erstaunlich.“
„Ich bin nur froh, dass sie immer kleiner wird.“
„Sie sieht schrecklich aus, und das weißt du. Aber die gute Nachricht ist, dass ich auch weiterhin ein erfülltes und produktives Leben führen kann.“
„Scheint so.“
„Und du scheinst es nicht sehr eilig zu haben.“
„Kann sein.“
Jilly küsste sein Kinn. „Warum?“
„Weil ich dich unter anderen Umständen jetzt bitten würde, zu warten, bis ich etwas aus der nächsten Drogerie besorgt habe.“
Erst jetzt begriff sie. „Na ja…“ Sie verstummte.
„Jilly. Heraus damit.“
„Okay, okay. Ich habe welche mit.“
Will blinzelte. „Kondome? Du hast…“
„Ja.“ Sie legte den Kopf in den Nacken und seufzte. „Ich weiß genau, was du jetzt denkst. Dass ich es von Anfang an auf das hier abgesehen habe. Dass dein Verdacht richtig war und ich wusste, dass du…“
„Nein, das denke ich nicht.“
„Ha.“
„Julian, ich schwöre, das denke ich keineswegs. Und ehrlich gesagt, im Moment ist es mir vollkommen egal, warum du hergekommen bist. Ich würde mich nicht beschweren, wenn du nur hier oben bist, um eine sinnliche, leidenschaftliche Nacht mit mir zu verbringen. Ganz im Gegenteil…“
Sie warf ihm einen Blick zu. „Wirklich?“
„Wirklich.“
„Und du glaubst nicht, dass ich vorhatte, dich zu verführen?“
Will küsste sie. „Nein. Aber bitte lass dich dadurch nicht davon abhalten.“
Sie lächelte an seinem Mund und wich zurück. „Dass ich etwas dabeihabe, ist einfach eine Frage des Prinzips.“
„Ich verstehe.“
„Nein, das tust du nicht.“
„Doch, das tue ich.“ Als sie den Mund öffnete, um zu widersprechen, legte er einen Finger an ihre Lippen. „Warte. Hör mir zu.“ Er rief sich die exakten Worte in Erinnerung. „Für unseren Körper – sowie unsere Gesundheit und unser Wohlergehen – sind wir selbst verantwortlich. Zu viele Frauen sind nicht vorbereitet, wenn der Moment kommt. Oder sie nehmen sich vor, Nein zu sagen, und sagen dann doch Ja. Worauf ich hinauswill? Sagen Sie Nein. Sagen Sie Ja.
Als erwachsene, unabhängige Frau können Sie selbst entscheiden. Aber egal, was Sie sagen, schützen Sie sich.“
Jillys Wangen hatten sich längst gerötet. „Will Bravo. Du hast meine Kolumne gelesen.“
„Die eine ist mir in Erinnerung geblieben. Ich fand sie… treffend.“
„Aber du… Ich meine…“
Er lächelte. „Julian Diamond fehlen die Worte. Das ist ja mal ganz was Neues.“
Sie verzog das Gesicht. „Koste es ruhig aus.“
„Das tue ich. Und ich gebe zu, du solltest eigentlich nie erfahren, was ich dir gleich gestehe. Niemand sollte davon wissen. Deine Kummerkasten-Kolumne gehört zu meinem täglichen Frühstück – zusammen mit Froot Loops und
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