Der Schluessel zum Glueck
hatte auch Benny Simmerson begehrt.
Und was hatte es ihr eingebracht?
„Ich will keine Spielverderberin sein, aber…“
Will wirkte enttäuscht. „Du findest, wir sollten noch einmal darüber schlafen, nicht wahr?“
„Ja, das tue ich. Ich finde, wir sollten beide allein darüber schlafen.“
Jilly war gerade unter ihre Decke geschlüpft, da klingelte ihr Handy. Sie zuckte zusammen. Schließlich war es zwei Tage lang stumm gewesen. Sie griff danach.
„Fröhliche Weihnachten, Jilly.“ Caitlins Stimme war heiser und leise und viel zu sexy für eine Frau, die bald Großmutter werden würde.
„Wir sollten die Hütte ans Festnetz anschließen. Ich habe es gestern schon versucht. Und heute zwei Mal. Ich kam einfach nicht durch.“
„Haben Sie es auch bei Will probiert?“
„Zu dieser Jahreszeit will er nichts von mir hören. Eigentlich will er von niemandem hören. Aber ich schätze, das wissen Sie bereits.“
„Na ja, Caitlin. Was unsere Handys angeht, war vermutlich der Schneesturm schuld.“
Es gab eine winzige Pause. „Jilly, Honey, sind Sie mir böse?“
„Warum sollte ich Ihnen böse sein?“
„Ach, kommen Sie schon. Sie sind mir böse. Aber sehen Sie es einfach so: Ich habe Sie nicht angelogen, oder?“
„Doch, das haben Sie.“
„Sie haben mich nicht gefragt, also habe ich auch nichts gesagt“, redete Caitlin sich heraus. „Das ist keine Lüge.“
„Haben Sie schon mal darüber nachgedacht, in die Politik zu gehen?“
„Mit meiner Vergangenheit?“
„Caitlin, ich würde gern wissen, ob Celia mit Ihnen unter einer Decke steckt.“
„Natürlich nicht. Sie kennen doch Celia. So etwas würde sie nie tun. Nein, es hat sich einfach so ergeben.“
„Was?“ wiederholte Jilly misstrauisch.
„Sie brauchten ein Haus in den Bergen und haben Celia angerufen. Sie dachte an die alte Hütte meiner Mom und sagte Ihnen, Sie sollten mich anrufen.“
„Und als ich das tat, haben Sie gelogen.“
„Süße, wären Sie jetzt dort oben, wenn ich Ihnen erzählt hätte, dass Will auch da ist?“
„Natürlich nicht.“
„Na gut. Was gibt es noch zu sagen?“
„Eine Menge. Caitlin, Sie müssen endlich aufhören, Menschen zu behandeln, als wäre sie Figuren in einer großen Schachpartie, die Sie heimlich spielen.“
„Fühlen Sie sich denn wohl in der Hütte?“
„Zuerst nicht.“
„Aber jetzt doch, was?“
„Caitlin, ich glaube, ich sollte jetzt besser den Mund halten.“
„Also wirklich, Jilly…“
„Sind Sie bei Jane?“
„Ich bin seit zwanzig Minuten wieder im Highgrade. Meine neueste Schwiegertochter kann wirklich kochen. Was für ein Festmahl! Ich werde mindestens eine Woche lang nichts mehr essen müssen. Warum fragen Sie?“
„Vielleicht möchte ich meinen Freundinnen frohe Weihnachten wünschen.
Vielleicht möchte ich vermeiden, dass sie sich Sorgen um mich machen, weil sie glauben, dass ich mutterseelenallein in einem Schneesturm stecke. Vielleicht möchten sie hören, dass es mir gut geht.“
„Nun ja, ein wenig besorgt waren sie schon. Aber dann haben sie sich überlegt, dass Sie ja nicht allein dort oben sind. Beim Essen haben sie mich so lange gelöchert, bis ich ihnen erzählt habe, dass ich Sie zu Will in die Hütte geschickt habe.“
In diesem Augenblick sprang Missy aufs Bett und rollte sich missmutig zusammen, weil sie nicht zu Will durfte.
„Jilly, sind Sie noch dran?“ fragte Caitlin am anderen Ende der Leitung.
„Nicht mehr lange.“
„Ich dachte schon, Sie hätten aufgelegt.“
„Ich muss zugeben, ich bin versucht, es zu tun. Also haben Sie meinen Freundinnen gestanden, wie Sie mich hereingelegt haben.“
„Hereingelegt? So würde ich es aber nicht nennen.“
„Ich glaube, ich rufe die beiden am besten selbst mal an.“
„Wie Sie meinen.“
„Und vielleicht sollten Sie sich auch mal bei Will melden.“
„Um mich ausgerechnet zu Weihnachten anschreien zu lassen? Ich verzichte.“
Jilly dachte an den Kuss und musste lächeln. Caitlin wäre erstaunt, wie gut er es verkraftete, mit einer Frau eingeschneit zu sein, die er angeblich verachtete.
„Sie werden mir noch einmal dankbar sein“, fuhr Wills Mutter fort. „Ich habe Ihnen einfach nur eine Gelegenheit geboten. Tja, und dann kam auch noch dieser Schneesturm dazu. Was Sie nun daraus machen, das liegt allein bei Ihnen beiden.“
„Hat Ihnen eigentlich schon mal jemand gesagt, dass Sie absolut schamlos sind?“
Caitlin seufzte. „Das höre ich dauernd.“
„Ich muss jetzt
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