Der Schlüssel zur Hölle (Ein Tom Hunt-Thriller) (German Edition)
Haare, vollkommen irre, aber nun wieder recht kontrolliert. Vom Türrahmen des Schlafzimmers aus machte er noch einige Fotos für seinen Moloch. Die würden nicht so gut werden. Rufus verließ die Wohnung und fuhr wieder nach unten. Als er den Fahrstuhl verließ, lächelte Alfred ihn gleich wieder an. Am liebsten hätte er ihm die Zähne ausgeschlagen.
» Na, was hat sie sich Schönes ausgesucht?«
» Einen wunderschönen Diamantring.
Sie hat einen außergewöhnlichen Geschmack .«
Rufus ging auf den Ausgang zu .
» Moment noch, rief Alfred.
Rufus zuckte merklich zusammen.
» Sie müssen hier im Gästebuch noch unterschreiben.« Alfred war bestimmend.
Rufus tat es und verabschiedete sich höflich. „Gute Show“, lobte er sich.
Dann g ing er zu seinem Lieferwagen und fuhr davon. Ungefähr einen Kilometer entfernt hielt er an, kurbelte das Fenster herunter und erbrach sich fast alle Organe aus dem Leib. Sein Magen rebellierte, er hatte noch zwei seiner Glückspillen dabei und verschlang sie beide. Rufus lehnte seinen Kopf zurück und wusste, dass es ihm gleich besser gehen würde. Nicht einmal zwei Minuten später war er wieder richtig gut drauf. Das Auktionshaus Maison war am Rockefeller Plaza. Nun war es 12.44 Uhr, viel Zeit blieb ihm nicht mehr. Dieser Druck setzte ihm sehr zu. Alles andere berührte ihn nicht wirklich. Er musste den restlichen Teil des Plans auch erfüllen. Rufus wollte den Moloch nicht enttäuschen.
Er hatte Angst, dass er seine Uniform klitschnass schwitzen würde. Vor dem Rockefeller Plaza hatte die Firma Maison eigene Kundenparkplätze, er steuerte einen an. Rufus nahm sein Klemmbrett mit dem Auftragsformular, stieg aus und betrat den Eingangsbereich des Auktionshauses. Dort saß eine ältere, attraktive Dame mit einer lustigen Frisur. Sie hatte ein Vogelnest auf dem Kopf.
» Willkommen im Auktionshaus Maison.«
Die Dame strahlte förmlich.
»Hallo, mein Name ist Marc Siegler, ich bin von der Firma Grant Security.«
Rufus zeigte ihr seinen Ausweis. Sie nahm ihn entgegen und war zufrieden.
» Ich habe heute einen Termin mit Herrn Maison. Eigentlich erst um 15.00 Uhr. Nun ist aber ein Termin bei uns ausgefallen, deshalb bin ich schon eher hier. Könnten Sie ihn fragen, ob es schon jetzt ginge?«
Sie lächelte freundlich .
» Selbstverständlich, ich rufe ihn einfach an und frage mal nach. Sie tat es.
Nehmen S ie doch bitte dort drüben Platz, Mr. Maison holt Sie gleich ab.«
Rufus musste nicht lange warten.
» Guten Tag, mein Name ist Steve Maison.
Sie möchten die von Herrn Silberstein ersteigerten Artikel abholen?«
Rufus schaute demonstrativ auf seinen fingierten Abholauftrag.
» Ja, hier steht es. Zwei Jugendstilteller aus Silber. Von Henry van de Velde, Gesamtgewicht 1,8 Kg. Mr. Maison, unsere Firma hat ein besonderes Sicherheitssystem entwickelt. Deshalb wurden wir mit dem Transport dieser seltenen Antiquitäten zum Wohnort von Mr. Silberstein beauftragt. Sie müssen selbst die Ware in unsere Sicherheitsbox, die sich fest installiert im Transporter befindet, einschließen.
Ihnen wird dann ein vierstellige r Sicherheitscode angezeigt. Diesen müssen Sie dann Mr. Silberstein telefonisch durchgeben. Nur damit kann er dann die Sicherheitsbox öffnen und seine Ware in Empfang nehmen. Bitte merken Sie sich diesen Code gut oder schreiben Sie ihn sich auf. Ein Verlust ist so ausgeschlossen und die Ware in voller Höhe versichert. Das bietet kein anderes Transport- oder Sicherheitsunternehmen in den USA.«
» Hört sich sehr gut an. Ich werde Ihre Firma weiterempfehlen. Wir haben alles vorbereitet, gut verpackt sind die Sachen schon. Ich hole sie gleich und lege sie dann in Ihren Transportsafe.«
Steve entfernte sich .
„Wo bleibt der denn?“ Rufus wurde immer ungeduldiger. Es dauerte eine kleine Weile, bis Mr. Maison mit einem Karton wiederkam.
» Sorry, dass Sie warten mussten.
Ein wichtiges Telefongespräch hat mich aufgehalten .«
» Kein Problem«, Rufus lächelte Steve an.
Er nahm ihm das Paket ab, beide gingen zum GM. Rufus schloss die Hecktüren auf und betrat die Ladefläche.
» Bitte kommen Sie doch herein.«
Mr. Maison folgte ihm . Schaute etwas verdutzt, als er die alten Holztruhen sah. Rufus stellte schnell das Paket ab, nahm den bereitgelegten Elektroschocker.
Er war blitzschnell bei Steve und setzte ihn damit außer Gefecht. Steve Maison zuckte wie ein Aal. Er wurde ohnmächtig und lag nun auf der Ladefläche. Rufus zog zunächst die Türen zu.
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