Der Schlüssel zur Hölle (Ein Tom Hunt-Thriller) (German Edition)
Er nahm das Metallklebeband aus der Holztruhe, umwickelte Steves Hände und Füße damit und klebte noch einen Streifen über seinen Mund. Rufus wuchtete ihn in die Truhe. Mr. Maison war etwas größer und schwerer als Mr. Burghard. Er hatte größere Mühe mit ihm, als er dachte. Auch hier stopfte er kleine Styroporstücke zwischen die Gliedmaßen und die Holzwände. Der Schlüssel steckte, er schloss ab und entnahm ihn. Ein weiterer lag ja im Alukoffer, der sollte ja eigentlich um den Hals vom kleinen Lucas Maison hängen …
Rufus fuhr ungefähr zwei Kilometer, er suchte eine Stelle, die etwas abseits lag. Er fand sie hinter einem Bauzaun und hielt abrupt an.
Hektisch stieg er aus und entfernte die Werbeschriften ringsherum. Dann fuhr er so schnell es ging in Richtung seines Verstecks. Rufus erreichte es unbehelligt und war froh, als er in der Garage stand und das Tor zugemacht hatte. Im Wohnzimmer legte er sich völlig erschöpft auf die Couch und schlief sofort ein.
Kapitel 7
New York, Dienstag im Laufe des Vormittags.
Tom hatte schlecht geschlafen, er war früher, als sein Wecker es wollte, aufgestanden. Ohne zu frühstücken, fuhr er ins Büro. Er saß schon eine Stunde im großen Besprechungsraum. Tom schaute sich auf dem riesigen Bildschirm alle Bilder vom Tatort und das Zuhause der Burghards an. Tom durchforstete die angelegte Fallakte Seite für Seite, Bild für Bild. Mickey sowie das gesamte Kriminallabor, auch die Pathologie, hatten wirklich schon reichliche Daten ins System eingepflegt. Er durchlief seine im Geiste gespeicherten Notizen. Dann fütterte er am Computer die Akte mit den Ausführungen von Pfarrer Donoy und die Ergebnisse der Recherche über das Bild von William Blake. Die Tür ging auf und seine müden Krieger betraten den Raum.
» Hallo, Chef, hast du hier geschlafen?«, fragte Mickey lächelnd.
» Ja, so fühle ich mich.«
» Hallo, Tom.«
Maria küsste ihn auf die Wange.
»Hallo, meine forensische Perle, du siehst bezaubernd aus.«
» Danke, du Charmeur.«
» Wer holt Kaffee?«
» Ja, ja, ihr Machos, ich gehe ja schon.«
Die Zeit, bis sie wiederkam, unterhielten sie sich über belanglose Dinge.
A ls Maria zurückkam, lachten sie alle.
» Habt ihr über mich geredet?«
S ie stellte das Tablett mit allem auf den Tisch und zeigte Frank eine Faust.
» Nein, das würden wir uns doch nicht wagen.«
Frank nahm sie in seine gewaltigen Arme. Bei seiner Bärenstatur von über ein Meter neunzig war sie fast nicht mehr zu sehen.
» So Leute, genug geknuddelt, sonst will Mickey auch noch in den Arm genommen werden«, entfuhr es Tom.
» Ha, ha, ha.« Mickey verzog sein Gesicht, alle lachten.
Tom wiederholte Wesentliches aus dem Gespräch mit Professor Brunner, erzählte von dem Bild und von dem Gespräch bei Pfarrer Donoy.
Das konnten sie ja noch nicht der Fallakte entnommen haben .
» Wir müssen uns ein wenig sputen.
Ich muss um 10.00 Uhr zu George ins Büro, ihn über den Fall in Kenntnis setzen und unsere Strategie für die Medien vorlegen. Irgendwo muss dieser Rufus Murler sich ja aufhalten. Diese eventuellen Hinweise werden schneller zum Erfolg führen als alle Zielfahnder der Polizei oder von uns. Dieser Typ muss doch auffallen. Meine Intuition sagt mir, dass diese Geschichte gerade angefangen hat und noch einiges folgen wird. Ich wünschte, dass ich mich mal irre! Sollte der Täter zu einem Serienkiller mutieren, können wir die Medienmeute sowieso nicht heraushalten. Also geben wir ihnen das Nötigste und ziehen unseren Nutzen daraus. Ich hoffe im Sinne von Mr. Burghard, dass wir nicht zu spät kommen. Alle Spuren am Tatort deuten im Moment auf einen Einzeltäter, sprich Rufus Murler, hin. Alle gefundenen Fingerabdrücke sind entweder der Familie Burghard oder dem Täter zuzuordnen. Die DNA-Analysen werden ja auch in Kürze folgen und das noch einmal untermauern. Mickey, ist die Disc vom Parkhaus schon hier?«
» Nein, aber ich frage gleich beim Police Department nach, wenn du zu George gehst. Treffen wir uns dann wieder hier?«
» Ja, das Gespräch mit unserem Boss wird nicht lange dauern. Dieser Rufus hat die Aktionen im Parkhaus und im Wohnhaus der Burghards allein durchgeführt. Ich bin aber nach dem, was der nette Professor uns mitgeteilt hat, davon überzeugt, dass er mindestens einen Helfer haben muss. Wenn er sich vor wenigen Monaten in einem desolaten Gesundheitszustand befunden hat und dann eine wundersame Heilung durchlief. Wie sollte er dann
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