Der Schlüssel zur Hölle (Ein Tom Hunt-Thriller) (German Edition)
bestimmt der Krankenwagen in der Einfahrt bereit. Dann lief die Sanduhr. Nicolas hatte nicht mehr viel Zeit.
Die Tür ging a uf, die beiden Polizisten traten als Erste heraus. Die beiden Pfleger standen hinter ihm und schoben ihn raus.
Nicolas schnellte hoch und wollte dem rechts von ihm gehenden Polizisten den Revolver aus dem Holster ziehen.
Das funktionierte aber nicht. Die Waffe fiel polternd zu Boden, weil die Pfleger hinter ihm den Rollstuhl in seine Beine rammten. Der danebenstehende Beamte schubste ihn. Nicolas flog halb über den Rollstuhl und über den einen Polizisten, den er zu Boden mitriss. Er bäumte sich auf und mobilisierte alle Kräfte, um an den Smith & Wesson Revolver zu gelangen. Der andere Polizist, der über ihm stand, hatte schon seinen Revolver gezogen. Die beiden Krankenwagenfahrer waren auch über ihm, alle zerrten und schlugen ihn. Irgendwie ergriff er das am Boden liegende Werkzeug des Teufels. Der auch am Boden kniende Polizist hatte aber seine mächtige Pranke darauf.
E in Schuss löste sich dennoch.
Die Kugel surrte über den Fußboden und schlug irgendwo im Gebäude ein. Wohl aus einem Reflex heraus schoss der andere Beamte seine Waffe ab. Ganz dicht am Körper von Nicolas. Die Kugel durchschlug seinen Rippenbogen und blieb in der Lunge stecken. Alle erstarrten vor Schreck. Neunzehn Minuten später verstarb Nicolas Stiller auf der Intensivstation des St.-Vincent-Krankenhauses. Wenn er seine Gesichtsmuskeln hätte bewegen können, wäre sein seliges, erlösendes Lächeln zu sehen gewesen.
Nun war auch er im Reich des Molochs …
Kapitel 20
Die Subway und Taxis boten Steve Maison die Möglichkeit, die Polizei oder wer sonst noch so an seinen Hacken hing, abzuschütteln. Seit über zwei Stunden war er nun schon unterwegs und mehr als sieben Mal umgestiegen.
Es war unmöglich , in einer Stadt wie New York jemanden zu beschatten. Seinen Bodyguard hatte er schon nach dem zweiten Taxi und drei Subway Stationen abgehängt.
Seinen Polizeischutz wohl noch eher. Wer sollte ihn beschützen? Sicherlich nicht die Polizei oder das FBI. Das war so sicher wie das Amen in der Kirche. Wenn er eins von seinem Vater Richard gelernt hatte, dann das, dass man(n) seine Angelegenheiten selber regelt! Sein Handy hatte er im Büro liegen lassen, wohl das erste Mal seit Jahren, dass er seine unentbehrliche Technik nicht bei sich hatte. Es fühlte sich so nackt an, gab es wirklich eine Zeit ohne? Steve verließ die Subway in der 86th Street, betrat den Central Park und schlenderte die Transverse Road entlang. An der vierten Parkbank mit Blickrichtung auf den Teich nahm er Platz. Steve legte das Manager-Magazin neben sich. Es war herrliches Wetter und kein Wölkchen am Himmel zu sehen.
Die Stelle hatte der Unbekannte gut gewählt, hier würde sie niemand stören. Steve war etwas zu früh vor Ort und überaus nervös. Konspirative Treffen kannte er nicht.
Er hing seinen Gedanke n nach.
„ Wie konnte das sein, nach so vielen Jahren?
Alle wurden wie Sandkörner in sämtliche Himmelsrichtungen verstreut .
Warum nur Donna ?“
Er sah jemanden auf sich zukommen.
„N ein, der kann es doch nicht sein?
Eine abgebrochene Parkuhr?“
»Lesen Sie das Manager-Magazin jede Woche?«
» Nein, nur jede Zweite!«
» Guten Tag, Mr. Maison, je weniger Sie von mir wissen, desto besser ist es. Nennen Sie mich Samuel. Höchstwahrscheinlich werden wir uns nie wiedersehen. Außer, Sie benötigen irgendwann einmal wieder meine Fähigkeiten.
Lassen Sie sich nicht von meinem Äußeren täuschen, es ist eine meiner besten Waffen.« Samuel lächelte.
» Keine Frage, Ihr außergewöhnlicher Ruf eilt Ihnen voraus. Blake lobt Sie in höchsten Tönen! Ehrlich gesagt hatte ich wohl eine Art James Bond erwartet.«
B eide lächelten süffisant.
» Kommen wir nun ohne Umschweife zu Ihrem Problem. Erzählen Sie mir davon. Sie entscheiden selbst, was Sie mir erzählen möchten. Nichts davon wird jemals an die Öffentlichkeit gelangen.«
» Sie haben sicherlich von den schrecklichen Morden an zwei New Yorker Frauen gelesen, eine davon war meine Frau Donna.«
Steve s Gesichtszüge veränderten sich, seine Stimme war nicht mehr so fest.
» Es geht darum, ihren Mord und den an unserem ungeborenen Kind zu sühnen.
Ich wurde auch entf ührt. Aber einer der Täter wurde überwältigt, bevor er mich ermorden konnte. Er wurde von der Polizei getötet und ich befreit.«
Steve s Kloß im Hals schwoll an. Sam sah ihn nur an,
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