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Der Schlüssel zur Hölle (Ein Tom Hunt-Thriller) (German Edition)

Der Schlüssel zur Hölle (Ein Tom Hunt-Thriller) (German Edition)

Titel: Der Schlüssel zur Hölle (Ein Tom Hunt-Thriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Graser
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wahrscheinlich wären sie gar nicht auf die Adresse gestoßen, aber so fühlte er sich besser.
    Sean hatte sich eine schicke möblierte Wohnung in der Upper West Side unter einem Fantasienamen angemietet.
    Und g leich für sechs Monate im Voraus die Miete gezahlt.
    De n Vermieter interessierte kein Ausweis, eine eindrucksvolle Visitenkarte reichte. Sean hieß nun Eddy Kingsley und war ein erfolgreicher Architekt. Wie leicht man seine lieben Mitmenschen doch beeinflussen konnte. Er liebte es, zu spielen, zu manipulieren. Es lief alles bestens. Jetzt ein paar Tage ausspannen und dann würde New York den Moloch erst richtig kennenlernen …

Kapitel 19
     
    Nicolas lag gedankenverloren auf dem bequemen Krankenhausbett und starrte die weiße Decke an.
    „Gott sei Dank haben sie mich mit Morphium oder was anderem vollgepumpt“, er fühlte nichts. „Traumhaft !“
    Sein ganzer Mund und Rachenraum war so betäubt, dass er nicht spürte, ob sie ihm die Zunge wieder angenäht ha ben oder nicht.
    „Jetzt kannst du keine Muschi mehr lecken .“ Innerlich amüsierte ihn der Gedanke. Seine Gefühle schwenkten aber sofort ins Negative, sodass seine Augen feucht wurden. Nun blickte er auch noch in eine hässliche Fratze eines dreckigen Bullenschweines, der wohl bemerkte, dass Nicolas nicht mehr schlief. Am liebsten hätte er ihm ins verhasste Gesicht gespuckt. Nicolas musste an Sean denken. Gut war, dass er selbst nun nicht mehr reden konnte. Denn ihm war bewusst, wenn sie ihn richtig in die Mangel genommen hätten, spätestens, wenn die ersten Entzugserscheinungen einsetzen würden, wäre er ein Kandidat als Singvogel des Monats. Jetzt ging es nur noch darum, einen Weg zu finden, sein trostloses Dasein zu beenden. In den Knast wollte er niemals wieder zurück.
    „Gott , gib mir eine klitzekleine Chance.“
    Sie hatten ihn an dem Bett angegurtet, sodass er nicht aufstehen konnte.
    „Diese Mistkröten!“
    Bevor sie ihn ins Gefängniskrankenhaus bringen würden oder auf dem Weg dorthin, musste es einfach sein. Nicolas war bereit, seinem Schöpfer in die Augen zu blicken. Seine Zeit war abgelaufen, er hatte keine Energie und keinen Antrieb mehr. Nicolas war nur froh, dass er seinen Bruder Sean nach so vielen Jahren wieder getroffen hatte.
    So gebildet und mit so vielen Talenten ausgestattet . Nicolas wäre gern ähnlich gewesen. Leider war er anders.
    Sein Leben war ein Trümmerfeld von negativen Ereignissen gewesen. Es gab nicht viel, was erwähnenswert wäre. Vielleicht im nächsten Leben.
     
    Seinem Bett näherte sich ein Gott in Weiß, mit einer Krankenschwester und der Polizei im Schlepptau.
    Der Do ktor leuchtete in seine Augen:
    » Mr. Stiller, können Sie mich hören?«
    „Sicher , du Vollidiot oder habe ich mir die Ohren abgebissen?“, dachte er.
    » Er ist bei vollem Bewusstsein, er dürfte nun stabil genug sein und ist transportfähig.«
    „Das ist gut, dann schnallt mich mal los“ , dachte Nicolas zuversichtlich. Sie verließen alle wieder das Zimmer und würden wohl Vorbereitungen für seinen Abtransport treffen. Eine Stunde später betraten zwei Sanitäter und die zwei Polizisten von vorhin den Raum. Sie schoben einen Rollstuhl herein, das war gut, dann würde er seine Gelegenheit bekommen.
    Der ältere Polizist machte eine Ansage:
    » Mr. Stiller, Sie haben nun zwei Optionen. Die sanfte Tour - der Transport, alles verläuft reibungslos und geht ohne Probleme vonstatten. Oder Sie wählen die grobe Tour, dann werden wir Sie nicht mit Samthandschuhen anfassen! Nicken Sie mit dem Kopf, wenn wir uns verstanden haben?«
    Er nickte .
    » Dann ist ja alles gut.«
    Die Pfleger lösten die Gurte, Nicolas konnte sich aufsetzen. Die Beamten hatten die Sicherungsschnalle am Holster gelöst und ihre Hände an den Waffen. Sie würden sofort ziehen. Er bekam über das Krankenhausgewand einen Bademantel übergelegt und weiße Socken über die Füße gezogen. Sie halfen ihm in den Rollstuhl und schoben ihn aus dem Zimmer in den Flur. Ein Polizist ging vor, einer hinter ihm. Die Intensivstation befand sich in der ersten Etage des Gebäudes. Nun standen sie vor dem Fahrstuhl und warteten, dass sich die Türen öffneten. Er fühlte, dass er ziemlich wackelig auf den Füßen war, aber für die Penner würde es reichen. Nicolas legte sich etwas zur Seite und tat so, als wenn er am Ende war und wieder einschlief. Die Polizisten wurden schon nachlässig, sie entspannten sich. Die Fahrt ging nach unten in den Keller. Dort stand

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