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Der Schlüssel zur Hölle (Ein Tom Hunt-Thriller) (German Edition)

Der Schlüssel zur Hölle (Ein Tom Hunt-Thriller) (German Edition)

Titel: Der Schlüssel zur Hölle (Ein Tom Hunt-Thriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Graser
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und fragte nach Arbeit. Er wäre auf der Durchreise und suche einen Job für zwei, drei Wochen. Sean blieb aber viel länger. Da es meiner Frau damals nicht so gut ging, freute ich mich über Hilfe. Wir sind hier vor über zwanzig Jahren zufällig gestrandet. Ich habe mit meiner Frau diesen ursprünglichen Krämerladen übernommen.
    In meiner Heimat in China habe ich die traditionelle chinesische Medizin erlernt. Hier in der Nähe gab es eine Zeit lang keinen Allgemeinmediziner. So fing ich an zu helfen, mehr als Nachbarschaftsdienst. Aus dem Laden wurde eine Art Apotheke für Heilkräuter und Pflanzen. Ich bot dann später Akupunktur, Moxibustion und Akupressur an. Da ich ja kein zugelassener Arzt bin, beschränkte ich mich darauf und mache dies auch heute noch. Sean Stiller fing als Helfer an, räumte Regale ein und so weiter. Dann arbeitete er als Verkäufer im Laden und bekam die kleine Wohnung in dem Haus, welches uns auch gehört. Er war von Anfang an sehr verschlossen und schüchtern, aber pünktlich und sehr zuverlässig.
     
     
    Sean war immer hilfsbereit, schaute nie auf die Uhr und war nicht sauer, wenn er mal vierzehn Stunden oder mehr arbeiten musste. Er schaute mir bei allem über die Schulter und lernte. Sean war so wissbegierig, so etwas habe ich noch nie erlebt. In knapp zweieinhalb Jahren hat er mein ganzes Wissen - quasi aufgesogen!
    Sean hatte auch, w ann immer es ging, eines meiner Bücher in der Hand. Sogar die mit chinesischen Schriftzeichen, obwohl er gar kein Chinesisch lesen konnte. Kung-Fu haben wir auch öfter zusammen trainiert. Er war recht gut. In etwa fünfzig Jahren wäre er auch darin ein Meister geworden.
    Aber nicht in der Akupunktur!
    Da war er schon viel weiter als ich, eine Koryphäe. Nein, ein Naturtalent und Meister. Alles lief ruhig und ohne Probleme mit ihm. Dann kam er zu mir und bat um eine Auszeit. Seine Mutter wäre gestorben und er müsse den Nachlass regeln. Das letzte Mal hat er vor etwa vier Wochen angerufen. Es würde noch dauern, aber er freue sich schon auf seine Rückkehr. Seitdem habe ich nichts mehr von ihm gehört.«
    » Mr. Wong, Sean Stiller hat in New York schreckliche Straftaten angestiftet und zuletzt auch ausgeführt. Es wurden mehrere Menschen ermordet! Wir möchten Sie bitten, wenn er sich bei Ihnen meldet oder gar hier wieder auftaucht, sofort die örtliche Polizei oder das FBI zu informieren. Wenn es so sein sollte, lassen Sie sich nichts anmerken.
    Stiller ist wirklich sehr gefährlich und würde auch Sie töten und das, ohne zu zögern!«
    Mr. Wong wurde kreidebleich .
    » Ich weiß nicht, was ich sagen soll.
    Meine Frau hat immer gesagt, dass er eine unhe imliche Aura besäße und das Qi - die Lebensenergie nicht richtig fließe. Aber hier ist er nie negativ aufgefallen, es ist nicht zu fassen.«
    » Kannten Sie seine Freunde oder Bekannten oder wissen Sie, ob er religiös war und eine bestimmte Kirche aufsuchte?«
    » Ich denke, er hatte außer zu uns und unseren Kunden so gut wie gar keinen Kontakt zu irgendjemand. Wie gesagt, er war sehr verschlossen und lebte auch zurückgezogen.
    Also , ich könnte Ihnen niemand benennen, mit dem Sie sprechen könnten. Religiös, Sean? Nein. Davon habe ich auch nichts mitbekommen. Es ist unfassbar, ich bin so durcheinander.«
     
    Eine Stunde später saßen Tom und Frank wieder im Flieger in Richtung New York.

Kapitel 28
     
    Steve Maison stand vorm Spiegel und betrachtete sich eingehend. In seinem schwarzen Smoking, dem gestärkten weißen Hemd und der Fliege sah er wirklich gut aus. Ein attraktiver, gebildeter und erfolgreicher Geschäftsmann.
    „Du bist nur eine gewollte Hülle mit Trüffelinhalt deiner Eltern“.
    Er wusste nicht, was damals geschehen war. Steve wusste nur, was seine Eltern aus ihm gemacht hatten. Alles war generalstabsmäßig geplant. Seine Erziehung, seine Bildung, sein soziales Umfeld. Nichts hatten „seine Eltern“ dem Zufall überlassen. Immer genoss er Privilegien, immer nahmen sie Einfluss, und seine Mutter tat es noch heute. Heute Abend war ein sehr wichtiges Event. Eins der jährlichen Highlights von New York. Das Maison Auktionshaus war seit vielen Jahren Werbepartner der „Pop Classics“ in der Avery Fisher Hall im Lincoln Center. Eins von wenigen Dingen, die Steve selbst erdacht hatte und das ihn mit Stolz erfüllte. Diese Konzertreihe der New York Philharmoniker lockte viele Reiche und Schöne, und nicht nur aus New York, an. Hier zeigte man sich, denn es verlieh

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