Der Schlüssel zur Hölle (Ein Tom Hunt-Thriller) (German Edition)
Alters. Die Kühlhälfte lief auf der höchsten Stufe. Sean hatte die Leiche für sie hinterlassen.
Um seinen Hals h ing etwas Bekanntes:
Eine goldene Kette mit einem Schlüssel .
Im Kühlfach befand sich auch noch eine handschriftliche Nachricht:
„Ihr wer det immer zu spät kommen .“
Tom fotografierte mit seinem Handy die Leiche und den Daumen, versandt die Aufnahmen sofort zu Mickey. Agent Barns rief Kollegen vom Kriminallabor und der Rechtsmedizin.
» Zu der Wohnung gehört doch sicher ein Keller?«, entfuhr es Tom. Im Flur fanden sie auf einer Ablage ein Kästchen mit einem Schlüsselbund und wieder eine Nachricht:
„Richt ig, das ist der Kellerschlüssel.“
Sie gingen die Treppe hin unter, öffneten den Vorraum, hier befanden sich sechs Kellerräume. Ein Schlüssel passte natürlich zum zugehörigen Schloss. Hinter die erste Tür hatte Sean noch eine weitere gesetzt, wohl als Sicht- und Lärmschutz. An dieser Tür hing wieder eine Nachricht:
„ Herzlich willkommen im Reich des Molochs. Ihr werdet begeistert sein!“
Diese zweit e Tür war dick und gepolstert. Sie schwang ganz leicht auf, dahinter war ein großer Kellerraum; nun befanden sie sich im Reich des Molochs, wie Sean seine Welt sah. Alle Wände waren mit religiösen Motiven bemalt, auch inspiriert von William Blake. Das ihnen bekannte Motiv des fliegenden Molochs war zentraler Mittelpunkt. Auf jeder der vier Wände und der Decke. Wunderschöne Malereien, Szenen des Abendmahls, grässliche teuflische Fratzen. Abstoßendes - aber auch Schönes - jedes für sich ein Kunstwerk.
» Ein kranker Mensch, mit so viel Talent gesegnet. Unfassbar!«
Tom war in diesem Moment von den Bildern ergr iffen. Wohl etwas mehr als die anderen beiden, weil Kunst nun mal seine große Leidenschaft ist. Wenn die Umstände nicht wären, hätte er hier Stunden verweilen können. Es war auch eine Art Altar aufgebaut. Sie sahen Regale mit vielen religiösen Büchern. Aber auch ein paar Dinge, die nicht so recht reinpassen wollten. Ein Sessel mit einem davorstehenden Fernseher und DVD Player. Daneben ein Regal mit Schmuddelfilmen der übelsten Sorte. Ein großes Kreuz mit Fesseln, Handschellen, Peitschen und noch vielem mehr. In der Mitte des Raumes stand ein großer stabiler Holztisch.
D arauf befanden sich eindeutig alte Blutspuren. An einer anderen Wand eine Art Giftküche? Gleich daneben ein Regal mit vielen dunkelbraunen Apothekerflaschen und anderes mehr. Eine Staffelei, Pinsel und Ölfarben. Hier würde das Kriminallabor noch so einiges entdecken. Sie verließen das Haus und erzählten Sheriff Cluster von dem Fund. Er wollte die Leiche unbedingt sehen. Es war Gott sei Dank niemand, den er kannte. Ein Deputy kam dazu, der den Tatort weiter sichern sollte, bis die Beamten des Kriminallabors vom FBI eintreffen würden.
Sie fuhren hinter dem Sheriff hinterher, er brachte sie zu Mr. Wong. Sean Stillers Vermieter und wohl letzter Arbeitgeber.
Auf dem Weg klingelte Tom s Handy:
» Ja, Mickey?«
» Die Leiche aus dem Kühlschrank ist Paul Fitcher. Der achtzigjährige ehemalige Heimleiter des Kinderheims der Maison Stiftung in der Bronx.«
»Danke .«
Tom gab Gehörtes weiter.
» Was wollte Fitcher hier bei Stiller? Oder hat Sean ihn hierhin verschleppt?«
» Gute Frage. Wir werden es noch herausfinden«, antwortete Frank. Sie parkten hinter Cluster und stiegen aus. Der Sheriff stellte ihnen Mr. Cheng Wong vor. Cluster entschuldigte sich, da viel Wichtiges auf seinem Schreibtisch wartete und sie die Befragung ja allein vornehmen könnten.
Ein Muffelkopf ohne Frage.
Mr. Wong war ein sehr zuvorkommender und höflicher Mann. Er ging mit ihnen ins Wohnzimmer des großen Hauses.
E ine Kombination aus Ladengeschäft, Praxis und Wohnung.
» Darf ich ihnen allen etwas zu trinken anbieten?«
» Nein danke, Mr. Wong. Was können Sie uns über Sean Stiller erzählen?«
Tom wollte wie alle anderen, hier nicht länger als nötig verweilen.
»Ich habe doch schon einem Beamten des FBI alles am Telefon erzählt, was ich so über Sean Stiller weiß!«
» Wie hieß denn der Beamte, der Sie angerufen hat?«
» Es war ein Special Agent namens Goliath.
Ja Mr. Goliath hieß er. I ch musste etwas schmunzeln, als ich den Namen vernahm.«
» Ja, das müssen wir auch. Dennoch möchten wir Sie bitten, es noch einmal zu erzählen.«
» Sean Stiller kam vor ungefähr drei Jahren nach Grand Rapids, von wo kann ich Ihnen nicht genau sagen. Sean stand einfach so in meinem Laden
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