Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Schlüssel zur Hölle (Ein Tom Hunt-Thriller) (German Edition)

Der Schlüssel zur Hölle (Ein Tom Hunt-Thriller) (German Edition)

Titel: Der Schlüssel zur Hölle (Ein Tom Hunt-Thriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Graser
Vom Netzwerk:
Danach verließ Bobby die Wohnung.
    Claudette Maison saß schon in der Loge der Firma Maison. Hier konnten bis zu zehn Personen Platz f inden, sie konnten frei darüber verfügen. Eigentlich luden sie immer vier bis sechs gute Freunde oder Geschäftspartner zu diesem Konzert ein.
    Dieses Jahr hatten sie wegen der besonderen Umstände darauf verzichtet. Da Mrs. Maison aber nicht mit Steve allein sein wollte, hatte sie ihre älteste Freundin, Theresa Vanderbilt, mitgebracht. Die sich wirklich freute, der Familie in dieser Zeit beistehen zu dürfen.
    » Wo bleibt Steve nur?«, fragte Mutter Maison, mehr zu sich selbst.
    » In etwa fünfzehn Minuten geht es los, das darf doch nicht wahr sein!«
    »Ruf ihn doch mal an .«
    »Ja , das mach ich.«
    Sie kramte in ihrer Handtasche.
    » Oh, wie ich diese schrecklichen Dinger hasse!«
    Irgendwie schaffte sie e s, die Nummer von ihrem Sohn zu wählen.
    » Ja, Mutter.«
    » Steve wo steckst du denn?«
    »Ich bin zu Hause, es geht mir nicht gut.«
    »Was? Du steckst in dieses Abenteuer , was nichts für das Geschäft bringt, jedes Jahr Zehntausende Dollar und bist nicht anwesend? Mein Gott, was ist nur mit euch Jugendlichen los?«
    Steve drückte das Gespräch einfach weg .
    » Er hat aufgelegt, Theresa?«
    Sie zog die Augenbrauen hoch.
    » Claudette, er macht eine schwierige Zeit durch. Dein Sohn ist ein feiner Mann, er hat sie wahrlich geliebt.«
    » Papperlapapp! Die waren doch gar nicht mehr zusammen. Na, dann lass uns die Musik allein genießen.«
    Es wurde ganz leise im Saal.
    Die Musiker begannen „Feather Theme aus Forrest Gump“, von Alain Silvestri, zu spielen. Die beiden Damen und alle anderen konzentrierten sich nur noch auf die Musik.
    Sean Stiller befand sich auch in der Avery Fisher Hall. Er hatte Karten für hundertzwanzig Dollar im unteren Rang ergattert. Das Konzert interessierte ihn nicht wirklich, wahrscheinlich wäre er hier eingeschlafen. Steve hatte er kurz im Foyer gesehen, aber aus irgendeinem Grund war er nun nicht mehr hier.
    „Ich habe doch wohl nicht umsonst dreihundert Dollar in piekfeine Klamotten investiert?“
     
    Sean dachte schon, sein schöner Plan würde heute nicht aufgehen. Dann beobachtete er, wie die alte Hexe mit noch einer älteren Hexe eintraf. Er stolzierte unauffällig hinter den beiden Scheintoten hinterher. Ohne Champagner zu schlürfen, gingen sie direkt zu ihrer Loge.
    „ Wahrscheinlich seid ihr zu geizig, zehn Dollar für ein 0,1-l-Glas auszugeben. Eigentlich wollte ich mir die Alte für zuletzt aufheben und Steve heute hier abfangen. Schicksal!“ Sean schmunzelte.
     
    So viele Stunden hatte er getüftelt, Steve eine Falle in dieser Halle zu stellen, alles für die Katz. Es wäre aufgrund der hohen Sicherheitsmaßnahmen, die hier vorherrschten, auch nicht leicht geworden. Nun wollte er schauen, ob er in den Bereich der Logen kam. Dann würde er immer noch entscheiden können, ob der Weg heute nicht ganz umsonst war. Wenn er den alten Drachen töten könnte, wäre es anschließend noch schwieriger, Steve zu erwischen. Aber gerade dieser Umstand erregte ihn. An der Bar war nichts los, da sich ja alle Besucher im Saal befanden. Sean bestellte eine Flasche Champagner im Eiskübel und zwei Gläser. Er ging damit zu den Aufgängen, die zu den Logen führten. Da er mit seinem schwarzen Anzug sowieso aussah wie ein Kellner, würde es vielleicht gehen.
    „ Die auffälligsten Dinge sind immer die unauffälligsten.“
    Sean wurde lächelnd von einer jungen Dame angehalten.
    » Dürfte ich bitte ihre VIP-Karte sehen?«
    Sean lächelte sie charmant an:
    » Süße, sehe ich so aus, als wenn ich eine hätte? Nein, mein Schätzchen, ich muss genauso arbeiten wie du. Ich muss diese Getränke zu der Loge 107 von Familie Maison bringen und das möglichst schnell, bevor die Eiswürfel geschmolzen sind!«
    Lächelnd ging er ganz dreist an ihr vorbei. Sie lächelte nun auch und ließ ihn gewähren. Zwei, die sich verstanden, weil sie in diesem Moment Verbündete waren. Beide müssten halt ihren Job erledigen …
    Oben im Gang zu den Logen sah Sean niemanden mehr.
     
    Er hatte zwar den Plan der Avery Fisher Hall ganz genau studiert, aber vor Ort musste er sich erst einmal orientieren. Sean stand davor, öffnete den dicken Vorhang und trat ein. Er stellte ganz leise den Kübel auf den dichten Teppichboden. Die beiden waren in der Welt der virtuos gespielten Instrumente total versunken. Sean schaute auf seine Uhr, ungefähr zwanzig Minuten bis

Weitere Kostenlose Bücher